Netflix will Europas digitale Grenzen auflösen

Der CEO des Video-on-Demand-Giganten Netflix möchte den Kontinent digital näher zusammenwachsen zu lassen.

Die nächsten Netflix-Neustarts

  • 8. Mai: «Grace & Frankie»
  • 21. Mai: «Between»
  • 5. Juni: «Sense8»
  • 12. Juni: «Orange is the New Black» - Season 3
  • 17. Juli: «Wet Hot American Summer»
  • irgendwann 2015: «BoJack Horseman» - Season 2, «Longmire» - Season 4, «Marvel's A.K.A. Jessica Jones»
  • 2015/2016: «Club de Cuervos», «The Crown», «F is for Family», «Flaked», «Hemlock Grove», «Love», «Marco Polo» - Season 2, «Marseille»
  • noch ohne Termin: «Lemony Snicket’s A Series of Unfortunate Events»
Diese Woche berät die Europäische Kommission einen Gesetzesvorschlag darüber, ob innerhalb der EU das sogenannte Geoblocking abgeschafft werden soll. Innerhalb des Netflix-Unternehmens werden ähnliche Pläne geschmiedet, wie der Branchendienst 'The Hollywood Reporter' in Erfahrung gebracht hat. Netflix-CEO Reed Hastings arbeitet demnach mit Nachdruck daran, europaweit die Landesrestiktionen der angebotenen Inhalte einzuschränken. „Für den Löwenanteil unseres Contents versuchen wir bereits, europaweite oder gar globale Verträge abzuschließen. [...] Wir können die Entscheidung der Europäische Kommission kaum abwarten, ob sie nun Regeln beschließt oder nicht. […] Wir werden indes versuchen, das Problem der grenzüberschreitenden Nachfrage auf kommerzieller Seite zu lösen.“

Als Dorn im Auge bezeichnet Hastings solche Vertragskomplikationen wie im Falle von «House of Cards», wo aufgrund eines früheren Lizenzvertrags mit Sky die dritte Staffel hierzulande nicht über Netflix verfügbar ist. Solche Entscheidungen gilt es bei Netflix laut Hastings künftig auszubügeln beziehungsweise konsequent zu vermeiden.

Darüber hinaus möchte Hastings sich in Zukunft noch stärker um die Verwirklichung von Serien bemühen, die einen internationalen Geschmack treffen ohne gezwungenermaßen auch bei US-Kunden einen Renner darzustellen. So betont er, sehr zufrieden mit dem Abschneiden der Abenteuerserie «Marco Polo» zu sein, die in den USA eher mäßig ankam, im Rest der Welt jedoch sehr populär ist. Auch nicht-englischsprachige Eigenproduktionen wird Netflix vermehrt in Angriff nehmen. Eine französische Dramaserie und eine spanische Comedy sind bereits in Produktion, aktuell sucht das Unternehmen nach der geeigneten Idee für eine deutschsprachige Serie.
06.05.2015 12:02 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/78047