Bemerkenswertes Ende des deutschen Vorentscheids: Der ehemalige «The Voice»-Sieger bekam die meisten Stimmen des Publikums - und weigerte sich anschließend, die Wahl anzunehmen. Update!
Der deutsche Vorentscheid zum 60. «Eurovision Song Contest» endete mit einem Eklat: Das Publikum hatte "Heart of Stone" von Andreas Kümmert (Foto) zu «Unserem Song für Österreich» auserkoren, doch er wird Deutschland im Mai dennoch nicht vertreten, wie Kümmert selbst unmittelbar nach der Verkündung seines Sieges bekannt gab. Er "fühle sich nicht in der Verfassung", den Sieg anzunehmen und wolle seinen Titel weiterreichen an die Zweitplatzierte Ann Sophie.
Sollte es in den kommenden Tagen nicht abermals eine überraschende Wendung in dieser Geschichte geben, wäre somit letztlich abermals der Gewinner des NDR-«Clubkonzerts» auch der deutsche Beitrag beim «Eurovision Song Contest». Ohnehin ist der Kleine "Vor-Vorentscheid" des Norddeutschen Rundfunks als voller Erfolg zu bezeichnen, schließlich ist es ihm in beiden Fällen gelungen, Finalisten in einem Teilnehmerfeld zu stellen, das mit deutlich bekannteren Künstlern als Elaiza oder eben nun Ann Sophie gespickt ist.
Unglücklich ist der Verlauf des Abends aber in jedem Fall - für Kümmert, der zuvor noch für seine großartigen Performances gefeiert wurde, letztlich aber die Bühne vor einem aufgebracht buhenden Publikum verlassen musste. Für die ARD, die letztlich eine Künstlerin auf internationales Parkett schickt, die schon nicht die volle Rückendeckung des deutschen Publikums bekommen hat. Und für Ann Sophie, die sogar direkt in die Menge fragte, ob sie denn überhaupt wolle, dass sie ihren Song noch einmal vorträgt - und nicht etwa von den Menschen im Publikum Antwort erhielt, sondern von der sichtlich um Schadensbegrenzung bemühten Schöneberger.