Sechs Staffeln lang lockte «Bones» regelmäßig um die zehn Millionen Menschen an. Die letzten drei Staffeln gaben jedoch deutlich ab und der neuerliche Freitagsslot könnte für die Show zum Desaster werden.
Die Deschanels haben schon längst ihre Heimat beim Network FOX gefunden. Die zwei Schwestern Zoey und Emily Deschanel sind beide als Schauspielerin tätig – Zoey steht allerdings noch deutlich im Schatten ihrer älteren Schwester, welche in den USA jahrelang ein riesiges Publikum vor die Empfangsgeräte lockte. Ihr Charakter der Dr. Temperance ‚Bones‘ Brennan, von Beruf forensische Anthropologin, klärte zusammen mit dem FBI-Agent Seeley Booth bereits in neun Staffeln Verbrechen auf. Auch in Deutschland schafft «Bones» es regelmäßig dienstags den Primetime-Sieg in der Zielgruppe zu verbuchen.
Ein ähnliches Muster ließ sich in der 21-episodigen zweiten Staffel ablesen, diesmal lief «Bones» stets am Mittwoch: Wieder waren es die Episoden nach dem Jahreswechsel, die die großen Erfolge feierten. Die letzten neun Folgen des zweiten Durchlaufs lagen im Hinblick auf die Zuschauerzahlen alle in der Zweistelligkeit und führten zu einem Staffelmittelwert von 9,55 Millionen Zusehern. Die dritte Staffel, welche „nur“ 15 Episoden enthielt und immer am Dienstagabend lief, erreichte, wohl aufgrund der wenigen Episoden nach Neujahr, im Schnitt 8,94 Millionen Menschen. Die vierte Staffel schwang sich wieder auf durchschnittliche 9,50 Millionen Interessierte hinauf, wobei kein Trend der Serie bezüglich der Sehgewohnheiten am Jahresende oder Jahresanfang zu erkennen war – ein wichtiger Schritt Richtung Konstanz des Formats. Die insgesamt 26 Episoden gab FOX in Staffel vier immer mittwochs zum Besten.
Dass dies aber nicht zwangsläufig an der kurzen Staffel lag, sondern an tiefgreifenderen Gründen, verdeutlichte die vergangene Staffel acht, deren 24 Episoden noch einen Publikumsmittelwert von 7,75 Millionen Menschen vorzuweisen hatte. Die siebte, achte und die aktuelle neunte Staffel liefen jeweils montags und somit an einem Tag, an dem die Primetime-Konkurrenz in der US-Woche wohl am Größten ist. Vor allem in der derzeitigen Staffel machen zahlreiche beliebte Shows «Bones» die Zuschauer abspenstig - aber auch ein inhaltlicher Aspekt: Die Hauptcharaktere sind inzwischen liiert und damit ist Spannung aus den Figuren genommen. Zur Staffelpremiere am 16. September 2013 stellte wohl nur ABCs «Dancing with the Stars» ernstzunehmende Konkurrenz dar. Mit 16,04 Millionen Zuschauern flimmerte die Tanz-Show allerdings mehr als doppelt so vielen Zuschauern entgegen als FOX, wo an diesem Abend ein 7,76 Millionen Menschen starkes Publikum zu Buche stand. Immerhin war dabei der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen mit sieben Prozent noch annehmbar. Knüppeldick kam es für «Bones» in der zweiten Woche, als die Crime-Serie Einbußen von einer Millionen Menschen hinzunehmen hatte. Grund dafür war das zurückkehrende «The Voice» auf NBC und der Start der finalen «How I Met Your Mother»-Staffel auf CBS, die «Bones» auch bei den weiteren Ausstrahlungen begleiteten. Die Quote in der Zielgruppe sank auf fünf Prozent.
Sollte sich die Zuschauerzahl in den weiteren Ausgaben nicht deutlich steigern, könnte «Bones» in seiner neunten Staffel für FOX ein Desaster werden. Einen großen Anteil am derzeitigen Misserfolg hat der neue Freitagssendeplatz, der zu nicht mehr tragbaren Werten führte. Zwar lief es montags schon nicht rosig für «Bones», Zuschauerzahlen zwischen fünf und sechs Millionen Menschen sind dann aber nochmal eine andere Hausnummer als die bisherigen Probleme bezüglich des Zuschauerinteresses. Für das ehemals wahnsinnig beliebte Format ist zu einer anderen Zeit sicher noch deutlich mehr drin. Um eine eventuell ausbleibende zehnte Staffel müssen sich Anhänger von «Bones» jedenfalls keine Sorgen machen.