WM im Ersten: Opdenhövel verdrängt Delling

Die ARD hat sich im Moderatoren-Dreikampf für ihr jüngstes Gesicht Matthias Opdenhövel entschieden. Beckmann muss in diesem Zuge kürzer treten, Delling wird ins WM-Quartier abgeschoben.

Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung hat sich die ARD bei der Wahl ihres Hauptmoderators bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft festgelegt. Zwei Tage vor der großen Pressekonferenz von ARD und ZDF bezüglich der WM-Berichterstattung stehe demnach bereits fest, dass Matthias Opdenhövel an der Seite des Experten Mehmet Scholl stehen und durch die Spielübertragungen führen wird. Damit hat sich der 43-Jährige bereits knapp drei Jahre nach seiner Verpflichtung von Seiten des öffentlich-rechtlichen Senders gegen seine etablierten Kollegen Reinhold Beckmann und Gerhard Delling durchgesetzt.

Im Gespräch mit der SZ bezeichnete ARD-Programmdirektor Volker Herres Opdenhövel als "Glücksfall" für den Sender, da er "Frische und Leichtigkeit" verbreite, stets humorvoll sei und es sehr gut verstanden habe, Scholl "eine Rampe zu bauen". Insbesondere das starke Zusammenspiel zwischen Moderator und Experte wurde in den vergangenen Jahren bereits medial sehr lobend erwähnt und dürfte eine nicht ganz unbedeutende Rolle bei der Entscheidung des öffentlich-rechtlichen Senders gespielt haben.

Großer Verlierer dieser Entscheidung ist Gerhard Delling, der bereits seit über 30 Jahren zuverlässige Dienste für die ARD-Sportübertragungen leistet. Doch nach dem Abtreten von Günter Netzer, mit welchem er über viele Jahre hinweg ein Kult-Duo der Fußball-Berichterstattung bildete, verflog sein Zauber ein wenig. Folgerichtig wird er nun degradiert und soll lediglich auf dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft berichten. Herres lobte ihn dennoch als großartigen Journalisten "weit über seine Sportkompetenz hinaus".

Nicht ganz so hart erwischt es derweil Reinhold Beckmann. Er darf immerhin noch gemeinsam mit Giovane Elber die (zumindest nach deutscher Zeit) erst zu nächtlicher Stunde angepfiffenen Partien des Großturniers in Brasilien präsentieren, die es jedoch nur in der Vorrunde gibt. Ab dem Achtelfinale soll dann auch er nicht mehr zu sehen sein.
01.04.2014 12:35 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/69896