Wie sehr interessieren sich die Fernsehzuschauer für die olympischen Wettbewerbe, die nicht ins Fachgebiet der deutschen Teams gehören. Laufen die Paradedisziplinen wirklich stärker?
Rennrodeln, Biathlon, Eisschnelllauf – das sind die Sportarten, die die Deutschen mit den Olympischen Winterspielen verbinden und in denen die deutschen Teams des Öfteren Erfolge feiern. Schaltet das deutsche Fernsehpublikum also nur bei den Sportarten ein, bei denen die Wahrscheinlichkeit auf einen deutschen Erfolg am größten ist? Am beliebtesten waren tatsächlich die Übertragungen im Biathlon, die in Sachen Gesamtmarktanteil bisher nie unter 30 Prozent lagen. Die Biathlon-Wettbewerbe der Herren versammelten bis jetzt starke 35 Prozent und 41 Prozent des Gesamtpublikums vor den Bildschirmen. Die Damen machten mit 37,8 und 38,2 Prozent bisher ebenfalls eine gute Figur. Die Biathlon-Übertragungen erreichten bisher stets zwischen 5,57 und 8,04 Millionen Zuschauer, solange sie die Sendezeit der Primetime nicht zu nahe kam.
Wie erwartet feierte auch der Eisschnelllauf Quotenerfolge. Während die Wettbewerbe am ersten Tag mit 27,0 und 27,8 Prozent noch Luft nach oben ließen, knackten einige der darauffolgenden Übertragungen im weiteren Verlauf die 30-Prozent-Marke. Am besten machten ihre Sache dabei am Mittwoch die Herren über 1.000 Meter, die nachmittags 4,23 Millionen Zuschauern und damit 33,3 Prozent des Gesamtpublikums entgegenflimmerten, dicht gefolgt von den 500 Meter-Läufen der Damen am Vortag, die mit einem um eine Millionen Menschen größeren Publikum für 32,6 Prozent sorgten.
Die deutschen Erfolge im Rodeln zahlten sich auch für die Quote aus. Schon am vergangenen Samstag entschieden sich 5,79 Millionen Zuschauer für den Wettbewerb der Herren, was in einem Gesamtmarktanteil von 29,7 Prozent resultierte. Am Tag darauf generierten die Rodel-Einsitzer der Herren zunächst 35,6 Prozent bei einem Publikum von 7,91 Millionen Menschen. Später waren bei 9,22 Millionen Interessierten noch 32,4 Prozent drin. Gleichermaßen beliebt waren in dieser Disziplin die Frauen, die Werte zwischen 32,5 und 36,2 Prozent einfuhren. Dies toppte nur der Rodel-Doppelsitzer, welcher am Mittwoch sogar mit 36,3 Prozent für Quote sorgte.
Wenig übrig hat das deutsche TV-Publikum außerdem für die Slopestyle-Disziplinen. Beim Snowboarding der Herren standen zur ersten Ausstrahlung 22,6 Prozent zu Buche, die Damen steigerten sich daraufhin immerhin auf 28,9 Prozent, bis am 11. Februar noch klägliche 19,3 Prozent hinsahen – auch hier litten die Übertragungen unter den frühen Sendezeiten. Wesentlich beliebter waren in den bisherigen zwei Ausstrahlungen die Nordischen Kombinierer, die am Mittwoch Vormittag 33,1 Prozent der Fernsehenden unterhielten, während am Vorabend 32,1 Prozent einschalteten. Leicht überdurchschnittlich präsentierte sich der Eiskunstlauf mit einem Mittel von 28 Prozent bei allen Zuschauern.