Antennen-Fernsehen wird hochauflösend

Das Erste und das ZDF wollen im kommenden Jahr das terrestrische Fernsehen mit HD-Sendern aufmischen.

Ende 2008 schaltete die Bundesregierung das analoge terrestrische Fernsehen ab und ersetzte es durch eine digitale Variante, die auf den Namen "DVB-T" hört. Der digitale Standard, der in den vergangenen Jahren neben "DVB-C" (digitales Kabelfernsehen) und "DVB-S" (digitales Satellitenfernsehen) eingeführt wurde, ist allerdings schon bald wieder Geschichte.

Die ARD, das ZDF und die RTL-Gruppe bereiten derzeit den Start von "DVB-T2" vor, der noch 2016 "DVB-T" ersetzten soll. Der neue digitale terrestrische Empfang macht sich durch eine effektivere Kompression der Fernsehbilder bemerkbar, demnach können ohne Umwege also hochauflösende Sender empfangen werden. Beispielsweise plant das ZDF seine HD-Version aufzuspielen und ZDFneo und KIKA für einen Kanal zu teilen. So soll tagsüber KIKA empfangbar sein, am Abend und in der Nacht wird dann ZDFneo ausgestrahlt.

Kritik kommt derweil von Verbraucherschützern, da "DVB-T" bis 2025 genutzt werden sollte, die bisherigen Empfangsgeräte werden nach der Umstellung unbrauchbar und landen im Müll. Die Frequenzen werden hingegen für das mobile Internet frei.

In Deutschland sind fast nur noch Programme von ARD und ZDF über das Antennen-Fernsehen empfangbar. Die RTL Group und die ProSiebenSat.1 Media AG haben sich vor Jahren von dieser Übertragung verabschiedet respektive eingeschränkt, da diese Ausstrahlung zu teuer sei. Beispielsweise können in Bayern die RTL-Programme nicht empfangen werden, die ProSiebenSat.1-Gruppe beschränkt sich auf München, Rosenheim und Nürnberg. Außerdem lassen sich die hochauflösenden Kanäle bei "DVB-T2" nicht gegen Gebühr vermarkten.
26.06.2015 10:07 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/79109