Anschlag auf Satire-Magazin - Sender reagieren

Den Terroranschlag auf das französische Satire-Magazin Charlie Hebdo veranlasst ARD und ZDF zu spontanen Programmumstellungen.

Am Mittwochmittag schockierten Meldungen aus Frankreich die Öffentlichkeit: Zwei schwer bewaffnete und vermummte Männer hatten einen Anschlag auf das Pariser Redaktionsgebäude des Satire-Magazin "Charlie Hebdo" begangen, bei dem Überfall gab es aktuellen Informationen zufolge mindestens zwölf Tote - darunter auch der Herausgeber der Zeitung, Stephane Charbonnier. Die französische Regierung hat in Folge dessen die höchste Terrorwarnstufe für den Großraum der Hauptstadt ausgerufen, man vermutet bei dem Anschlag einen islamistischen Hintergrund. In der Vergangenheit hatte "Charlie Hebdo" die umstrittenen Mohammed-Karikaturen publiziert, auf ihrem aktuellsten Cover thematisierte die Zeitung das umstrittene neue Buch von Michel Houellebecq.

Bei ARD und ZDF hat man inzwischen auf den Vorfall reagiert, beide Sender werden ihr Programm schon am heutigen Abend umstellen. Um 19:20 Uhr wird ein «ZDF Spezial» über den Terroranschlag berichten, die Moderation des 15-minütigen Formats übernimmt Matthias Fornoff. Die «heute»-Nachrichten werden zuvor um fünf Minuten gekürzt, «Kripo Holstein» sowie sämtliche am Abend gezeigten Formate rücken um zehn Minuten nach hinten. Das Erste folgt um 20:15 Uhr mit einem aktuellen «Brennpunkt» zum Thema, hier verschiebt sich das weitere Angebot um jeweils 15 Minuten.

Diverse Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens verurteilten den Angriff bereits massiv. Der deutsche Satiriker Martin Sonneborn reagierte auf seiner Facebook-Seite wie folgt: "Das ist nicht komisch. Mit Anzeigen, Abokündigungen oder Kalaschnikow-Geballer auf Satire zu reagieren, gilt in der Szene als unfein. Unser Mitleid gilt den Franz. Kollegen. Bei Titanic könnte so etwas nicht passieren, wir haben nur 6 Redakteure."
07.01.2015 15:19 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/75535