 
Ob interaktives App-Format, anspruchsvolles Experten-Quiz oder kurzweilige Unterhaltung mit Promis: Die ARD präsentiert sich dank dreier Quizshows um 18 Uhr so lebendig wie selten. Das macht Lust auf mehr - und ein möglicher Platz für dieses "Mehr" springt sofort ins Auge.
 Was sich im Ersten Deutschen Fernsehen seit Februar dieses Jahres auf dem 18-Uhr-Sendeplatz tut, ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zunächst einmal gelang es, sich sukzessive einige der Zuschauer zurückzuholen, die sich von der zuletzt äußerst zahnlosen Kult-Soap «Verbotene Liebe» zur Konkurrenz verabschiedeten - was schon einmal kein ganz so simples Unterfangen in der stark von festen Sehgewohnheiten dominierten Daytime darstellt. Doch was in Anbetracht der (vermeintlichen) Trends unserer Dekade fast noch bemerkenswerter ist: Dies gelang ausgerechnet mit dem Genre Quiz, das sich im Zuge diverser Flops längst den Ruf eines Quotenkillers eingehandelt hatte, mittlerweile aber auf dem besten Weg ist, zumindest in der ARD eine unverhoffte Renaissance zu feiern.
Was sich im Ersten Deutschen Fernsehen seit Februar dieses Jahres auf dem 18-Uhr-Sendeplatz tut, ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zunächst einmal gelang es, sich sukzessive einige der Zuschauer zurückzuholen, die sich von der zuletzt äußerst zahnlosen Kult-Soap «Verbotene Liebe» zur Konkurrenz verabschiedeten - was schon einmal kein ganz so simples Unterfangen in der stark von festen Sehgewohnheiten dominierten Daytime darstellt. Doch was in Anbetracht der (vermeintlichen) Trends unserer Dekade fast noch bemerkenswerter ist: Dies gelang ausgerechnet mit dem Genre Quiz, das sich im Zuge diverser Flops längst den Ruf eines Quotenkillers eingehandelt hatte, mittlerweile aber auf dem besten Weg ist, zumindest in der ARD eine unverhoffte Renaissance zu feiern. Ab Mitte Mai sollte dann «Gefragt - Gejagt» seine Zugkraft auf größerer Bühne unter Beweis stellen, nachdem das Format zuvor schon drei Jahre lang im Norddeutschen Rundfunk gelaufen war. Mit dieser Programmierung unterstrich der Sender endgültig, dass er es mit dem Quiz-Genre ernst meint - auch in inhaltlicher Hinsicht, denn die im Original aus Großbritannien stammende Sendung stellte ungleich höhere Ansprüche an ihr Publikum als die launige App-Show. So ist zum einen das Tempo, in denen die Fragen gestellt werden, für deutsche (und öffentlich-rechtliche) Verhältnisse herausragend hoch und auch der Anspruch der gestellten Fragen überstieg das banale Allgemeinwissen zum Teil um Längen. Eine direkte Partizipationsmöglichkeit wurde dem Zuschauer überdies nicht eingeräumt, sodass der Erfolg der Sendung im gelinde gesagt doch eher von temporeduzierten Inhalten geprägten ARD-Vorabendprogramm alles andere als gewiss war.
Ab Mitte Mai sollte dann «Gefragt - Gejagt» seine Zugkraft auf größerer Bühne unter Beweis stellen, nachdem das Format zuvor schon drei Jahre lang im Norddeutschen Rundfunk gelaufen war. Mit dieser Programmierung unterstrich der Sender endgültig, dass er es mit dem Quiz-Genre ernst meint - auch in inhaltlicher Hinsicht, denn die im Original aus Großbritannien stammende Sendung stellte ungleich höhere Ansprüche an ihr Publikum als die launige App-Show. So ist zum einen das Tempo, in denen die Fragen gestellt werden, für deutsche (und öffentlich-rechtliche) Verhältnisse herausragend hoch und auch der Anspruch der gestellten Fragen überstieg das banale Allgemeinwissen zum Teil um Längen. Eine direkte Partizipationsmöglichkeit wurde dem Zuschauer überdies nicht eingeräumt, sodass der Erfolg der Sendung im gelinde gesagt doch eher von temporeduzierten Inhalten geprägten ARD-Vorabendprogramm alles andere als gewiss war. Einen abermaligen Gegenpol platzierte man schließlich im Juli mit «Wer weiß denn sowas?», das trotz steigender Quoten auf diesem Slot bis auf die Genre-Bezeichnung "Quiz" so ungefähr gar nichts mit «Gefragt - Gejagt» gemein hat. Das Tempo wurde dramatisch zurückgefahren, der Promi-Anteil auf 100 Prozent erhöht und die wenigen Fragen, die in der Sendung gespielt wurden, waren eher dem Bereich "skurriles, nutzloses Wissen" zuzuordnen. Trotz der oftmals kaum vorhandenen Dynamik setzte sich der Aufwärtstrend fort, im Schnitt sahen in den vergangenen sieben Wochen knapp elf Prozent aller und rund sechs Prozent der jüngeren Zuschauer zu. Einen zusätzlichen Push erfuhr der von Kai Pflaume moderierte Promi-Ratespaß durch eine mit über fünf Millionen Zuschauern überaus erfolgreiche (bislang) einmalige Primetime-Programmierung.
