Radikaler Umbruch: Wie steht’s um «Alles was zählt»?

Der Produzent geht mit der Axt durch den Cast – turbulente Wochen stehen der 19.05-Uhr-Serie bevor. Wie sind die Quoten aktuell?

In täglichen Serien ist ein reges Kommen und Gehen aber ganz normal. Neu ist - wir gehen diesmal radikaler an die Sache heran als sonst, deswegen trifft es gleich sieben Ensemblemitglieder
«Alles was zählt»-Produzent Guido Reinhardt über die Vielzahl der Aussteiger
Für deutliche Veränderungen bei «Alles was zählt» haben sich RTL und UFA Serial Drama entschieden. Grund: Zuletzt nicht mehr zufriedenstellende Quoten. Zunächst einmal hat der Abwärtstrend aber mal ein Ende gefunden. In der vergangenen Woche gab es für «Alles was zählt» erneut einen leichten Schub nach oben. Am Montag, den 22. September, befand sich der Marktanteil der Zielgruppe exakt auf dem Senderschnitt von 13,9 Prozent, 1,10 Millionen Junge schalteten am Anfang der Woche zu der RTL-Soap. Bei den Zuschauern ab drei waren es starke 2,4 Millionen Interessierte. So viele Einschaltende gab es seit dem 14. Mai nicht mehr – damals befanden sich 2,58 Millionen vor den Bildschirmen. Am darauffolgenden Dienstag und Mittwoch ließ die Begeisterung bei den Umworbenen wieder nach, sodass die Markanteile wieder unter die Senderschnittgrenze rutschten. Dafür trumpfte der vergangene Donnerstag erneut auf. 2,3 Millionen ab Dreijährige sahen sich die Episode „Demütigung“ an und generierten so einen Marktanteil von 10,4 Prozent. Von den 14- bis 49-Jährigen fanden sich darunter 1,04 Millionen, die wiederum einen überdurchschnittlichen Anteil von 14,7 Prozent am Markt erwirtschafteten.

Für «Alles was zählt» lief es in den Vorjahren nicht sonderlich gut. RTL verzeichnete bereits 2009 rückläufige Quoten. Kamen 2008 die Zuschauerzahlen auf noch durchschnittlich 2,94 Millionen, so waren es 2009 lediglich 2,71 Millionen und 2013 noch mal niedrigere 2,46 Millionen. Vor allem in der werberelevanten Zielgruppe sanken in den vergangenen drei Jahren die Einschaltquoten. 2011 verzeichnete im Schnitt 1,41 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren. 2012 sackte diese Zahl auf beklagenswerte 1,18 Millionen herab und 2013 um weitere 80.000 Einschaltende auf 1,10 Millionen.

Die Marktanteile dürften RTL ebenfalls Sorgen bereitet haben. Den starken Durchschnitt von 17,6 Prozent in der Zielgruppe aus dem Jahr 2008, erreichte kein Sendejahr der Soap wieder. Lediglich 2011 erzielte bei den Umworbenen einen annähernd guten Marktanteil von 17,4 Prozent. Momentan befindet sich der Durchschnitt der Marktanteile auf 13,0 Prozent in der Altersgruppe 14 bis 49 Jahre. Bei den Zuschauern ab drei Jahren kommt der durchschnittliche Marktanteil dieses Jahres auf ernüchternde 9,8 Prozent. Bei einem Senderschnitt von 11,0 Prozent für die ab Dreijährigen und 13,9 Prozent für die Jungen, muss sich «Alles was zählt» noch kräftig ins Zeug legen. Wie sich der Ausstieg von sieben Darstellern und der damit verbundene Spannungsaufbau der Handlung auf die Quoten auswirken werden, wird die Zeit zeigen. Am 17. November wird die erste Figur vom Serientod ereilt.




Und so geht’s weiter
Bei «Alles was zählt» ist die Eifersucht am kochen. Erik und Tina sorgen sich um ihre Tochter, nachdem sie die Nachricht erhalten, dass diese sich in Gefahr befindet. Eriks Freundin Jenny hat dafür zwar vollstes Verständnis, kann den Gedanken jedoch nicht abschalten, dass sich etwas zwischen dem ehemaligen Paar entwickeln könnte. Tatsächlich küssen sich Erik und Tina, woraufhin Erik sofort ein schlechtes Gewissen ereilt. Er gesteht Jenny den Fehler. Es zeigt sich, dass die frische Liebe Stand hält. Auch für Katja läuft es nicht gut, sie muss mit ansehen, wie Can und Susi eine heiße Nacht miteinander verbringen und ist enttäuscht, dass es so zwischen ihr und Can keine Zukunft geben wird.

