«Rote Rosen» Top, «Verbotene Liebe» Flop

Soap-Check. Während die Geschichten aus Lüneburg dem Ersten dauerhaft Topquoten bescheren, bleibt die Daily um die Düsseldorfer Elite am Vorabend des Ersten ein Sorgenkind.

Am frühen Nachmittag, um kurz nach 14.00 Uhr, in der die privaten Sender versuchen mit Sitcoms und Reality-TV die Zuschauer anzuziehen, fährt «Rote Rosen» im Ersten bei allen Fernsehenden regelmäßig Traumquoten ein. Auch die zurückliegende Woche bildet da keine Ausnahme: Grandiose 17,8 Prozent Anteil am Markt verbuchtedie Seifenoper um das Hotel „Drei Könige“ in Lüneburg durchschnittlich. Die gemittelte Reichweite lag bei tollen 1,75 Millionen Interessierten, wohl gemerkt um diese Uhrzeit. Allerdings ist das für die Geschichten um Tine Hedelund und Ole Wolff kein Spitzenwert. Dabei bewegte sich die Telenovela auf konstant hohem Niveau durch die Woche.

Am Freitag wurde mit 1,78 Millionen Menschen vor den Empfängern die höchste Reichweite gemessen. Hingegen wurde mit dem geringsten Wert von 1,58 Millionen Fernsehenden am Donnerstag ein sagenhafter Wert von 19,9 Prozent Anteil am Markt generiert. Bei den Jungen wurden ganz starke 8,4 Prozent gemessen, auch wenn man bei den Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 mit 6,5 Prozent durchschnittlich, unter dem Senderschnitt blieb.

Der Dauerbrenner «Verbotene Liebe», der inzwischen sei t 19 Jahren den Vorabend im Ersten füllt, kommt derweil nicht aus seinem Dauertief heraus. Nur 1,21 Millionen Fans der Seifenoper schalteten in der vergangenen Woche im Schnitt ein. Bedeutet: Das zweitschlechteste Ergebnis 2014 der Seifenoper um die Düsseldorfer High Society. Seit Beginn des Jahres, als noch durchschnittlich 1,59 Millionen Zuschauer einschalteten, musste die Soap Stück für Stück an Zusehern einbüßen. Der Marktanteil im Wochenschnitt von 6,7 Prozent bei allen Fernsehenden und 4,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind hingegen bereits traurige Gewohnheit für die ARD. Damit lag man in beiden Altersklassen meilenweit unter dem Senderschnitt von 11,9 respektive 6,8 Prozent. Noch wesentlich krasser ist der Vergleich mit dem Jahr 1998, als «Verbotene Liebe» mit 2,9 Millionen Interessierten im Schnitt zum Straßenfeger avancierte. Inzwischen krebst der Düsseldorfer Adel längst jenseits der akzeptablen Werte im Vorabend der ARD herum, ohne Aussicht auf Besserung.

So stellten die 1,26 Millionen Soapfans, die am Montag die Geschichten um Liebe und Intrigen verfolgten, und 6,6 Prozent Marktanteil generierten, bereits den Topwert der Woche dar. Der Tiefpunkt wurde hingegen am Donnerstag erreicht, als nur 1,13 Millionen einschalteten. Dafür wurde in der jungen Zielgruppe mit ebenfalls sehr schwachen 4,4 Prozent das beste Ergebnis eingefahren. Die exakt sieben Prozent aller Zuschauer, die die Produktion am Freitag vor die TV-Geräte lockte, bedeuteten in dieser Altersgruppe den „Höhepunkt“ der Woche. Hätte das Sorgenkind nicht solch ein Standing und so viele Jahre auf dem Buckel, hätte das Erste seinen Vorabend sicher längst anderweitig gestaltet.

