10 facts about «Shameless»

Lange hat es gedauert, nun kommt der Serien-Hit «Shameless» endlich im deutschen Free-TV an. Wir haben zehn interessante Fakten über das Format zusammengetragen, das bei kabel eins startet.

Es ist ein Rätsel, wieso es so eine lange Zeit brauchte, bis «Shameless – Nicht ganz nüchtern» endlich seinen Weg ins deutsche Free-TV fand. Bislang übernahm der Fox Channel hierzulande die deutschsprachigen Erstausstrahlungen, die Episoden waren so jedoch nur Pay-TV-Abonnenten zugänglich. Jetzt, wo «Shameless» in den USA bei Showtime bereits auf fünf Staffeln kommt und eine sechste bereits angekündigt wurde, widmet sich kabel eins ab dem 23. Juli immer donnerstags um 22.15 Uhr den Geschichten um die Familie Gallagher.

Bereits seit Januar 2011 gibt es die Dramedy-Serie. Über die Zeit kamen einige interessante Fakten ans Licht, die im Folgenden aufgezählt werden:

#1 Mit William H. Macy verpflichtete man einen renommierten Schauspieler für die Rolle des chaotischen Familienvaters Frank Gallagher. Macy erhielt beispielsweise bereits eine Oscar-Nominierung für seine Rolle in «Fargo – Blutiger Schnee» oder war in «Jurassic Park III» zu sehen. Ursprünglich plante man allerdings mit einem wohl noch größeren Namen: Woody Harrelson war für Macys Rolle angedacht. Der Schauspieler, der in der Serienwelt später mit «True Detective» neue Maßstäbe setzte, stieg jedoch aus der Produktion aus, als sein Film «Zombieland» im Kino Erfolge feierte.

#2 Neu war die Idee zu «Shameless» nicht. Das britische Original-Format, das auf den gleichen Namen hört und ebenfalls von Paul Abbott erdacht wurde, feierte im Vereinigten Königreich große Erfolge. Auf elf Staffeln kam das Format, das 2013 endete. Abbott beschrieb die Serien-Geschichte als semi-autobiographisch. Das US-amerikanische «Shameless» spielt in Chicago, die Geschichten im britischen Original gingen jedoch in Manchester vonstatten und drehten sich um die Lebensverhältnisse der britischen ‚Working Class‘. Unter anderem gewann die erste Staffel als beste Drama-Serie bei den BAFTA-Awards im Jahre 2005.

#3 Das Format machte eine kleine Odyssee, bis es endlich beim Premium-Kabelsender Showtime landete. Zunächst sollte «Shameless» im Network-Fernsehen durchstarten. NBC plante kurzzeitig mit der Dramedy, ließ sie dann jedoch fallen. Danach zeigte HBO Interesse an der vielversprechenden Serie, entschied sich jedoch ebenfalls gegen einen Serien Pick-Up. Erst später landete «Shameless» bei Showtime.

#4 NBC und HBO ärgern sich sicher noch immer, dass sie «Shameless» nicht das nötige Vertrauen schenkten. Nach fünf Staffeln lässt sich sagen: Die Serie ist ein Hit. Unter Kritikern und Zuschauern ist die Serie sehr beliebt, auch wenn «Shameless» den Gewinn des Golden Globe im Jahr 2015 verpasste. Auch einen Primetime Emmy kann «Shameless» noch nicht sein Eigen nennen, dabei war die Show seit 2011 bereits in jedem Jahr nominiert. 2014 holte keiner der drei nominierten Darsteller den Preis nach Hause, dieses Jahr bestehen allerdings noch Chancen: William H. Macy und Joan Cusack erhielten auch in diesem Jahr Nominierungen. Seit dem Start von «Shameless» im Jahr 2011 wurde Joan Cusack jedes Jahr von den Primetime Emmys mit einer Nominierung bedacht. Insgesamt sieben Auszeichnungen stehen bereits im Trophäenschrank von «Shameless», darunter zwei Prism Awards und ein Screen Actors Guild Award.

