1500 Folgen «Dahoam is Dahoam»: Die Ausnahme-Soap des BR

Soap-Check: Die BR-Serie ist die einzige Daily Soap im deutschen Fernsehen, deren Quoten jährlich steigen. Über die Besonderheiten des Formats und was sonst in der Soap-Landschaft vor sich geht.

Facts zur Serie

  • Bestehend seit: 8. Oktober 2007
  • Sender: Bayerisches Fernsehen
  • Produktionsunternehmen: PolyScreen, Constantin Television
  • Episodenlaufzeit: 30 Minuten
  • Genre: Daily Soap
  • Episodenzahl: 1496 (Stand: 19. April 2015)
  • Produzenten: Robin von der Leyen & Markus Schmidt-Märkl
  • Darsteller: Ursula Erber, Heidrun Gärtner, Brigitte Walbrun u.v.m.
Wenn der Fernsehzuschauer das Wort „Soap“ hören, gehen die meisten Assoziationen in Richtung «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» oder «Verbotene Liebe». Ein deutlich weniger bekanntes Format, das noch dazu deutlich jünger ist als die angesprochenen Formate von RTL und der ARD, hat dieser Tage jedoch ein Alleinstellungsmerkmal inne: Die BR-Soap «Dahoam is Dahoam» kennzeichnet die einzige deutsche Daily Soap, deren Marktanteile jährlich steigen und dies schon seit dem Bestehen der Ko-Produktion von PolyScreen und Constantin Television. Zuletzt verzeichnete nur «Rote Rosen» im Ersten steigende Marktanteile über mehrere Jahre hinweg. Die bayrische Serie startete am 8. Oktober 2007 und unterhielt in Bezug auf alle bayrischen Fernsehenden prompt 17,7 Prozent, als allein 680.000 Zuschauer in Bayern mit von der Partie waren. Nach dieser aufsehenerregenden Premiere gelangte «DiD» erst 2014 mit 20,8 Prozent zum höchsten Marktanteil einer Einzelfolge im Bundesland. Am 27. Oktober 2014 verfolgten 940.000 Zuschauer die Geschehnisse in Lansing.

Das Format, das im fiktiven Ort Lansing spielt und sich um die Leben der Dorfbewohner dreht, verdankt seinen Erfolg in Bayern womöglich auch der außergewöhnlichen Nähe zu seinen Fans. Jährlich werden seit September 2008 Fantage veranstaltet, die zwischen 10.000 und 15.000 Besucher anziehen. Zusätzlich tourt die Serie zwei Mal jährlich durch ganz Bayern. Dort werden Liebhaber der Serie aufgefordert, ihre Ideen zum Format den Machern und Beteiligten vorzutragen, die Veranstaltungen bieten auch ein Forum für Kritik. Solche Kritik erhielt «Dahoam is Dahoam» vor gar nicht allzu langer Zeit für den Auftritt des CSU-Politikers Markus Söder. Dieser gastierte in der Ausgabe am 20. Januar 2015 beim Format, wodurch dem BR vorgeworfen wurde, dem bayrischen Finanzminister einen PR-Ausflug zu sponsern. Mittlerweile sind Politikerauftritte in der Serie nicht mehr zugelassen und nach über sieben Jahren folgt am Donnerstag, dem 23. April 2015, die 1.500. Episode von «Dahoam is Dahoam». Seit langer Zeit zeigt sich die Soap quotentechnisch beständig.

Gesamtmarktanteile unter drei Prozent, bezogen auf ganz Deutschland, sind aktuell die absolute Ausnahme. Damit verdoppelt die Serie, die durch ihren lokalen Bezug und ihren Dialekt in Deutschland sicherlich nicht überall gleich gute Chancen auf hohe Zuschauerzahlen hat, den Senderschnitt des Bayrischen Fernsehens in aller Regel. Knapp über eine Million Zuschauer schalten in der gesamten Bundesrepublik derzeit im Schnitt ein, dadurch verbuchte die Produktion, die rund 160 Mitarbeiter beschäftigt, insgesamt rund 3,6 Prozent im laufenden Jahr 2015. In Bezug auf die 14- bis 49-Jährigen beläuft sich der Durchschnittswert seit Anfang Februar auf etwa 1,3 Prozent. Am erfolgreichsten schnitt «Dahoam is Dahoam» in den vergangenen Wochen am 13. April ab. 1,21 Millionen Interessierte bewirkten dort 4,4 Prozent Gesamtmarktanteil. Im Jahr 2007 erreichte «Dahoam is Dahoam» noch im Schnitt 790.000 Zuschauer bundesweit und damit etwa 2,7 Prozent pro Folge.