Und so geht es weiter:
Bei «Rote Rosen» macht Gunther unter falschem Namen ein Kaufangebot für Jan Diecks frühere holländische Tulpenfirma, die der jetzt seiner Exfrau Antje abjagen will. Das setzt Jan Dieck zusätzlich unter Druck, er braucht Geld. Gunter bietet ihm an, Merles Gärtnerei zu kaufen. Während Lisa niedergeschlagen erfahren muss, dass der Zeitungsartikel über ihre Dopingvergangenheit auch ihre Chancen im Prozess verschlechtert, sieht Ole sich mit dem Niedergang seines Geschäfts konfrontiert. Dieck will Gunter die Gärtnerei verkaufen. Doch kurz vor der notariellen Überschreibung wittert Dieck die Intrige und lässt den Termin platzen. Lisa triumphiert, bis Torben ihr eröffnet, dass die Anklage nun auf schwere Körperverletzung mit Todesfolge lautet. Lisa drohen sieben Jahre Haft.

Bei «Verbotene Liebe» lässt Ansgar die Rache an Alexa nicht los. Thore reagiert verärgert, als Giselle einen ungewollt kritischen Kommentar über sein soziales Engagement macht. Giselle macht ihrem Frust Caro gegenüber Luft und verrät ihr dabei, dass Thore in seiner Anfangszeit in New York obdachlos war.

Nur widerwillig lässt sich Caro von Jessica und Olli überreden, an einem Speed-Dating-Event teilzunehmen. Und gleich das erste Kennenlernen wird zu einem kompletten Desaster. Ansgar wird dank einer Schutzweste durch Alexas Schuss nicht verletzt. Obwohl es ihm gelingt, sie zu überwältigen, wird er in letzter Sekunde von Sebastian niedergeschlagen und davon abgehalten, Alexa umzubringen. Tristan gelingt es, wie von Ansgar gefordert, Alexa zu erreichen. Die glaubt ihm seine gespielte Reue jedoch nicht und schlägt ein erneutes Treffen aus. Plötzlich steht Alexa aber doch vor Tristan.

Und was sonst noch war:
Dabei steht «Verbotene Liebe» doch ein großes Jubiläum bevor: Die 4500. Folge der Glamoursoap läuft voraussichtlich am 5. Mai in der ARD. Viele beeindruckende Zahlen haben sich in dieser Zeit angehäuft: So wurden beispielsweise 226.392 Drehbuchseiten verfilmt und 71.436 Liter Champagner getrunken. Die Jubiläumsfolge wartet mit dramatischen Momenten und einem emotionalen Wiedersehen mit denen als verschollen geltenden Ludwig von Lahnstein und seinem ältesten Sohn Hagen auf.

Im Sommer findet dann erstmals der große „Fan- und Familientag“ auf Schloss Königsbrunn statt und Fans der Serie haben die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Desweiteren wird «Verbotene Liebe» wieder mit einem Wagen bei der Kölner „Christopher Street Day-Parade“ am 6. Juli vertreten sein.

Außerdem wird bei «Alles was zählt» auf RTL nahezu eine ganze Soapfamilie von der Bildfläche verschwinden. Die Figuren David M. Degen, sein ältester Sohn Lukas, sein Jüngster Joscha und dessen Lover Kai werden schon bald nicht mehr mit von der Partie sein. Marc Schöttner, der Lukas Degen spielt, geht im Gegensatz zu den restlichen Aussteigern, aus freien Stücken, um sein Schauspielstudium in Rostock fortzusetzen. Hingegen werden die Verträge von Andreas Hofer, Carlo Degen und Alexander Gier nicht verlängert.

Aber wie wird sich «AWZ» von seinen Figuren verabschieden? Vor dem Weggang von Lukas kommt es zur Trennung mit Julia Meyer, weil die einen anderen Jungen geküsst hat. Weil Joscha einen Profivertrag in der 2. Liga erhält und umzieht, werden die beiden die Stadt – und somit auch die Serie verlassen. Damit ist auch das Thema Fußball abgehakt. Vater Degen kehrt der Stadt den Rücken, da er das Sorgerecht für seine Tochter nicht bekommt.
25.03.2014 09:41 Uhr  •  Christopher Schmitt Kurz-URL: qmde.de/69750