Kino-Check: Clooney in einer anderen Welt

Neben dem Disney-Abenteuer um George Clooney starten in den Kinos die fiktionale Aufarbeitung des Falls Amanda Knox mit Daniel Brühl und eine feuchtfröhliche Teenie-Komödie.

«A World Beyond»
Metascore: 62/100

«A World Beyond» erzählt die faszinierende Abenteuerreise des ungleichen Duos Frank und Casey: Angespornt von wissenschaftlicher Neugier und voller Optimismus begibt sich der aufgeweckte Teenager auf eine gefahrenvolle Mission, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat. Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler, dessen frühere Tage als einstiges Wunderkind mittlerweile schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse einer mysteriösen besseren Welt jenseits unserer normalen Vorstellungskraft zu entdecken. Ob und wie sie die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, meistern werden, wird die Welt - und sie selbst - verändern. Für immer!

OT: «Tomorrowland» (Adventure/Science Fiction, 130 Minuten)
Regie: Brad Bird
Drehbuch: Damon Lindelof, Brad Bird & Jeff Jensen
Darsteller: George Clooney, Britt Robertson, Hugh Laurie u.v.m.
Basiert auf dem «Tomorrowland»-Teil, der in Disney-Themenparks zu finden ist
Brad Bird lehnte die Regiearbeit für Star Wars Episode VII ab, um «A World Beyond» zu drehen
Disney musste den Titel in Europa ändern, da "Tomorrowland" eine geschützte Marke des gleichnamigen Musik-Festivals ist


«Die Augen des Engels»
Metascore: 43/100

Der grausame Mord an einer britischen Studentin im italienischen Siena hält die Öffentlichkeit in Atem - täglich richten sich die Augen der Welt auf den kontroversen Prozess gegen die attraktive Amerikanerin Jessica Fuller, die ihre Wohngenossin mit Hilfe ihres Freundes umgebracht haben soll. Der junge Regisseur Thomas Lang ist überzeugt, seinen nächsten Filmstoff gefunden zu haben. Vor Ort trifft er sich mit der Journalistin Simone Ford, die den Prozess mitverfolgt und ein Buch über das Verbrechen geschrieben hat. Doch je mehr sich Thomas in den Fall vertieft, desto mehr verliert er sich darin. Er hinterfragt seine eigenen Motive und verliert das Vertrauen in sich und sein Können - bis ihm auf den Straßen die Studentin Melanie begegnet.

OT: «The Face of an Angel» (Drama, 101 Minuten)
Regie: Michael Winterbottom
Drehbuch: Barbie Latza Nadeau & Paul Viragh
Darsteller: Cara Delevingne, Kate Beckinsale, Daniel Brühl u.v.m.
Gedreht in der Toskana
Cara Delevingne wurde als "Most Promising Newcomer" für den British Independent Film Award nominiert
Basiert auf dem wahren Fall um Amanda Knox, gleichwohl etliche Details abgeändert wurden


«Abschussfahrt»

Klassenfahrt nach Prag! Geil! Für die nerdigen Außenseiter Paul, Berny und Max ist das die perfekte Chance, mal so richtig die Sau raus zu lassen. Doch tagsüber müssen die Gymnasiasten pädagogisch wertvolle Stadtführungen über sich ergehen lassen und abends dürfen sie nicht aus dem schäbigen Hotel. Und dummerweise hat Pauls heimliche Liebe, die schöne Juli, nur Augen für den coolen Jonas. Der setzt sich nachts mit ihr in den besten Club der Stadt ab, während Paul auf Julis autistischen Bruder Magnus aufpassen soll. Doch Berny hat vorgesorgt: In einer rostigen Stretch-Limousine stürzen sich die drei Loser mitsamt des selt- samen Magnus kopfüber ins Prager Nachtleben. Es beginnt ein irrer Trip durch Pornoschuppen, Drogenclubs und Notaufnahmen. Gejagt von Verbrechern, brutalen Touristen und Prager Frühlingsgefühlen, verlieren die Jungs ihre Sinne, ihre Unschuld und ein Körperteil.

