Quotencheck: «RTL II News»

Wie schlug sich die Nachrichtensendung des Privatsenders RTL II in den vergangenen Wochen?

Die «RTL II News» ziehen um

Ab Anfang 2015 kommen die Nachrichten von RTL II aus Berlin. Der Umzug soll auch inhaltliche Neuerungen mit sich bringen. Laut Senderangaben wird angestrebt, sich noch stärker auf die Informationsbedürfnisse der jungen Zielgruppe zu konzentrieren. Redaktionsleiter Matthias Walter wünscht sich daher einen größeren Einsatz von Reportern und eine konsequentere Integration von Social-Media-Elementen.
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Deutschland ist Fußball-Weltmeister, in der Ukraine herrscht weiter Ausnahmezustand, der Berliner CIA-Chef verlässt die Bundesrepublik auf Wunsch der Regierung – in der Welt ist im Moment viel los. Ob die Nachrichtensendungen davon profitieren, hat Quotenmeter.de bereits am Sonntag ausführlich beantwortet. Zu Wochenbeginn wollen wir den Fokus auf einzelne News-Formate legen: Den Anfang machen die «RTL II News», die bei RTL II seit eh und je täglich um 20.00 Uhr über aktuelle Ereignisse berichten und eine eher jüngere Zielgruppe im Visier haben.

Im Juni waren erwartungsgemäß einige Quotenschwankungen festzustellen, da die Fußball-WM RTL II wie auch alle anderen TV-Sender, die nicht Das Erste oder ZDF hießen, zu schaffen gemacht hat. So ist beispielsweise zu erklären, dass am 15., 16. (Deutschland – Portugal) und am 29. Juni nur jeweils 3,1 Prozent der Umworbenen einschalteten, während Anfang Juni noch tolle 10,3 Prozent drin gewesen waren.

Letzterer Wert wurde in unserem beobachteten Zeitraum zwischen 01. Juni und 24. Juli einzig am 10. Juli übertroffen, da an diesem Donnerstag sogar 10,4 Prozent aus der Zielgruppe zusahen. Zum Vergleich: Im abgelaufenen TV-Jahr brachte es RTL II auf ein durchschnittliches Zielgruppen-Ergebnis von 6,6 Prozent. Dass an besagtem Tag ein zweistelliger Wert drin war, wird womöglich auch am guten Vorprogramm gelegen haben, denn nicht selten profitieren die «RTL II News» von dem quotenstarken «Berlin – Tag & Nacht», das mit 13,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil einmal mehr eine hervorragende Vorlage bot. Ein weiteres Indiz hierfür ist, dass sich die Wochenend-Ausgaben wesentlich schwerer tun als die werktäglichen: Kamen die von Montag bis Freitag gesendeten Ausgaben auf im Mittel 7,7 Prozent der Umworbenen, standen bei den Samstag und Sonntag gezeigten Ausgaben lediglich 4,2 Prozent zu Buche. Bei Betrachtung der Gesamtsehbeteiligungen wird dies ebenfalls deutlich: Im Schnitt 0,84 Millionen stehen hier 0,56 Millionen gegenüber.

Wenn es gut für die «RTL II News» läuft, kommen über 0,80 Millionen 14- bis 49-Jährige zusammen, wenn es schlecht läuft unter 0,25 Millionen. Dies war zum Beispiel am 04. Juli geschehen, als Deutschland gegen Frankreich im Ersten angetreten war und die Nachberichterstattung noch mehrere Millionen dort hielt. Bloß 0,24 Millionen Junge standen für die «RTL II News» auf dem Papier, 0,27 Millionen waren es insgesamt. Die Folge waren miese Marktanteile von 0,9 Prozent bei allen respektive 2,0 Prozent bei den Werberelevanten – obwohl schlechte Zahlen also vorprogrammiert waren, wurde die komplette Sendung live von der Berliner Fanmeile ausgestrahlt.

Die absoluten Zuschauerzahlen bewegten sich zumeist unter der Millionenmarke, nur in Ausnahmefällen gelang es, diese zu durchbrechen. Dies geschah in unserem Beobachtungszeitraum sieben von 54-mal. Allerdings wurde die Millionengrenze dann gleich vier Mal hintereinander übertroffen – und zwar von Montag bis Donnerstag, dem 07. bis einschließlich 10. Juli. Zwischen 1,03 Millionen und 1,22 Millionen wollten sich bei RTL II informieren. In der umworbenen Zielgruppe lief es angesichts von Werten zwischen 9,7 und 10,4 Prozent ebenso fantastisch – und das wohlbemerkt, obwohl die Fußball-WM zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz vorbei war.

Die «RTL II News» präsentieren sich demnach weiterhin in guter Form. Im Schnitt wurden die 54 von uns besprochenen Ausgaben von 0,76 Millionen Zuschauern ab drei Jahren gesehen, 0,57 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. 3,1 Prozent Marktanteil wurden somit beim Gesamtpublikum ausgewiesen, 6,7 Prozent waren es bei den wichtigen Werberelevanten.
28.07.2014 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/72117