Actiongeladener geht es bei «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» weiter. Tayfun wurde angeschossen. David nimmt die Schuld auf sich. Anni, Jasmin, Dominik und Tuner befinden sich im Schockzustand, als ihnen mitgeteilt wird, in welcher Lebensgefahr Tayfun sich befindet. Um nicht nur sinnlos zu hoffen, dass sich der Zustand des Verletzten von alleine verbessert, schafft Tuner die Winkekatze herbei, die Tayfun bereits einen Millionen-Lotto-Gewinn beschert hat. Jasmin ist da schon weniger enthusiastisch. Vor Sorge fällt es ihr schwer, in ihrem Job gut zu sein und Motivation für das anstehende Fotoshooting aufzubringen. Das Shooting wird jedoch aufregender als gedacht, denn als Jasmin das männliche Model küssen muss, brodelt in Anni die Eifersucht. Ungünstig nur, dass am nächsten Tag ein mehrdeutiges Foto von Jasmin und dem Model in der Klatschpresse erscheint.

Was sonst noch war:
Wie Anfang der Woche berichtet, verlassen sieben Darsteller «Alles was zählt». Mittlerweile ist ein geplanter Serientod bekannt. Am 17. November, in der 2.058. Folge der Soap, wird Letizia von Altenburg erschossen. Der Mord resultiert aus einer Entführung, bei der sie gemeinsam mit Vanessa Steinkamp in einem Verlies gefangen gehalten wird. Der Kidnapper ist Maximilan von Altenburgs Gegenspieler Rafael Suarez. Die Letizia-Darstellerin Jennifer Dessin-Brasching verlässt mit einem weinenden und einem lächelnden Auge nach zwei Jahren «Alles was zählt»: "Im ersten Moment war ich natürlich traurig, weil ich mich hier sehr wohl gefühlt habe und das Team mag, aber im zweiten Moment habe ich gedacht, ok, es geht weiter und da kommt jetzt was neues Schönes."

Dafür wird mit Francesco Medina (im Bild rechts) ein Darsteller zur Serie zurückkehren, der bis zu seinem Ausstieg vor rund einem Jahr zahlreiche Fans hatte. Maximilian von Altenburg taucht Ende November im Rahmen der Geschichte um den Tod seiner Serientochter Letizia von Altenburg wieder auf. Dabei lag Maximilian bei seinem Abschied im letzten Jahr selber in einem Grab unter der Erde – wie hat er es geschafft, daraus zu fliehen?

Zwei Soap-Darsteller von «Verbotene Liebe» und «Unter Uns» küssen sich für einen Social-Spot. Darin treffen sich zwei Personen zu einem Blind Date, nach gutem Essen und einem edlen Rotwein landet das Paar in einem Hotelzimmer. Jana Julie Kilka und «Unter Uns»-Schauspieler Stefan Bockelmann standen gemeinsam für einen Präventions-Spot vor der Kamera. Die Botschaft dahinter: „Kondome schützen vor AIDS“. Im Rahmen von „Lachen für Kids“ erschafft Hendrik Dahlen seit 2011 immer wieder neue Projekte, die auf die Belange von Kindern und Jugendlichen eingehen.

Der ungarisch-deutsche Musiker Leslie Mandoki erhält eine Gastrolle in «Sturm der Liebe». Der studierte Schlagzeuger der Musikgruppe Dschingis Khan spielt ab dem 5. November in einer Folge der Fürstenhof-Soap sich selbst. Die exzentrische Sängerin Natascha Schweitzer freut sich auf den Besuch einiger Musikproduzenten, worunter sich auch Mandoki befindet. Sie wittert eine Chance hinter dem berühmten Besuch, wäre da nicht ihre Schwester Poppy, die sich am alles entscheidenden Tag selbst in Szene setzt. Ein Ausstieg aus der Serie ist momentan auch schon bekannt. Coco Conradi, gespielt von Mirjam Heimann wird am 12. November zum letzten Mal in «Sturm der Liebe» zu sehen sein. Ihre Rolle erbt ein Hotel in Berlin, wohin sie sich danach auch begeben wird.
30.09.2014 17:19 Uhr  •  Anh Phi Phuong Kurz-URL: qmde.de/73402