Es muss ja nicht immer «Tatsächlich … Liebe», «Stirb langsam» oder eine Version von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte sein. Quotenmeter.de präsentiert fünf Weihnachtsfilme, die nicht genügend Beachtung finden.
Lust auf ein weihnachtliches Setting, coole Sprüche und eine Actionikone in der Hauptrolle? Aber ausnahmsweise nicht in Stimmung für «Stirb langsam»? Wie wäre es dann mit dem Regiedebüt des «Lethal Weapon»-Autors und «Iron Man 3»-Regisseurs Shane Black? Die 2005 erstmals in die Kinos entlassene Neo-noir-Komödie mit Robert Downey Jr., Val Kilmer und Michelle Monaghan erzählt vom Kleinkriminellen und Möchtegernschauspieler Harry (Downey Jr.), der in Los Angeles auf einer Party seiner Jugendliebe (Monaghan) begegnet und sie auf Anhieb vergrault. Kilmer wiederum spielt Perry van Shrike, einen knallharten, nichts verzeihenden, schwulen Privatdetektiv. Das Trio wird in ein Wust aus Machenschaften involviert, dem zu folgen nahezu unmöglich ist. Und Autor / Regisseur Shane Black ist sich dessen bewusst: Mit viel schwarzem Humor und zahllosen liebevollen, gelegentlich auch gehässigen Seitenhieben auf andere Filme macht sich «Kiss Kiss Bang Bang» über Hollywood-Klischees und unnötig komplizierte Buddy-Cop-Movies lustig. Hinzu kommen zahllose pointierte Sprüche, die das gesamte Ensemble in hoher Frequenz vom Stapel lässt sowie feucht-fröhliche, kreative Bezugnahmen auf das Festtagssetting dieses Streifens.
Es gibt einige Streifen, in denen ein Weihnachtsmann auftaucht, der überhaupt nicht dem Bild entspricht, das die Allgemeinheit von dem bärtigen Geschenkeverteiler hat. Doch nur selten überzeugen diese Filme, sobald man über ihren bloßen Schockfaktor hinweg schaut. Ganz im Gegensatz zu dieser zynischen, bitterbösen Kriminalkomödie mit einem furios aufspielenden Billy Bob Thornton. Die Autoren Glenn Ficarra & John Requa (das Regie-Duo hinter «Crazy, Stupid, Love.») spinnen mit dieser kompromisslosen Gangsterstory die Geschichte eines versoffenen, sexsüchtigen Einbrechers, der sich als Kaufhaus-Weihnachtsmann verkleidet. Eines Tages lernt er ein übergewichtiges, soziopathisches Kind kennen, mit dem er sich zusammentut. Was folgt, sind bösartige Eskapaden (unter anderem mit einer Frau, die einen Santa-Claus-Fetisch hat), urkomische Raubzüge und zahllose Tabubrüche.
Die US-Kultkomödie «Ein Ticket für Zwei» mit John Candy und Steve Martin lässt grüßen: In dieser 182-minütigen Fernsehproduktion spielen Christoph Maria Herbst und Bastian Pastewka zwei geschäftige Männer, die wenige Tage vor Heiligabend von Wien nach Berlin reisen. Während Poolnudelvertreter Hilmar (Pastewka) ein schusseliger Loser ist, der an Weihnachten seiner Partnerin einen Antrag machen will, zeigt sich der zielstrebige Wirtschaftsanwalt Tilmann (Herbst) als wenig humorvoll und reist eher aus Pflichtbewusstsein zu seiner Frau und seinen Kindern. Aufgrund schlechten Wetters wird der Flug der ungleichen Männer abgesagt, so dass sie eine unfreiwillige Reisegemeinschaft bilden. Allerlei haarsträubende Zufälle lassen Hilmar und Tilmann mehrfach an den Rand des Wahnsinns treiben – und ihr Leben überdenken.
Primär ist die Trickschmiede Aardman Animations für ihre Stop-Motion-Geniestreiche bekannt. Etwa für «Wallace & Gromit» und «Shaun das Schaf». Dann und wann versuchen sie sich aber auch im Feld der Computeranimation. «Arthur Weihnachtsmann» zählt zu diesen Produktionen – und vereint das Beste aus beiden Welten: Der markante Aardman-Look und der britisch-trockene Witz des Studios treffen hier auf die atemberaubenden Möglichkeiten, die so nur die digitale Tricktechnik ermöglicht. Voll mit ausschweifenden Details erschafft diese animierte Komödie eine faszinierende Welt, in der es nicht nur einen Weihnachtsmann gibt. Sondern eine ganze Familie an Weihnachtsmännern. Und da der derzeit amtierende rot-weiß bekleidete Freund aller Kinder nicht länger mit dem Fortschritt der Technik mithalten kann, sucht er seinen Nachfolger. Wird es sein versierter, rationaler Sohn Steve? Oder eher der Träumer Arthur?
Die Walt Disney Studios bedienen nur äußerst selten explizit religiöse Themen. Eine der wenigen Ausnahmen dieser Regeln stellt gleichzeitig einen der schönsten Kurzfilme aus der traditionsreichen Traumfabrik dar: «Der Esel von Bethlehem». Die Geschichte spielt kurz vor der Geburt Jesu, außerhalb der Stadt Nazareth. Dort lebt ein kleiner Junge glücklich mit seinem Esel züchtenden Vater, der derzeit vier der grauen Tiere sein eigen nennt. Da einer der Esel schwach geraten ist, versucht der Familienvater, ihn loszuwerden. Weil der Junge den Kleinen aber liebgewonnen hat, will er ihm einen letzten Dienst erweisen und für ihn einen neuen, liebevollen Besitzer finden …