VIVA: Dauerschleife findet keinen Anklang

Zwei Stunden lang zeigte der Musiksender am Donnerstagmittag das neueste Video von Cro – das Publikum leistete der PR-Aktion kaum Gesellschaft.

Gerne lassen sich ältere Generationen über die musikalische Kreativität der Gegenwart aus und beklagen einen austauschbaren Einheitsbrei – diese Kritik mag einseitig ein, dürfte aber zumindest auf den Donnerstagnachmittag von VIVA zugetroffen haben. Dort (und im Pay-TV auf MTV) wurde von 13.30 Uhr bis 15.40 Uhr ununterbrochen das jüngste Video von Cro ausgestrahlt. Einen Tag vor Veröffentlichung des Albums „Melodie“ konnten sich die Fernsehzuschauer damit ein sehr genaues Bild vom Song „Traum“ machen. Die Verantwortlichen des Senders scheuten sich im Vorfeld nicht, die Idee, die „zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Musikfernsehens“ umgesetzt worden sei, als großen Coup anzupreißen – was die Fernsehenden etwas anders sahen.

Nur 0,01 Millionen und 0,1 Prozent aller Fernsehenden schauten sich die Dauerschleife an. Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen sahen 0,01 Millionen zu, die 0,3 Prozent Marktanteil entsprachen. In der vergangenen TV-Saison hatte VIVA im Durchschnitt 0,9 Prozent der Zielgruppe mit seinem Programm angesprochen.

Nur ein geringer Trost wird für VIVA der Umstand sein, dass es auch für andere am Mittag nicht nach Plan lief. RTL musste für «Verdachtsfälle» wieder einmal Quoten weit unter dem Senderschnitt hinnehmen. Die Scripted-Reality, die ab 15.00 Uhr gezeigt wurden, sprach nur 0,34 Millionen und 10,8 Prozent der Werberelevanten an. Insgesamt sahen 0,90 Millionen und 9,7 Prozent die Sendung.
06.06.2014 09:15 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/71167