Quotencheck: «Bei Brender!»

Quotenmeter.de-Themenwoche Wahl: Die Talkshow mit Nikolaus Brender kam nur selten auf befriedigende Einschaltquoten.

Quotenmeter.de-Wahlfahrplan

  • Am Donnerstag liefern wir neben einer Quotenanalyse zu «Bei Brender!» auch Zahlen, ob die Nachrichtensendungen vom Wahlkampf in den vergangenen Wochen profitiert haben.
  • Am Freitag beschäftigen wir uns mit dem N24-Polittalk von Michel Friedman
  • Am Samstag sagen wir, wie die großen Sender 2013 von der Bundestagswahl berichten, werfen einen Blick zurück auf 2009 und blicken zudem auf die Quoten des Tele5-Formats «Stuckrad».
  • Am Sonntag nehmen wir die beiden Primetime-Formate «TV total Bundestagswahl» und «Wie tickt Deutschland» genauer unter die Lupe.
  • Am Montag analysieren wir, welcher TV-Sender die beste Wahlberichterstattung geliefert hat.
Nachdem der hochrangige Journalist Nikolaus Brender auf äußerst fragwürdige Art und Weise im Jahr 2010 aus dem Amt des ZDF-Chefredakteurs gehievt wurde, endete eine elfjährige Ära unter seiner Verantwortung. Seit Anfang 2012 ist er jedoch regelmäßig vor der Kamera aktiv und präsentiert einmal monatlich auf n-tv die politische Talkshow «Bei Brender!». In jeder der zunächst monatlich ausgestrahlten Folgen war je ein hochrangiger Politiker zu Gast und musste sich den Fragen des Journalisten stellen. Im Zuge der anstehenden Bundestagswahl erhöhte der Nachrichtensender die Dosis und schickte das Format seit Mitte August wöchentlich am Donnerstag auf Sendung. Das Publikumsinteresse hielt sich jedoch zumeist in Grenzen.

So kam die erste neue Ausgabe am 15. August um 17:10 Uhr gerade einmal auf eine Zuschauerzahl von 0,04 Millionen, was äußerst dürftigen 0,3 Prozent aller Konsumenten entsprach. Bei den besonders wichtigen werberelevanten Konsumenten sah es angesichts von nur 0,2 Prozent bei 0,01 Millionen sogar noch etwas schlechter aus. Die Sendeanstalt präsentierte die Folge jedoch am späten Abend um 23:15 Uhr noch einmal, hier kam das Interview mit Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt immerhin auf 0,06 Millionen sowie auf sehr niedrigem Niveau bessere 0,5 und 0,3 Prozent.

Eine Woche später steigerte sich die Sendung deutlich, wobei es fraglich ist, ob Vizekanzler Philipp Rösler der Hauptgrund für das höhere Publikumsinteresse war. Die Reichweite jedenfalls verdoppelte sich auf 0,08 Millionen zur Erstausstrahlung, die Zweitverwertung am Abend kam ebenfalls auf deutlich stärkere 0,11 Millionen Interessenten. Beim Gesamtpublikum wurden nun recht solide Marktanteile von 0,8 und 0,9 Prozent verbucht, während die Zugkraft bei den 14- bis 49-Jährigen angesichts von nur 0,6 und 0,7 Prozent bei im Schnitt 0,04 Millionen noch immer zu wünschen übrig ließ.

Ende August hatte man mit Matthias Machnig, dem Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, einen vergleichsweise unbekannten Namen zu Gast. Den Quoten schadete dies jedoch nicht, im Gegenteil: Beim Gesamtpublikum wurden erneut solide 0,9 Prozent bei einer Sehbeteiligung von 0,09 Millionen generiert, bei den Umworbenen kam mit 1,1 Prozent bei 0,04 Millionen gar der stärkste Marktanteil der zweiten Staffel zustande. Dafür lief es nach 23 Uhr überraschend schlecht, denn diesmal wurden nur 0,6 und 0,4 Prozent bei 0,08 Millionen erreicht. Zum ersten und einzigen Mal waren die Werte am späten Nachmittag also besser als am späten Abend.

Am 5. September war die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zu Gast, was bei der Erstausstrahlung jedoch noch an weiten Teilen des Publikums vorbeiging. Nur 0,07 Millionen Menschen sahen zu, in beiden wichtigen Zuschauergruppen ging dies mit einem Marktanteil von 0,7 Prozent einher. Dafür lief die Wiederholung anschließend so gut wie nie und kam auf klar überdurchschnittliche 1,1 Prozent bei 0,13 Millionen Politikinteressierte. Bei den Fernsehenden zwischen 14 und 49 Jahren sahen 0,05 Millionen zu, mit 1,0 Prozent erreichte man hier immerhin den Senderschnitt.

Dass prominentere Namen nicht zwingend für höhere Quoten garantieren, zeigte sich am 12. September, wo sich Finanzminister Wolfgang Schäuble den drängenden Fragen des Journalisten stellte. Mit 0,10 Millionen Zuschauern und 0,8 Prozent lief es insgesamt recht akzeptabel, in der jungen Zielgruppe jedoch ging diese Folge angesichts von nur 0,02 Millionen und 0,5 Prozent hingegen baden. Auch die Zweitverwertung steigerte sich nur leicht auf 0,7 Prozent bei 0,04 Millionen, während insgesamt gute 1,0 Prozent bei 0,13 Millionen auf dem Papier standen.

Dein Kreuz für Deutschland

Wählen ist derzeit eine ganz besondere Pflicht, der leider immer weniger Menschen nachkommen. In den vergangenen Jahren gab es blutige Ausschreitungen, Bürgerkriege und Kriege für die freie Wahl. Aus diesem Grund sollte jeder Bundesbürger seiner Freiheit danken und am 22. September 2013 für eine Partei stimmen.
Fabian Riedner
Insgesamt wurden die fünf seit Mitte August gezeigten Folgen am Nachmittag von 0,08 Millionen Menschen geschaut, was einem mäßigen Marktanteil von 0,7 Prozent entsprach. Auch die Zweitverwertung um 23:15 Uhr kam mit 0,10 Millionen sowie 0,8 Prozent nur auf minimal bessere Werte. Der ganz große Anlass zur Klage besteht bei n-tv hier jedoch nicht, schaffte es der Nachrichtensender doch zuletzt im Schnitt ohnehin nur auf 0,9 Prozent. Kritischer fällt hingegen das Urteil bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo auf beiden Ausstrahlungsterminen nur 0,6 Prozent auf dem Papier standen. Am Nachmittag sahen 0,02 Millionen zu, am späten Abend 0,03 Millionen. Der Senderschnitt liegt aktuell jedoch bei 1,0 Prozent, womit Nikolaus Brender hier kaum Pluspunkte sammeln konnte.
19.09.2013 14:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/66213