Quotencheck: «Undercover Boss »

Auch in der nunmehr sechsten Staffel beweist sich «Undercover Boss» bei RTL als Quotengarant, gab aber im Vergleich zum vorherigen Durchlauf erneut etwas ab.

«Undercover Boss», das Format, das seinen Ursprung beim britischen Channel 4 hat, schaffte es Zeit seines Bestehens zum internationalen Erfolg zu werden. Bereits in 26 Ländern zeigten Fernsehkanäle den «Undercover Boss» bei seiner geheimen Mission sein Unternehmen aus einer anderen Perspektive zu sehen und eventuelle Schieflagen aufzudecken. 2009 debütierte das Original in Großbritannien, 2011 startete «Undercover Boss» auch famos in Deutschland bei RTL durch: Im Schnitt sahen damals bärenstarke 23,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu. Mit fortschreitender Staffelzahl geht ein Zuschauerverschleiß bei den meisten Formaten einher, demzufolge waren die 17,3 Prozent der Zielgruppe, die im Mittel zur fünften Staffel zuschauten, immer noch ansehnlich. Auf etwa dem gleichen Niveau wie dem im Frühjahr 2013 hielt sich auch Staffel sechs Anfang 2014 – das von Me, Myself and Eye produzierte Format verschlechterte sich aber erneut leicht.

Im Sitcom-Hit «The Big Bang Theory» fand sich die größte Konkurrenz des Reality-Formats wieder, die «Undercover Boss» in seiner neusten Staffel allerdings nur zweimal schlug. Knapp wurde es bereits zum Staffelstart der RTL-Serie am 13. Januar 2014. Die einstündige Sendung erreichte ab 21.15 Uhr 4,50 Millionen Menschen, die 16,4 Prozent der 14- bis 49-jährigen Fernsehenden enthielten. «The Big Bang Theory» belustigte derweil zunächst 16,1 und mit der späteren Folge sogar 17,2 Prozent der jungen Zuschauer, wodurch sich «Undercover Boss» zumindest zeitweise hinten anstellen musste.

Nach der Undercover-Mission im Heide Park Ressort, verschlug es das RTL-Format eine Woche später in die Metzgerei Robert Müller, was einen deutlichen Quotenaufschwung bedeutete. An diesem Abend unterhielt «Undercover Boss» insgesamt 5,23 Millionen Zuschauer, die zu einer Quote von 19,5 Prozent beim werberelevanten Publikum führten – die Nerds bei ProSieben waren nun weit abgeschlagen. Ein Grund für das steigende Interesse war sicherlich das Follow-Up von «Undercover Boss», das aus der beliebtesten deutschen Sendung seit sehr langer Zeit bestand: «Ich bin ein Star – holt mich hier raus!» verzeichnete im Anschluss gewaltige 47,7 Prozent beim umworbenen Publikum.

Ähnliches galt für die dritte Episode von «Undercover Boss» am 27. Januar, welche in allen Belangen die erfolgreichste war. 5,81 Millionen Gesamtzuschauer resultierten in 17,8 Prozent Gesamtmarktanteil und fantastischen 20,4 Prozent in der Zielgruppe. Das Ende des „Dschungelcamps“ machte sich am 10. Februar umso härter bemerkbar. 4,01 Millionen Menschen entschieden sich noch für die Reality-Show. Bei den jüngeren Zuschauern belief sich die Sehbeteiligung auf 13,1 Prozent, welche damit das einzige Mal in der aktuellen Staffel unter den RTL-Schnitt von 13,9 Prozent rutschte. Die Rehabilitation folgte eine Woche darauf zum Staffelfinale, als sich wieder 14,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen für «Undercover Boss» interessierten, auch wenn das Publikum mit 4,04 Millionen Zuschauern nicht wesentlich größer war.

Mit einem durchschnittlichen Gesamtpublikum von 4,63 Millionen Menschen und 2,09 Millionen aus der Zielgruppe feiert «Undercover Boss» bei RTL weiterhin Erfolge. Eine große Stärke des Formats liegt auch in der Beliebtheit beim Gesamtpublikum, wo ein Mittelwert von 14,6 Prozent deutlich über den üblichen 11,0 Prozent bei RTL liegt. Mit durchschnittlichen 16,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen nahm das Reality-Format auch deutlich die Hürde des RTL-Mittels von 13,9 Prozent im aktuellen Fernsehjahr. Der Show stehen wohl noch ein paar ergiebige Staffeln bevor, ehe der anhaltende Quotenschwund die Serie in einen unzufriedenen Bereich führt.
20.02.2014 14:00 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/69124