Tour de France bald wieder im Ersten?

Der Radsport könnte im Sommer dieses Jahres zum öffentlich-rechtlichen Kanal zurückkehren, berichtet zumindest der Spiegel.

Hintergrund

ARD und ZDF hatten vor sieben Jahren in Folge diverser Doping-Fälle ihre Live-Übertragungen zum Ärger vieler Fans und Radprofis eingestellt. Nach einer kurzen und wenig erfolgreichen Übertragung bei der ProSiebenSat.1-Gruppe zeigten die Öffentlich-Rechtlichen 2008 dann doch noch einmal umfangreiche Übertragungen, ab 2009 fuhr man die Berichterstattung allerdings erheblich zurück und sah von einer Vertragsverlängerung Ende 2011 ab.
Zahlreiche Dopingskandale – bekanntestes Beispiel dürfte sicherlich der Fall Lance Armstrong sein – sorgten dafür, dass Das Erste seit 2012 von der TV-Übertragung der Tour de France Abstand hielt (siehe Infobox). Stattdessen fand der Radsport beim Privatsender Eurosport eine neue Heimat – bis 2019 soll es dort weitergehen. Doch nun besteht die Chance, dass die Radler zukünftig parallel dazu auch wieder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen sein werden:

Wie der Spiegel in einer Vorabmeldung berichtet, hat sich Das Erste die Rechte für zwei Jahre an der Tour de France gesichert. Nach Informationen aus ARD-Kreisen wurden dafür fünf Millionen Euro ausgegeben. Die Übertragungsrechte 2009 bis 2011 haben ARD und ZDF noch rund 20 Millionen Euro gekostet. Ein geringer werdendes Zuschauerinteresse und Dopingskandale hätten die Preise gedrückt.

Der Vertrag enthält eine Dopingklausel, die es dem Ersten ermöglicht, bei neuen Vorfällen aus der Übertragung auszusteigen. Dem Vernehmen nach will Das Erste täglich ab 16 Uhr bis zum Ende der jeweiligen Etappe live berichten. Los geht es am 4. Juli 2015.
04.01.2015 10:24 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/75464