Wir schauen auf die Quoten der großen Karnevalssitzungen der letzten Wochen. Interessant: Gewinner und Verlierer scheinen sich einigermaßen die Waage zu halten.
Alle Jahre wieder tauchen sie im Fernsehen auf: die Karnevalssitzungen. Pünktlich zur fünften Jahreszeit setzen ARD, ZDF und die Dritten auf allerhand närrische Formate. Dabei konnte Das Erste in diesem Jahr mit den bislang vier ausgestrahlten Sitzungen auf wenige Erfolge verweisen. Den Anfang machte traditionell die Ordensverleihung «Wider den tierischen Ernst», die am Montag, den 2. Februar, im Ersten zu sehen war. Sie erreichte ab 21.15 Uhr 3,07 Millionen Zuschauer und damit so wenige wie seit Jahren nicht mehr. Der Marktanteil belief sich auf mäßige 10,9 Prozent und lag damit über drei Prozentpunkte niedriger als vor zwölf Monaten. Ein Totalausfall war die Aufzeichnung aus Aachen beim jungen Publikum, bei dem man nicht über 2,4 Prozent kam. Und auch wenn man hier mit dem Vorjahr nicht mithalten konnte, so muss gesagt werden, dass es in der Vergangenheit mit Werten unter zwei Prozent auch schon schlechter lief.
Immerhin wusste «Bütt an Bord» sein Publikum weitestgehend zu halten, sodass ab 22.30 Uhr 2,21 Millionen Zuschauer zu versöhnlichen 11,7 Prozent führten. Im vorherigen Jahr war die Sitzung noch um 20.15 Uhr zu sehen gewesen und war – sendeplatzbedingt – zwar auf ein paar Zuschauer mehr, aber deutlich schwächere 8,5 Prozent Marktanteil gekommen. Das einzige Karnevalsformat, mit dem Das Erste bislang wirklich überzeugen konnte, war «Mainz bleibt Mainz». Die vierstündige Übertragung, die für gute Quoten bekannt ist, erreichte am Freitag 6,37 Millionen Zuschauer und 22,4 Prozent bei allen. Selbst beim jungen Publikum reichte es zu einem überdurchschnittlichen Marktanteil von 7,6 Prozent. Damit ging es für die Mainzer Kultsitzung im Vorjahrsvergleich wieder bergauf.
Bleibt noch ein Blick auf die dritten Programme, die sich in diesen Tagen ebenfalls viel mit dem Thema Karneval und Fasching beschäftigen. Schon am 18. Januar hatte der WDR auf die «Proklamation des Kölner Dreigestirns» gesetzt, was für 0,72 Millionen Karneval-Fans Grund zum Einschaltete war. Bei den Zuschauern ab drei Jahren sorgte die fast dreistündige Sendung für 2,1 Prozent – und damit nur für einen leicht unterdurchschnittlichen Marktanteil.
Der absolute Quotenstar unter den Karnevalssitzungen in den dritten Programmen bleibt aber auch in diesem Jahr die «Fastnacht in Franken», die am 7. Februar im BR satte 3,90 Millionen anzusprechen wusste. Der Senderschnitt, der sich sonst auf nicht einmal zwei Prozent beläuft, wurde angesichts von 13 Prozent regelrecht gesprengt. Und auch beim jungen Publikum standen überragende 6,7 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass Das Erste in der Vergangenheit schon öfter versucht hat, «Fastnacht in Franken» ins Hauptprogramm zu hieven.