Mit «Game of Chefs» startet eine neue Kochshow auf VOX. Aufgrund der üblichen Castingshow-Zutaten ist die Sendung aber eher durchschnittliche Kost.
Offenbar gibt es im deutschen Fernsehen noch nicht genügend Kochsendungen. Das müssen sich zumindest die Verantwortlichen bei VOX gedacht haben und werfen mit «Game of Chefs» eine weitere Show dieses Genres auf den TV-Markt. Der Sender behauptet zwar, ein völlig neues Konzept zu zeigen, jedoch bedient man sich bei «Game of Chefs» der üblichen Stilmittel. Ein Wettbewerb, eine Jury, ein Vorentscheid, emotionale Geschichte, dramatische Musik, exotische Charaktere, das Bedienen von Klischees.
Auf die Suche nach Deutschlands Kochtalenten machen sich Holger Bodendorf, Christian Lohse und Christian Jürgens, die jeweils mit einem, zwei bzw. drei Michelin-Sternen ausgezeichnet sind. An Qualität mangelt es in der selbstbewussten Jury also nicht. Trotzdem bleiben die drei in den meisten Fällen recht farblos. Auch wenn sie immer wieder ihre Witze reißen, trotzdem aber hart beurteilen. Die drei Köche müssen sich je fünf Kandidaten für ihre Teams aussuchen, die sie coachen möchten. Im weiteren Verlauf der Sendung treten die Kandidaten und Teams in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an, wobei in jeder Runde mindestens ein Kandidat ausscheidet. Der Gewinner erhält am Ende 100.000 Euro.
Die Kreativabteilung der ursprünglich aus Israel stammenden Show, die dort regelmäßig unglaubliche Marktanteile von über 40 Prozent holte, hat sich beim Titel kein Bein ausgerissen. Aber nicht nur hier hapert es. Bei der Flut an Kochsendungen, die im deutschen Fernsehen laufen, müssen neue Formate ein Alleinstellungsmerkmal besitzen. Damit kann sich «Game of Chefs» jedoch nicht hervortun. Vielmehr wirkt die Show wie ein Abklatsch von «The Taste» auf Sat.1. VOX betitelt die Sendung als „größten kulinarischen Wettbewerb Deutschlands“ - Anspruch und Wirklichkeit liegen bei der Show aber weit auseinander. «Game of Chefs» ist eine kurzweilige Unterhaltung, mehr jedoch nicht. Auch wenn die gelungenen Nahaufnahmen der Gerichte sehr schön anzusehen sind und den eigenen Hunger befeuern - fesseln kann das Format nicht. Dafür ist es einfach zu gewöhnlich.