Jobst Benthues: ‚«The Biggest Loser» ist Primetime-tauglich‘

Der Red Seven-Geschäfstführer in den Sonntagsfragen: Im Exklusiv-Interview spricht er auch über seine neue Versteckte-Kamera-Sendung «Fat For Fun», die auf den Pfaden von «Old Ass Basterds» wandelt.

Zur Person: Jobst Benthues

Benthues war elf Jahre lang Unterhaltungschef von ProSieben, ehe er 2008 Geschäftsführer der Produktionsfirma Red Seven wurde. Zunächst führte er auch weiter die Unterhaltungsabteilung von ProSieben, gab diese Mitte 2008 aber ab. 2010 kam er zurück zu ProSiebenSat.1, sollte dann die Unterhaltungsabteilung aller Free-TV-Sender der Gruppe leiten. Seit Anfang 2011 kümmert er sich wieder ausschließlich um Red Seven.
Herr Benthues, Redseven hat für Comedy Central eine neue Versteckte-Kamera-Serie namens «FatForFun» gemacht, die am Sonntag um 22.10 Uhr startet. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?
«Fat For Fun» Ist eine sehr lustiges versteckte Kamera-Comedy-Format, in dem zum ersten Mal überhaupt die Dicken die Oberhand haben und sich über die ‚Normalos‘ lustig machen. Unsere sechs Haupt-Protagonisten bringen zusammen mehr als einen Zentner Lebendgewicht auf die Waage und sind allein von Ihrer Statur her schon sehr imposant . Die Sketche, die wir ihnen ‚auf den Leib geschrieben haben‘ funktionieren sehr gut - was wir unter anderem auch bei einem Pressetermin vor einigen Tagen feststellen konnten.... Wie Sie wissen, haben wir als Produzenten von «Old Ass Basterds» bereits beste Erfahrungen mit dem versteckte Kamera-Comedy gemacht …

Darf man im Fernsehen Witze über Dicke machen?
Ja, klar. Wir machen aber, genau gesagt, keine Witze über Dicke, sondern bei uns machen sich Dicke über sich selbst lustig und schockieren ihre Umwelt auf eine sehr witzige Art und Weise ...

Dick-sein, Abnehmen – ist das aktuell ein Fernsehtrend?
Da ist durchaus etwas dran. Wir beschäftigen uns seit bereits fünf Staffeln mit dem Format «The Biggest Loser», was in Ausrichtung und Genre das komplette Gegenteil von ‚«Fat For Fun»‘ ist. Da muss man schon genau trennen, denn «The Biggest Loser» ist ein hoch emotionales Format, in dem es darum geht, Menschen dabei zu beobachten, die ihr Leben komplett verändern und sich eine neue Lebensqualität erkämpfen. «FatForFun» ist ein klares Comedy-Format mit hoher Sketch-Taktung– teilweise 40 Sketche in 25 Minuten. Hier wird mit Klischees gespielt, aus

Ist «The Biggest Loser» inzwischen absolut Primetime-tauglich?
Ja definitiv. Wie wir bei der letzten Staffel gesehen haben, hat das ja bereits sehr gut funktioniert.

Herr Benthues, ich will nochmal zurück zur «Versteckten Kamera». Die ist in Deutschland irgendwie nicht tot zu kriegen, richtig?
Mit «FatForFun», unserer ‚candid camera‘ show für Comedy Central, kommt sie jetzt sehr jung und sehr rough daher. Aber Sie haben recht. Wenn man die Einschaltquoten anaylysiert, kann man feststellen, dass ‚versteckte Kamera‘-Formate sehr gut funktionieren und vor allem in der jungen Zielgruppe punkten….

Sind Sie traurig, dass «Old Ass Basterds» nicht weitergehen kann?
Wir haben im Moment alle Hände voll mit «Fat For Fun» und unseren anderen Formaten zu tun.

Sie sind ein recht wandlungsfähiger Produzent, Herr Benthues…
(lacht) Ich weiß: Ich mache eine Comedy-Serie mit Dicken, lasse Dicke abnehmen und dann auch noch über den Laufsteg spazieren - Einmal auf die Waage und zurück …

Welches Projekt ist für Sie momentan am Spannendsten?
Ich fiebere gerade dem Start von «Fat For Fun» am Sonntag entgegen. Es hat uns großen Spaß gemacht, dieses witzige Comedy Format mit den Kollegen des kleinen Senders Comedy Central zu realisieren.

Wie laufen denn die Dreharbeiten zu‚Germany’s Next Topmodel»? Wie schlägt sich Ihr neuer Juror Wolfgang Joop?
Alles gut, und die Zuschauer können sich schon mal auf eine sehr unterhaltsam Jury gefasst machen … aber jetzt ist erst einmal «Fat For Fun» an der Reihe und soll einen schönen Aufschlag machen…

Viel Erfolg, Herr Benthues.
24.11.2013 11:50 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/67539