«Skyfall»-Premiere geht durch die Decke

Die Erstausstrahlung des neuesten Bond-Streifens bescherte dem ZDF grandiose Primetime-Quoten bei Jung und Alt. Der Tagessieg war somit nur noch Formsache.

Premieren-Quoten der Craig-«Bonds»

  • «Casino Royale»: 5,89 Mio. (18,4% / 27,6%) [bei ProSieben am 25. Oktober 2009]
  • «Ein Quantum Trost»: 4,76 Mio. (16,7% / 24,1%) [auf RTL am 24. April 2011]
Beide Filme wurden am Sonntagabend zur Primetime erstausgestrahlt.
Diverse Cineasten beklagen sich immer wieder über den schlechten Umgang der öffentlich-rechtlichen Kanäle mit hochrangigen internationalen Blockbustern. Am Dienstag jedoch konnte sich niemand ernsthaft über die Programmierung der «James Bond»-Free-TV-Premiere beschweren: «Skyfall» bestückte über zwei Stunden lang die Primetime des Mainzer Senders - und wurde sogar anders als bei der privaten Konkurrenz komplett ohne Werbeunterbrechung gezeigt. Die Einschaltquoten konnten sich dabei mehr als sehen lassen: Mit durchschnittlich 7,79 Millionen Fernsehenden wurden beim Gesamtpublikum hervorragende 24,0 Prozent Marktanteil verzeichnet, womit sogar Das Erste mit seinem «Um Himmels Willen»-Staffelstart um über anderthalb Millionen sowie fast sechs Prozent überboten wurde.

Besonders hervorzuheben sind allerdings in erster Linie die Zahlen, die beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren zustande kamen. Hier sahen im Schnitt 2,89 Millionen Menschen den 2012 produzierten Streifen mit Daniel Craig in der Hauptrolle, was beeindruckenden 24,3 Prozent Marktanteil entsprach. Bedenkt man, dass der Sender im Normalfall nur rund sechs Prozent dieser Altersgruppe anspricht, wurde der Senderschnitt in etwa vervierfacht. Und die private Konkurrenz ließ man ebenfalls klar hinter sich.

Meistgesehenes Format des Privatfernsehens im Abendprogramm war «Bones - DIe Knochenjägerin», das wie gewohnt mit einer Doppelfolge auf Zuschauerjagd ging. Mit 14,9 und 12,9 Prozent der wichtigen werberelevanten Zielgruppe rangierte die US-Serie auf RTL zwar auf einem ordentlichen, aber keineswegs herausragenden Niveau. Insgesamt entschieden sich nur 2,94 und 2,55 Millionen Menschen für das Format, was den Programmverantwortlichen dürftige 8,8 und 7,9 Prozent einbrachte.

Im ZDF gingen nach James Bonds neuestem Einsatz die Quoten allmählich zurück: Das «heute-journal» informierte ab 22:25 Uhr noch 4,68 Millionen Zuschauer über die wichtigsten Ereignisse des Tages, womit noch immer ein guter Marktanteil von 19,6 Prozent einher ging. Der erste von zwei Teilen der Dokumentation «Wüstenträume» begeisterte schließlich ab 22:55 Uhr immerhin noch 3,14 Millionen, was 18,0 Prozent entsprach. Besonders deutlich war der Aderlass auf hohem Niveau bei den 14- bis 49-Jährigen, wo nur noch 17,7 und 12,0 Prozent bei maximal 1,59 Millionen zu Buche standen. Aber auch damit lag das Zweite noch immer meilenweit oberhalb der Sendernorm.
07.01.2015 08:42 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/75509