#5 Obwohl Joan Cusack, die Schwester des Schauspielers John Cusack, so viel Kritikerlob erhielt und für derartig viele Auszeichnungen nominiert wurde, sollte sie ursprünglich gar nicht in «Shameless» auftreten. Ihre Rolle der Sheila Jackson spielte im Piloten noch Allison Janney. Erst dann entschieden sich die Produzenten, die interessante Figur auszubauen. Mit Janney gelang dieses Vorhaben jedoch nicht, denn sie war zu sehr für «Mr. Sunshine» eingespannt. So nahm man mit Joan Cusack Vorlieb.

#6 Keine Gnade für die Darsteller! Serien-Schöpfer John Wells erlaubt keine Drehbücher am Set. Nicht etwa weil der Kreative Fan von Impro-Comedy ist, sondern weil er von den Schauspielern erwartet, dass sie ihre Zeilen auswendig können. Es ist als Darsteller streng verboten, am Set das Skript mit sich zu tragen.

#7 Nicht nur vor der Kamera, auch hinter der Kamera besitzen die Beteiligten eine Menge Humor. Emmy Rossum, die in «Shameless» die älteste Tochter Fiona spielt, schloss sich mit den Drehbuchautoren der Serie zusammen, um ihrem Kollegen Justin Chatwin einen Streich zu spielen. Nach einer Idee Rossums schrieben die Autoren eine Fake-Szene für Chatwin, in der seine Serienfigur gegenüber seinem Vater seine Homosexualität gesteht. Erst nach dem falschen Dreh klärten seine Kollegen ihn über den Spaß auf. In «Weeds» spielte Chatwin zuvor den Sohn eines homophoben Vaters, in «Shameless» geht seine Figur jedoch eine Beziehung mit Fiona ein, was die Geschichte noch absurder machte.

#8 «Shameless» beginnt die einzelnen Episoden recht unkonventionell. Bevor den Zuschauern eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Folge gezeigt wird, wie es in vielen Serienformaten üblich ist, bricht jeweils einer der Hauptcharaktere die ‚vierte Wand‘ und spricht zu den Zuschauern. Jedes Mal liefern die Charaktere eine andere Erklärung dafür, warum die Fernsehzuschauer die vergangene Episode vermutlich nicht gesehen haben.

#9 Quotentechnisch zeigte sich «Shameless» beständig. Die Serie startete am 9. Januar 2011 noch mit einem Publikum von 0,98 Millionen Zuschauern, in Staffel zwei schalteten bereits durchschnittlich 1,36 Millionen Menschen ein. Danach baute die Showtime-Serie ihre Reichweite weiter aus: Staffel drei verfolgten im Schnitt 1,65 Millionen Zuschauer pro Folge, in Season vier waren es sogar bereits 1,71 Millionen Interessierte. Erst im Zuge der fünften Staffel musste «Shameless» wieder Zuschauerverluste hinnehmen und unterhielt im Mittel 1,58 Millionen Personen. Die meistgesehene Ausgabe stellt bislang der Staffelauftakt der dritten Staffel dar. Knapp zwei Millionen Zuschauer schalteten damals ein. In den USA läuft «Shameless» seit jeher am Sonntagabend. Jede Staffel umfasste bislang genau zwölf Episoden.

#10 Fiona Gallagher wird von vielen Fernsehzuschauern, insbesondere von männlichen, angehimmelt. Die gutaussehende, schlanke Brünette, die von Emmy Rossum verkörpert wird, schafft es in «Showtime», das Familienleben in Eigenregie zu managen und verdreht vielen Männern den Kopf. Ursprünglich war das jedoch gar nicht der Plan der Macher, das Drehbuch zur Pilot-Episode wurde diesbezüglich sehr explizit. Damals wurde Fiona noch als „average-looking“ beschrieben, sie sollte also eigentlich recht durchschnittlich aussehen und nicht besonders attraktiv. Ihr Outfit wurde als etwas heruntergekommen bezeichnet, ihre Haare als unordentlich.
23.07.2015 17:16 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/79649