Wenig Interesse an Zeitzeugen-Porträt im Ersten

«Ich lebe immer jetzt!» widmete sich einer Holocaust-Überlebenden, die als Psychotherapeutin andere Opfer, aber auch Täter jener Zeit behandelt. Kritiker lobten die Sendung, das TV-Publikum schaltete nur sporadisch ein.

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Rahel Mann verfasste auch drei Gedichtbände: "erdundhimmelwärts" (1992), "Das Ewige im Menschen" (1994) und "Ich reiche dir meine Hand" (2005, in Zusammenarbeit mit Hilka Koch).
Am Mittwochnachmittag blickte Das Erste für eine Viertelstunde auf das Leben und Wirken der Psychotherapeutin Rahel Mann: 1937 als ungeplantes Kind eines jüdischen Mädchens geboren, erlebte sie die Gräueltaten der Nationalsozialisten am eigenen Leib. Doch durch ihre Ausbildung im Bereich der Psychologie verarbeitet sie zunächst ihre eigene traumatische Kindheit, seither hilft sie als Spezialistin Holocaust-Opfern und -Tätern, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Das unter dem Titel «Ich lebe immer jetzt!» ausgestrahlte, gelungen umgesetzte Porträt wurde jedoch nicht mit guten Quoten belohnt:

Ab 16.40 schalteten nur 0,88 Millionen Menschen diese Sendung ein, was in einen schwachen Marktanteil von 7,6 Prozent mündete. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden derweil 0,21 Millionen Zuschauer und mäßige 5,3 Prozent gemessen.

Im Anschluss sprach der öffentlich-rechtliche Sender ein größeres Publikum an: Die «Tagesschau» stieg auf solide 12,0 und 6,7 Prozent, ab 17.15 Uhr generierte «Brisant» sehr gute 13,8 und 7,5 Prozent. Die Reichweite lag bei 1,82 Millionen Gesamtzuschauern.
09.10.2014 09:30 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/73662