Time-Warner-Übernahme: Gibt Rupert Murdoch auf?

Rupert Murdoch gibt nach eigener Aussage seine Pläne auf, den Medienkonzern Time Warner zu übernehmen.

In den vergangenen Wochen beherrschte der Unternehmer Rupert Murdoch mit seinen Plänen, den Konzern Time Warner seinem weitreichenden Medienimperium einzuverleiben, die Schlagzeilen. Doch nachdem das Konglomerat Time Warner Murdochs Übernahmeangebot von rund 80 Milliarden Dollar mehrmals ablehnte, ist dieser Plan wieder vom Tisch. Dies sagte Murdoch zumindest am späten Dienstagabend kurz nach Börsenschluss. Der CEO von 21st Century Fox gab zu verstehen, dass er sein „äußerst verlockendes Angebot“ nach der energischen Ablehnung von Time Warner zurückziehen werde.

Neben den negativen Reaktionen seitens Time Warner gab Murdoch zudem an, dass die Übernahme auch für Aktionäre von 21st Century Fox an Attraktivität verloren habe, da seit Bekanntgabe von Murdochs Plänen der Aktienkurs seines Konzerns um elf Prozent nachließ. Der Wert der Time-Warner-Papiere stieg dagegen um 20 Prozent an. Daher bestünde auch kein Interesse an weiteren Diskussionen über eine Fusion.

Da sich der 83-Jährige noch nie so rasch geschlagen gab wie nun, mutmaßen Wirtschaftsexperten, ob dieser Rückzug nur Verhandlungstaktik ist. Anlass zu dieser Theorie gibt unter anderem eine Umfrage des Finanzdiensts Bernstein Research, laut der eine Mehrheit der Aktionäre von Fox und Warner eine Fusion befürwortet.
06.08.2014 10:24 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/72280