OT: «Abschussfahrt» (Komödie, 92 Minuten)
Regie & Drehbuch: Tim Trachte
Kamera: Fabian Rösler
Darsteller: Max von der Groeben, Tilman Pörzgen, Chris Tall u.v.m.
Der Arbeitstitel lautete "Check It Out!!, eine Anspielung auf die T-Shirts, die die Schüler auf der Klassenfahrt tragen. Auf diesen steht "Czech It Out", entsprechend des englischen Namens für das Urlaubsziel Tschechien


«Welcome to Karastan»

Emil Forester, Londoner Filmregisseur mit Kurzfilm-Oscar in einer Schaffenskrise, wird zur Retrospektive aller seiner zweieinhalb bisherigen Filme zum vermutlich schlechtesten Filmfestival der Welt in die neugegründete Kaukasus-Republik Karastan eingeladen. Dort eröffnet ihm der allmächtige Präsident Abashiliev eine ungeahnte Möglichkeit: Das nationale Filmepos Karastans zu drehen, ohne finanzielle Beschränkungen, ein opulentes Schlachtengemälde mit tausenden Statisten und dem Hollywood-Action-Star Xan Butler in der Hauptrolle. Emil braucht nicht lange, um sich zu entscheiden. Doch in Karastan gelten eigene Regeln. Der durchgedrehte Xan Butler hat seine besten Tage offenbar hinter sich, beim Statisten-Casting hilft das Militär mit vorgehaltenem Sturmgewehr, in den malerischen Bergen operiert eine geheimnisvolle Guerrilla und die verführerische Assistentin Chulpan ist in seltsame Aktivitäten verstrickt. Emil müht sich redlich, die explosive Gemengelage zusammenzuhalten - aber bald schon steht weit mehr auf dem Spiel als seine künstlerische Integrität als vielversprechender Autorenfilmer.

OT: «Lost in Karastan» (Komödie, 96 Minuten)
Regie: Ben Hopkins
Drehbuch: Ben Hopkins & Pawel Pawlikowski
Darsteller: Matthew Macfadyen, Noah Taylor, MyAnna Buring u.v.m.


«Mein Herz tanzt»

Eyad ist der bislang erster und einziger Palästinenser, der an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen wird. Eyad ist sehr bemüht, sich seinen jüdischen Mitschülern und der israelischen Gesellschaft anzupassen - er möchte dazu gehören. Und dann ist da Yonatan, er sitzt im Rollstuhl, ein Außenseiter wie Eyad. Schon bald entsteht zwischen den beiden eine ganz besondere Freundschaft und Eyad unterstützt Yonatans allein erziehende Mutter Edna nach besten Kräften. Sein Leben in Jerusalem nimmt eine neue Wendung, als sich die schöne Naomi in Eyad verliebt. Eine Liebe, die gegenüber Familie und Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen alle Widerstände zu Eyad stehen und auch Eyad ist bereit, alles für Naomi zu tun. Auf seiner Suche nach Zugehörigkeit muss er schließlich erkennen, dass er eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben für immer verändern wird.

OT: «Dancing Arabs» (Drama, 105 Minuten)
Regie: Eran Riklis
Drehbuch: Sayed Kashua
Darsteller: Tawfeek Barhom, Razi Gabareen, Yaël Abecassis u.v.m.


«Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern»

Dora ist 18 und voller Entdeckungsfreude. Ihre beruhigenden Medikamente hat ihre Mutter Kristin erst kürzlich abgesetzt. Nun stürzt sich die geistig beeinträchtigte junge Frau ungebremst ins Leben und findet Gefallen an dem gut aussehen-den Peter. Bald haben die beiden spontan Sex zum Schrecken von Mutter Kristin. Dora trifft sich ohne das Wissen ihrer Eltern weiterhin mit dem undurchsichtigen Mann, der sichtlich von ihrer befreiten Sinnlichkeit angetan ist. Während ihre Mutter sich vergeblich ein zweites Kind wünscht, wird Dora schwanger.

OT: «Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern» (Drama/Familie, 90 Minuten)
Regie: Stina Werenfels
Drehbuch: Lukas Bärfuss, Boris Treyer & Stina Werenfels
Darsteller: Victoria Schulz, Jenny Schily, Lars Eidinger u.v.m.
22.05.2015 14:05 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/78373