Besonders in Bayern sorgt «Dahoam is Dahoam» für ausgezeichnete Zahlen. Während sich im Premierenjahr 2007 noch durchschnittlich 490.000 Zuschauer für «DiD» entschieden, wobei sich der Gesamtmarktanteil im größten Bundesland damals schon auf 12,4 Prozent belief, liegt die Serie im Jahr 2015 bislang durch mittlere 710.000 Zuschauer bei durchschnittlich 16,6 Prozent. Im Freistaat nimmt «Dahoam is Dahoam» somit die unangefochtene Spitzenposition ein. Andere Soaps wie «GZSZ» oder «Berlin - Tag & Nacht» erzielen ledliglich einstellige Quoten bei allen Zuschauern des Freistaats.


Und so geht’s weiter:
Alois schlägt Theresa vor, ihr dabei zu helfen, die Spuren ihres Unfalls zu verwischen. Theresa kann es kaum glauben, da sich beide sonst eher feindselig gegenüber stehen. Nachdem die Brunners Theresa vorschlagen, eine Putzfrau einzustellen, die ihr im Haushalt unter die Arme greifen soll, willigt diese zur Überraschung ihrer Angehörigen ein. Unterdessen befinden sich Bamberger und Schattenhofer in einem Duell der Wörter: Die Sendung „Wir in Bayern“ sucht das exotischste Dialektwort. Beide machen es sich zur Aufgabe dieses zu finden. Florian Brunner traut seinen Augen kaum, als eine Gruppe attraktiver Cheerleader mit einer Autopanne in seiner Werkstatt strandet.


Was sonst noch war:

Der Personal-Trubel bei «GZSZ» geht weiter: Laut einem Bericht der „Bild“ verlässt Ramona Dempsey bald die Vorabend-Soap. Die 31-Jährige spielt erst seit 2013 Nele Lehmann, die im Macho Mesut ihren Traummann fand. Die Zeitung will erfahren haben, dass die Geschichte Nele Lehmanns „auserzählt“ sei. Dafür findet sich in Thando Walbaum ein Neuer am «GZSZ»-Set. Der 29-jährige tritt ab dem 19. Juni als Flüchtling Amar auf, dessen Asylantrag abgelehnt wird, worauf ihn Chris und Lilly erst einmal aufnehmen.

Abschied nehmen müssen auch die Schauspieler Jenny Jürgens und Klaus Zmorek. Aktuell drehen die beiden «Rote Rosen»-Darsteller ihre letzten Szenen für die Soap, ehe sie zur zwölften Staffel durch neue Schauspieler ersetzt werden. Nach dem Tod ihres bekannten Vaters Jürgen sehnt sich die Hauptdarstellerin der elften Staffel nach einer Auszeit: „Das ist ganz wichtig für mich jetzt, dass ich auch nach den privaten schicksalshaften Ereignissen endlich mal die Zeit finde, das zu verarbeiten, bisschen zu mir zu kommen und einfach wirklich Ruhe zu finden.“

Alte Bekannte treten bald in «Alles was zählt» in Erscheinung. Unter anderem kehrt Ulrike Röseberg für einen Gastauftritt zum RTL-Format zurück. Vor drei Jahren verabschiedete sich ihre Rolle mit einem Unfalltod aus der Serie. Am 12. Juni wird sie wieder in «Alles was zählt» zu sehen sein. Dabei wird ihr Erscheinen wohl mit der Krebserkrankung ihres Serienmannes Ingo Zadek, gespielt von André Dietz, verbunden.

Des Weiteren scheinen sich Gerüchte über einen weiteren Ausstieg eines «Berlin – Tag und Nacht»-Darstellers zu bewahrheiten. Nachdem in der jüngeren Vergangenheit die beliebten Charaktere Marcel, JJ und Schmidti den Berliner WGs den Rücken kehrten, soll nun auch die Figur Maik die filmpool-Produktion verlassen. Die Rolle von Schauspieler Sebastian Hosgang verlässt Berlin, um für seinen Sohn Max da zu sein, der in einer anderen Stadt lebt.
20.04.2015 13:20 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/77706