Warm anziehen – es ist Dschungel-Zeit. Die RTL-Konkurrenz fürchtet die zwei Wochen im Januar. Zu recht?
Wenn der Dschungel nur wieder vorbei ist – das haben sich in den vergangenen Tagen etliche Programmmacher gedacht und ganz besonders die in Unterföhring und Berlin. Die eigentliche Live-Sendung von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» beschert dem Kölner Privatsender im Abendprogramm um die 40 Prozent Marktanteil, wird regelmäßig auch im Gesamtmarkt Tagessieger. Die Ereignisse im Dschungel werden darüberhinaus intensiv im restlichen RTL-Programm begleitet. Im Kölner Sendezentrum gibt es ein extra Dschungel-Studio, aus dem Teile der Magazine von «Guten Morgen Deutschland» und «Punkt 12» kommen.
Das ist aber nicht ohne Ausnahmen korrekt. «Punkt 12» legte in den vergangenen Wochen in der Tat zu; um zwischen zwei und drei Prozentpunkte. Und da lässt sich durchaus ein Zusammenhang mit dem Dschungel herstellen. Als die Kölner vergangenen Freitag um kurz vor zwölf Uhr ankündigten, dass ein Star freiwillig gegangen sei, den Namen aber erst 100 Minuten später verrieten, wurde mit 21 Prozent bei den Umworbenen die beste Quote der Dschungel-Zeit gemessen. Das von Katja Burkard moderierte Mittagsmagazin, das zwischen 12 und 14 Uhr auf Sendung geht, kam seit Dschungel-Start auf 19,7 Prozent Marktanteil. 20,8 und 20,7 Prozent wurden zu Beginn dieser Woche ermittelt.
Das Morgenmagazin erreichte im November und Dezember 2014 durchschnittlich 14,4 Prozent – liegt also im Dschungel-Zeitraum sogar unter den üblichen Ergebnissen. Das Konkurrenzprodukt von Sat.1, das «Frühstücksfernsehen», nutzte die „Dschungel-Schwäche“ am Morgen nicht. Im Vergleich mit dem Zeitraum Ende 2014 verlor die aus Berlin kommende Sendung ebenfalls – und zwar etwa 0,5 Prozentpunkte bei den Werberelevanten. Erkennbar ist aber, dass sich das Format vor allem in der zweiten Dschungel-Woche schwerer tat. Holte die viereinhalbstündige Sat.1-Livesendung am Montag, 19. Januar, zum Beispiel fast 16 Prozent bei den Werberelevanten, waren es diesen Dienstag und Mittwoch nur noch 11,3 und 11,6 Prozent. Mit im Schnitt fast 13 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen gelang es RTL aber nicht, die Morgenshow unter den Sat.1-Schnitt zu drücken.