Pressefreiheit? ARD-Team in Katar festgenommen

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist beunruhigt über das Vorgehen des arabischen Golfstaats Katar gegen ein ARD-Fernsehteam.

Die Vereinigung Reporter ohne Grenzen (ROG) zeigte sich zu Wochenbeginn besorgt über das Vorgehen des Staates Katar gegen ein Fernsehteam, das für die ARD recherchierte. Bei Dreharbeiten auf WM-Baustellen seien die TV-Journalisten kürzlich festgenommen worden. Reporter Florian Bauer sowie ein Kameramann, ein Toningenieur und ihr Fahrer seien fünf Tage lang an der Ausreise gehindert worden, heißt es in einer Erklärung.

Seine beschlagnahmte Ausrüstung erhielt das Team erst nach mehr als vier Wochen und mit vollständig gelöschten Datenträgern zurück. "Die Regierung in Doha muss sicherstellen, dass ausländische Journalisten ungehindert auch über kritische Themen wie die Menschenrechtslage im Land recherchieren können", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Wer wie Katar mit sportlichen Großveranstaltungen die internationale Bühne sucht, sollte sich auch einer kritischen Weltöffentlichkeit stellen."

In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Katar auf Platz 115 von 180 Staaten.
04.05.2015 16:07 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/78003