Einen abermaligen Gegenpol platzierte man schließlich im Juli mit «Wer weiß denn sowas?», das trotz steigender Quoten auf diesem Slot bis auf die Genre-Bezeichnung "Quiz" so ungefähr gar nichts mit «Gefragt - Gejagt» gemein hat. Das Tempo wurde dramatisch zurückgefahren, der Promi-Anteil auf 100 Prozent erhöht und die wenigen Fragen, die in der Sendung gespielt wurden, waren eher dem Bereich "skurriles, nutzloses Wissen" zuzuordnen. Trotz der oftmals kaum vorhandenen Dynamik setzte sich der Aufwärtstrend fort, im Schnitt sahen in den vergangenen sieben Wochen knapp elf Prozent aller und rund sechs Prozent der jüngeren Zuschauer zu. Einen zusätzlichen Push erfuhr der von Kai Pflaume moderierte Promi-Ratespaß durch eine mit über fünf Millionen Zuschauern überaus erfolgreiche (bislang) einmalige Primetime-Programmierung. Vielleicht aber ist diese ebenfalls für das Tagesprogramm eines großen deutschen Fernsehsenders ungewöhnliche Co-Existenz auch eine Chance, eventuellen Abnutzungserscheinungen vorzubeugen - und müsste demnach gar nicht dazu führen, dass sich der Sender mittelfristig für eine oder zwei der Sendungen zu entscheiden hat. In jedem Fall erstaunt es den an die Trägheit des deutschen Publikums glaubenden Branchenkenner, dass zwei so diametral konträre Konzepte wie jene von «Gefragt - Gejagt» und «Wer weiß denn sowas?» auf demselben Programmplatz funktionieren können. Möglicherweise sind viele Zuschauer für etwas Gehirnjogging am ansonsten doch arg von Banalitäten verschiedener Form dominierten Vorabend so dankbar, dass sie dafür auch Abstriche in Niveau und Tempo hinnehmen, vielleicht sehnen sie sich aber auch zunehmend nach Show-Formaten, die gerne anspruchsvoll, gerne aber auch einfach kurzweilig und leicht unterhaltend sein dürfen. Hauptsache, man bekommt nicht noch eine Scripted Reality, nicht noch eine Dokusoap, nicht noch eine Seifenoper und nicht noch einen Schmunzelkrimi vorgesetzt.
Vielleicht aber ist diese ebenfalls für das Tagesprogramm eines großen deutschen Fernsehsenders ungewöhnliche Co-Existenz auch eine Chance, eventuellen Abnutzungserscheinungen vorzubeugen - und müsste demnach gar nicht dazu führen, dass sich der Sender mittelfristig für eine oder zwei der Sendungen zu entscheiden hat. In jedem Fall erstaunt es den an die Trägheit des deutschen Publikums glaubenden Branchenkenner, dass zwei so diametral konträre Konzepte wie jene von «Gefragt - Gejagt» und «Wer weiß denn sowas?» auf demselben Programmplatz funktionieren können. Möglicherweise sind viele Zuschauer für etwas Gehirnjogging am ansonsten doch arg von Banalitäten verschiedener Form dominierten Vorabend so dankbar, dass sie dafür auch Abstriche in Niveau und Tempo hinnehmen, vielleicht sehnen sie sich aber auch zunehmend nach Show-Formaten, die gerne anspruchsvoll, gerne aber auch einfach kurzweilig und leicht unterhaltend sein dürfen. Hauptsache, man bekommt nicht noch eine Scripted Reality, nicht noch eine Dokusoap, nicht noch eine Seifenoper und nicht noch einen Schmunzelkrimi vorgesetzt. Gewiss kein Gegenargument ist ein Mangel an möglichen Sendungen, mit denen knapp zwei Stunden Sendezeit gewinnbringend zu füllen wären. Die großen Erfolge von «Kaum zu glauben!» im NDR legen nahe, auch diese Show ins Hauptprogramm zu befördern. Mit «Null gewinnt» verstaubt ein höchst charmantes und leider im ersten Anlauf völlig ziellos und einsam am Freitag versendetes Konzept in den Programmarchiven, zudem bietet unter anderem das britische Fernsehen diverse Möglichkeiten für weitere Adaptionen. Und die eine oder andere eigene Idee könnte man ja auch noch einbringen. Wahrscheinlicher ist die Angst vor einer raschen Quiz-Übersättigung - oder die Angst vor dem Zorn der Produzenten der fiktionalen Stoffe, die allerdings seit Jahren meist weder inhaltlich noch aus Sicht der Quoten Argumente für ihre Existenzberechtigung liefern. Sollte auch die neueste «Quizduell»-Staffel den Aufwärtstrend um 18 Uhr fortsetzen und das Publikum weiter um 18:50 Uhr der Fluchtreflex packen, dürfte die Luft für die Serien immer dünner werden.
Gewiss kein Gegenargument ist ein Mangel an möglichen Sendungen, mit denen knapp zwei Stunden Sendezeit gewinnbringend zu füllen wären. Die großen Erfolge von «Kaum zu glauben!» im NDR legen nahe, auch diese Show ins Hauptprogramm zu befördern. Mit «Null gewinnt» verstaubt ein höchst charmantes und leider im ersten Anlauf völlig ziellos und einsam am Freitag versendetes Konzept in den Programmarchiven, zudem bietet unter anderem das britische Fernsehen diverse Möglichkeiten für weitere Adaptionen. Und die eine oder andere eigene Idee könnte man ja auch noch einbringen. Wahrscheinlicher ist die Angst vor einer raschen Quiz-Übersättigung - oder die Angst vor dem Zorn der Produzenten der fiktionalen Stoffe, die allerdings seit Jahren meist weder inhaltlich noch aus Sicht der Quoten Argumente für ihre Existenzberechtigung liefern. Sollte auch die neueste «Quizduell»-Staffel den Aufwärtstrend um 18 Uhr fortsetzen und das Publikum weiter um 18:50 Uhr der Fluchtreflex packen, dürfte die Luft für die Serien immer dünner werden.