Gegen «Die 2»: Allzeittiefs für «The Voice»

Während Gottschalk und Jauch wieder etwas zulegten, schockierte die Casting-Show in Sat.1 mit drastischen Einbußen und reihenweisen Minusrekorden.

Jauch gegen «The Voice» 2014

  • «WWM? - Jubiläum»: 6,87 Mio. (23,3% / 20,1%)
  • «WWM? - Promi»: 5,53 Mio. (19,7% / 16,9%)
  • «WWM?» (normal): 4,49 Mio. (14,4% / 11,0%)
  • «5 gegen Jauch»: 4,34 Mio. (15,1% / 13,5%)
Bei «5 gegen Jauch»: Mittelwert aus zwei Folgen.
Schaut man auf die Quotenentwicklung der im September 2013 gestarteten Show «Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle», so lässt sich ein klarer Negativtrend nicht leugnen: Nach famosen 6,85 Millionen Zuschauern und 24,6 Prozent Marktanteil zum Auftakt ging es in der ersten TV-Saison auf bis zu 4,26 Millionen und 15,0 Prozent hinab, in der besonders wichtigen Zielgruppe fiel man von 23,9 auf 13,8 Prozent zurück. Eventuell auch deshalb, vor allem aber aufgrund des flexibleren Programmschemas wechselten die beiden Entertainer auf den Freitagabend - wo sie nun sogar erstmals bis Mitternacht zu sehen waren. Den Einschaltquoten half dies zumindest ein wenig.

Zwar steigerte sich die durchschnittliche Zuschauerzahl nur minimal von 3,81 auf 3,89 Millionen, aufgrund der längeren Sendezeit wuchs gleichzeitig aber der Marktanteil um über einen Prozentpunkt auf starke 15,1 Prozent. Die erste am Freitag gezeigte «Die 2»-Folge kam Anfang Oktober nur auf 13,9 Prozent bei 3,81 Millionen Fernsehenden. In der werberelevanten Zielgruppe führten 1,36 Millionen Menschen zu ordentlichen 14,7 Prozent Marktanteil, nachdem zuletzt 14,1 Prozent bei 1,42 Millionen zu holen waren. Doch weitaus bemerkenswerter war das, was sich aus Quotensicht am Freitagabend in Sat.1 abspielte.

«The Voice»: Bisherige Tiefpunkte

Vor diesem Freitag lagen nur vier Folgen überhaupt unterhalb der Drei-Millionenmarke. Die allesamt aus der dritten und vierten Staffel stammenden Folgen kamen auf Reichweiten zwischen 2,72 und 2,99 Millionen. Nur ein einziges Mal zuvor wurden weniger als zehn Prozent Marktanteil (9,7 Prozent) verzeichnet, in der werberelevanten Zielgruppe waren stets mindestens 16,3 Prozent drin.
Hier muss man das neue Liveshow-Konzept der Casting-Show «The Voice of Germany» besonders kritisch hinterfragen, denn es scheint diverse Zuschauer ziemlich abgeschreckt zu haben. Mit gerade einmal noch 2,43 Millionen und 8,9 Prozent Marktanteil wurden nicht nur die mit weitem Abstand schlechtesten Werte der vierten Staffel verbucht, sondern sogar in der gesamten Historie des bislang so erfolgreichen Formats. Nie zuvor verbuchte man weniger als 2,72 Millionen und 9,7 Prozent (siehe auch Infobox). In der werberelevanten Zielgruppe lag man mit 13,0 Prozent bei 1,28 Millionen zwar noch immer klar oberhalb des Senderschnitts, markierte allerdings ebenfalls neue Minusrekorde. Über sechs Prozentpunkte gingen gegenüber der Vorwoche verloren, über drei Prozentpunkte lag man unter dem bisherigen Allzeit-Tief.

Der generelle Abwärtstrend des Formats, der nach den Blind Auditions auch in den Vorjahren bereits stets wahrzunehmen war, kann diesen drastischen Verlust nur in Teilen erklären. Vor Wochenfrist sahen immerhin noch 3,44 Millionen den Auftakt in die Live-Phase, also über eine Million Fernsehende mehr. Auch dem tags zuvor markierten bisherigen Staffeltiefstwert von 2,90 Millionen war man immerhin noch um fast eine halbe Million unterlegen - und das trotz einer alles in allem machbaren Konkurrenz. Auch im Vorjahr fielen die Verluste in der Live-Phase deutlich moderater aus.

Nach 23:25 Uhr ging die fünfte Folge von «Schwarz Rot Pink» auf Zuschauerjagd, die allerdings mit dem ungewohnt schwachen Vorprogramm erheblich zu kämpfen hatte. Mit einer Sehbeteiligung von 0,83 Millionen fiel die von Cindy aus Marzahn präsentierte Comedy-Show auf einen schlechten Marktanteil von 5,8 Prozent zurück. Nachdem zuletzt mit 9,0 Prozent der bislang beste Wert zu Buche gestanden hatte, wurde diesmal also der mit Abstand schlechteste verzeichnet. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 0,51 Millionen Fernsehende für ebenfalls nur unterdurchschnittliche 8,5 Prozent. Vergangene Woche wurden 12,6 Prozent verzeichnet, die ersten drei Ausgaben schwankten zwischen 11,4 und 13,5 Prozent - und lagen somit allesamt meilenweit vor der aktuellen Ausgabe. Von diesem Abend dürfte man sich bei Sat.1 etwas ganz anderes versprochen haben.
29.11.2014 09:23 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/74776