«Tatort»-Power macht Dritte froh

Zumindest meistens: Am Besten lief es für den NDR – und das ist etwas überraschend: Lief dort doch eine Episode aus dem Jahr 1987.

Und wann geht es weiter?

Im Ersten laufen sonntags aktuell nur alte Krimifälle des «Tatort». Wissen, wann es mit frischen Einsätzen weitergeht: Hier entlang
Und da sage noch einmal einer, ganz alte «Tatorte» werden nicht mehr genügend nachgerfragt. Exakt das Gegenteil bewies der NDR am Mittwochabend. Der Sender zeigte einen Kriminalfall aus dem Jahr 1987 und setzte sich damit gegen frischere «Tatort»-Ware durch, die (fast) zeitgleich bei SWR und MDR zu sehen war. Der NDR holte mit „Tod im Elefantenhaus“ und den Ermittlern Manfred Krug und Charles Bauer ab 22.50 Uhr starke 4,5 Prozent Marktanteil bei einer Sehbeteiligung von rund 610.000. Auch bei den Jungen lief es angesichts von noch 1,9 Prozent (rund 100.000 Zuseher zwischen 14 und 49 Jahren) recht ordentlich.

Zumindest zeigte man damit den anderen Fällen im MDR und SWR den Rücken. Der MDR wiederholte „Schön ist anders“, ein Thomalla-«Tatort» aus Berlin, gedreht im Jahr 2010. Dieser kam auf eine ähnliche Reichweite, begann allerdings auch eine Dreiviertelstunde früher, also um 22.05 Uhr. Deshalb fiel der Marktanteil mit 2,9 Prozent deutlich niedriger aus, wenn auch die gemessene Reichweite mit 0,59 Millionen Fans ab drei Jahren eine Ähnliche war. Bei den Jungen holte der Fall ordentliche 1,4 Prozent.

Im SWR gab es ab 22.00 Uhr den Eva-Mattes-«Tatort» „Todesspiel“ zu sehen, der auf 0,52 Millionen Zuschauer (2,5%) kam. Bei den Jungen war man mit 1,1 Prozent das Schlusslicht. Die Gesamtbilanz aber lässt sich sehen: Mehr als eineinhalb Millionen Menschen waren am späteren Mittwochabend noch im «Tatort»-Fieber.
06.08.2015 09:24 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/79964