Wallraff: Mega-Quote bleibt aus

Die 45-minütige Sendung mit Hintergründen zur Schließung von 89 Läden der Kette Burger King bescherte RTL am Montag gute Quoten. Der ganz große Boost aber blieb aus.

Erstaunlich...

RTL war es, das die Zustände in Yi-Ko-Filialen von Burger King aufdeckte. Und RTL war es auch, das durch die weiteren Recherchen das Fast-Food-Imperium dazu bewegte, 89 Läden deutschlandweit zu schließen. Und dennoch hat das keine Auswirkung auf die Werbebuchungen: Zwar schaltete Burger King keine Spots während «Team Wallraff» (das wäre im wahrsten Sinne des Wortes geschmacklos), aber im letzten Werbeblock von «Bauer sucht Frau», knapp zehn Minuten vor dem Start der Reportage, kam Burger King-Reklame vor.
Es war eines der großen Themen der zurückliegenden Woche: Burger King-Deutschland hat seinem größten Franchise-Nehmer, der Yi-Ko in Folge von erneuten Recherchen des «Team Wallraff» von RTL mit sofortiger Wirkung gekündigt. Was diesem Schritt voraus ging und welche Zustände RTL-Reporter in den zurückliegenden Wochen in einigen Restaurants erlebten, zeigte der Kölner Privatsender am Montag ab 22.15 Uhr ein einem eilig eingeschobenen Programmspecial. Die Quoten waren stark, aber nicht rekordverdächtig.

Diesmal verfolgten 18,1 Prozent der Umworbenen die 45 Minuten lange Sendung. Zum Vergleich: Die erste Reportage zum Burger King-Skandal kam auf 15,8 Prozent. Im Frühsommer sahen – ebenfalls an einem Montag, aber um 21.15 Uhr, knapp 3,8 Millionen Menschen zu. Diesmal lag die ermittelte Reichweite bei allen Zusehern bei 3,85 Millionen. Ein neuer Rekord ist das – trotz der vielen Schlagzeilen – aber nicht. Eine andere Episode der «Team Wallraff»-Staffel war im Mai von rund 4,4 Millionen Bundesbürgern gesehen worden.

Unser Gewinner...

Auch in diesem Jahr kürt Quotenmeter.de wieder drei Gewinner des Jahres 2014. Den Anfang machen wir mit Günter Wallraff. Lesen Sie den kompletten Artikel von Manuel Nunez Sanchez.
Das Thema Burger King wurde von RTL bis in die Sendung «Extra» hineinverlängert. Das von Birgit Schrowange moderierte Magazin lief am Montag erst ab 23.30 Uhr und zudem auch nur mit 30 Minuten Sendezeit. In den ersten zehn Minuten wurde die Frage gestellt, wie es mit den 89 von der Schließung betroffenen Läden und deren Mitarbeitern nun weitergeht. Mit 17,4 Prozent Marktanteil war auch diese Reportage ein voller Erfolg. 2,78 Millionen Menschen sahen zu später Stunde noch zu.
25.11.2014 08:44 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/74679