TNT Serie produziert eigenes Psychothriller-Format

Darüber, wie fruchtbar die deutsche Pay-TV-Landschaft für fiktionale Eigenproduktionen ist, wird zwar innerhalb der Branche viel debattiert, Tatsachen folgen jedoch nur äußerst selten. 2012 wagte sich TNT Serie als erster deutscher Bezahlsender in die Welt der eigenproduzierten Serien und erntete mit «Add a Friend» auf Anhieb hohes Kritikerlob. Anfang des Jahres verkündete der Kanal, die tragikomische Serie trotzdem nach ihrer dritten Staffel einstellen zu wollen, um Platz für ein neues Format zu schaffen. Seither wurde es still um die Pläne des Senders aus dem Hause Turner Broadcasting System.

Nun aber lüftet TNT Serie den Schleier des Schweigens: Mit «Weinberg» möchte sich der Bezahlsender im Psychothriller-Genre austesten. Geplant ist «Weinberg» als sechsteilige Miniserie, deren Folgen jeweils 45 Minuten umfassen. Als Produzenten sind Jan Kromschröder, Philipp Steffens und Gerda Müller für das Format verantwortlich – das Dreigespann, das schon «Der letzte Bulle» zum Quotenerfolg machte. Außerdem wirkt Anke Greifeneder, Senior Executive Producer bei Turner, an «Weinberg» mit.

Die Wiedervereinigung von Kromschröder (Foto links), Steffens und Müller ist vielleicht sogar die größte Überraschung bei dieser Serienankündigung. War das Trio einst bei ITV Studios Germany beheimatet, gingen die drei Fernsehmacher seither neue Wege: Kromschröder und Müller verließen ITV Studios für den Ausbau der eigenen Firma Bantry Bay Productions, Steffens dagegen ist neuer Fictionchef von RTL.

Mit den Drehbuchautoren Arne Nolting und Jan Martin Scharf sind übrigens zwei weitere «Der letzte Bulle»-Veteranen an «Weinberg» beteiligt. Regie führt indes Till Franzen («Die blaue Grenze»). Die erste Klappe soll noch im Laufe dieses Jahres fallen, die Ausstrahlung ist für 2015 vorgesehen.