Zu viel Ruhe in der Schillerallee?

«Alles was zählt» ist Thema, «GZSZ» sowieso, auch über «Verbotene Liebe» wird gesprochen. Nur um «Unter Uns» ist es recht still geworden.

Bei UFA Serial Drama wird in diesen Tagen an vielen Fronten gekämpft. Zu allererst wird natürlich versucht die Quoten der großen Sorgenkinder «Verbotene Liebe» und «Block B» wieder (halbwegs) auf Kurs zu bringen. Dann geht es darum, das neu ausgerichtete «Alles was zählt» mit wachsamen Augen zu begleiten und ein weiteres Absinken der «GZSZ»-Quoten zu verhindern. Und irgendwo geht es auch noch um die 17.30-Uhr-Serie «Unter Uns». Ähnlich verhält sich das auch in den Medien, wo die Geschichten rund um die Schillerallee Aufmerksamkeit vermissen.

So startete die 30 Minuten lange Sendung nicht sonderlich gut in die vergangene Woche. Gerade einmal 11,3 Prozent Marktanteil wurden gemessen – es war nicht das erste Mal, dass das Format im März unter den RTL-Schnitt fiel. Nimmt man den März-Schnitt des Privatsenders RTL als ultimative Messlatte (12,6%) so lagen 14 der insgesamt 22 Episoden des Formats darunter. Entsprechend hat man es bei UFA wohl gern gesehen, dass die Soap in der zurückliegenden Woche am Dienstag und Mittwoch auf ordentliche 13,6 und 13,4 Prozent kam. Am Donnerstag wurden hingegen wenig brauschende 9,6 Prozent ermittelt.

Insgesamt gehen die Quoten der Serie aber leicht nach oben. Vor allem im Februar lief es für das Format alles andere als rosig. In der dritten Woche des zweiten Kalendermonats waren gerade einmal 10,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen geholt worden, die letzte Februar-Woche steigerte sich dann immerhin auf 11,9 Prozent. Die 12-Marke überschritt «Unter Uns» dann erstmals in der zweiten Märzwoche mit 12,3 Prozent und unterbot diese dann auch nicht mehr.

Leicht unterhalb der Werte der vorherigen Staffel präsentiert sich in diesen Wochen auch die nachmittägliche ARD-Familienserie «Rote Rosen», deren laufende Staffel aktuell 0,7 Prozentpunkte im Gesamtmarkt weniger einspielt. Nachwievor aber ist das Format ein Hit: In der vergangenen Woche lagen die Quoten insgesamt wieder bei mehr als 16 Prozent. Dass sich «Rote Rosen» vorallem im Spätwinter schwer tut, war aber auch schon 2014 zu beobachten.

In der vergangenen Woche kam die eher gemütliche TV-Serie in der Spitze auf 17,1 Prozent Marktanteil, zum Wochenstart wurden aber auch mal nur 15,5 Prozent gemessen. Die durchschnittliche Reichweite stieg gegenüber den Vorwochen leicht an und lag bei etwas mehr als 1,7 Millionen Bundesbürgern ab drei Jahren.

Und so geht es weiter:
Das Erste trommelt in diesen Tagen intensiv für seine quotenschwache Freitags-Serie «Verbotene Liebe». In der Weekly werden nun die Handlungsstränge der Daily zu Ende gebracht – und eine neue Ära wird eingeläutet. Diese kommt, wie Produzent Guido Reinhardt unlängst im Quotenmeter.de-Interview verriet, erst mit der sechsten Weekly-Folge zum Tragen. Vincent Berg (Bernd Reheuser) hält seine Geiseln in der nächsten Folge im Schloss fest. Während die Polizei wegen der von ihm deponierten Bombe nichts unternehmen kann, sind auch die von Lahnsteins nicht in der Lage, Bergs Forderung nach den Diamanten zu erfüllen, denn diese sind spurlos verschwunden.

Doch es gibt einen Ort, an dem die Edelsteine versteckt worden sein könnten: Alexas (Henrike Fehrs) Grab. Berg macht sich mit Ansgar (Wolfram Grandezka) auf den Weg zum Friedhof. Doch dann nimmt alles eine unerwartete Wendung, als die von Lahnsteins die Juwelen doch noch im letzten Moment an sich bringen können. Es kommt zum dramatischen Showdown mit Berg. Die Familie versammelt sich schließlich erschöpft aber glücklich im Schloss, nicht ahnend, dass die nächste Katastrophe bereits ihren Anfang nimmt. Nach zwei Jahren kehrt in der kommenden Woche Schauspielerin Verena Zimmermann als Nicola von Lahnstein zurück nach Düsseldorf. Nach jahrelangen Reisen rund um die Welt möchte Nicola, inzwischen erfolgreiche Fotografin ,wieder bei ihrer Familie leben. Auf einer Reise nach Kathmandu lernte sie Mila von Draskow (Stefanie Rösner) kennen.

In der am Donnerstag im Ersten gezeigten Weekly «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte» plant Dr. Matteo Moreau die Operation des gebrochenen Handgelenks seiner jungen Patientin Luisa Engel, die von ihrer Schwester ins Klinikum gebracht wurde. Vor der OP wollen die beiden Frauen allerdings eine zweite medizinische Meinung einholen, nämlich die von Dr. Martin Stein aus der Sachsenklinik. Gemeinsam mit der Unterstützung aus Leipzig versucht Matteo der jungen Frau zu helfen. Doch das stellt sich als schwerer heraus, als vermutet …

In «Rote Rosen» hat Drechsler nicht die geringste Ahnung, mit wem Jeanette ihn betrügt, und das macht ihn wahnsinnig. Als Jeanette und Sebastian jedoch nach dessen Rückkehr gleich wieder sehr vertraut miteinander umgehen, weiß Drechsler die Zeichen richtig zu deuten und entwickelt einen perfiden Plan. Er will sie mit einer untergeschobenen Steuererklärung erpressen, sollte sie nicht zu ihm zurückkommen. Ihre Hoffnung, dass Sebastian ihr beisteht, trügt: Er stellt klar, dass er keine feste Beziehung zu ihr will. Nicole setzt derweil Justus unter Druck, endlich den "Brueghel" zu stehlen, doch der hält sie hin. Schließlich begreift sie, dass Merle der Grund dafür ist, und droht, ihn vor ihr auffliegen zu lassen. Thomas und Aylin freuen sich über ihren Entschluss zu heiraten - bis sie merken, was für ein Großprojekt damit auf sie zurollt: 350 türkische Verwandten wollen dabei sein. Da kommt Aylin die Idee, das Ganze pragmatisch in die Türkei zu verlagern.

Was sonst noch war:
Mit der Ankündigung des Comebacks von Anne Brendler als Figur Vanessa Richter ist RTL vergangene Woche eine Überraschung geglückt. Die Darstellerin war schon Ende der 90er in «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» zu sehen. Ihr Serien-Papa Jo Gerner (gespielt von Wolfgang Bahro) freut sich auf die erneute Zusammenarbeit. "Ich habe mich sehr darauf gefreut, Anne nach so langer Zeit wieder zu sehen", sagte Bahro und erinnert sich an früher zurück. "Wir waren vor 17 Jahren nicht nur TV-Vater und Tochter, sondern auch ein Gesangsduo. Mit dem Song "Close your eyes" waren wir sogar damals bei Stefan Raab, der ihn auch gut fand."
06.04.2015 13:56 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/77336