BR-Kneipentalk fällt komplett durch

Schlechte Quoten für das neue Konzept: David Reinisch wird sich wohl nicht mehr als Polittalker versuchen dürfen.

Mir ist aufgefallen, dass viele Moderatoren von Polittalks in Deutschland eher fachfremd sind. Sie sind gute Moderatoren, sprechen mit den Politikern aber eben nicht so ergebnisorientiert, wie ich mir das wünschen würde. Hier setzt mein Konzept an
David Reinisch, Moderator von «Meinungsfern» über sein Konzept
Prominenter Gast bei der Pilotfolge des neuen BR-Formats «Meinungsfern», das im Vorfeld Schlagzeilen machte, weil Moderator David Reinisch zwar Politik studiert hat, aber eben früher mal Darsteller des ProSieben-Nachmittagsformats «Abschlussklasse» war. Die am Montag ausgestrahlte Pilotfolge dürfte – wenn es BR-Intendant Ulrich nur nach der Quote geht – zugleich auch schon wieder die letzte Episode gewesen sein. Ab 23.00 Uhr erreichte das Format gerade einmal 0,2 Prozent Marktanteil bei den Jungen und magere 0,5 Prozent bei allen.

Zum Vergleich: Der Senderschnitt des Bayerischen Fernsehens lag im vergangenen Jahr bei 1,8 Prozent – und somit fast viermal so hoch wie das Ergebnis, das «Meinungsfern» bei der ersten Ausstrahlung erreichte. Nach dem 30-minütigen Versuch ging dann «Lese-Zeichen» auf Sendung, das sich ab 23.30 Uhr immerhin etwas besser schlug.

Die Reichweite stieg trotz späterer Zeit auf rund 90.000 Zuschauer an, die Quote lag bei immerhin 0,8 Prozent. Deutliche Hinzugewinne gab es auch beim jungen Publikum, wo im Schnitt 0,5 Prozent Marktanteil ermittelt wurden. Somit lag man in dieser Altersklasse nun nahe am Senderschnitt des Bayerischen Fernsehens.
26.11.2013 08:47 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/67569