Neu im Kino – Überleben ist seine Rache

Diese Woche starten der seltsam untertitelte «Riddick»-Film, eine kleine Liebeskomödie, ein B-Thriller und eine Filmdoku.

«Riddick – Überleben ist seine Rache»
Nachdem Riddick von seinen eigenen Leuten verraten wurde, findet sich der Antiheld auf einem unwirtlichen Wüstenplaneten wieder. Doch der vermeintlich unbewohnbare Planet ist unerwartet gefragt: Eine Horde kriegerischer Aliens greift den Planeten an und macht so auch Riddick das Überleben schwer. Also sendet er ein Notsignal, in der Hoffnung, so Kopfgeldjäger auf sich aufmerksam zu machen, damit er diese überwältigen und mit deren Ausrüstung entkommen zu können. Und tatsächlich tauchen bald gleich zwei Teams auf, die es auf Riddick abgesehen haben. Jedoch hat Riddick auch einen seiner erbittertsten Feinde auf sich aufmerksam gemacht …

Ist der dritte Film über Vin Diesels kämpferischen Antihelden ein Lichtblick oder ein Tiefpunkt des Sci-Fi-Kinos? Wir verraten es am Freitag in unserer Quotenmeter.de-Kritik ...
OT: «Riddick» von David Twohy. Mit: Vin Diesel, Jordi Mollà, Matt Nable, Katee Sackhoff und Dave Bautista

«Paranoia – Riskantes Spiel»
Adam Cassidy ist ein aufstrebendes Rädchen im Getriebe der Mobilfunkindustrie und steht kurz vor einer bedeutsamen Beförderung. Dann jedoch unterläuft ihm ein Fehler, der seinem Arbeitgeber viel Geld kostet. Sein Chef erpresst ihn daraufhin: Sofern Adam nicht für die entstandenen Kosten aufkommen will, muss er in die Firma seines Konkurrenten Jock Goddard wechseln, um dort Industriespionage zu betreiben. In der Konkurrenzfirma gelingt Adam ein rascher Aufstieg, der ihm schnelle Autos, willige Frauen und viel Geld einbringt – allerdings verliert er dadurch langsam seine eigentliche Aufgabe aus den Augen. Ein riskanter Umstand, denn Adams früherer Chef geht im Notfal sogar über Leichen …

Der günstig produzierte Thriller stieß nur auf wenig Gegenliebe bei den Kritikern. Die Redaktion der Cinema etwa urteilt, dass der Film kurz davor sei, dass er bloß „Unterhaltung auf TV-Niveau liefert“ und dass jeder, der „dieses vorhersehbare Schurkenstück nicht gesehen hat, nichts verpasst.“ Besondere Kritikerhäme erhielt Hauptdarsteller Liam Hemsworth, der laut Stephen Holden von der New York Times nur ein „hübscher Bengel“ ist, dessen Spiel „leer und unvorbereitet“ wirkt. Internetpromi Brad Jones von The Cinema Snob.com wiederum verglich den Thriller negativ zu seiner eigenen DVD-Produktion mit gleichem Titel und stellte die Frage, weshalb dieser Film überhaupt ins Kino gelang, während bessere Werke als Video-on-Demand ihr Dasein fristen.
OT: «Paranoia» von Robert Luketic. Mit: Liam Hemsworth, Gary Oldman, Amber Heard und Harrison Ford

«Stuck in Love»
Josh Boones Regiedebüt erntete sehr gespaltene Rückmeldungen seitens der Kritiker. Björn Becher von Filmstarts jubiliert, dass der Streifen „mit faszinierenden Figuren“ gespickt sei und diese mit einer „beeindruckende[n] Besetzung“ zum Leben erweckt werden. Das Ergebnis sei ein „sympathischer und sehenswerter Film“. Carsten Moll von Critic.de gibt eine durchschnittliche Bewertung, da dieses Stück „zeitgenössisches US-Independentkino“ mit den Genrekonventionen und -klischees „nicht bricht, sondern diese vor allem stilistisch variiert“ und dabei stets in einer „Wohlfühlzone mit sauber abgesteckten Koordinaten“ bleibt. US-Kritiker Joe Neumaier von New York Daily News schlussendlich empfand die Geschichte als eine Zusammenkunft „klischeehafter literarischer Ausrutscher“, die zu einem „Endprodukt“ führen, das eher „wie eine Fußnote, denn wie ein fertiges Werk“ wirkt.
OT: «Stuck in Love» von Josh Boone. Mit: Jennifer Connelly, Greg Kinnear, Lily Collins, Logan Lerman und Kristen Bell

«Room 237»
Als Stanley Kubricks Horrorfilm «Shining» erstmals in die Kinos kam, entzweite die Adaption des Stephen-King-Romans die Filmwelt. Sahen manche Kritiker in dem Werk einen Geniestreich, belächelten andere Kubricks Schauerfilm. Heutzutage können Cineasten nur den Kopf darüber schütteln, dass «Shining» für die Goldene Himbeere nominiert wurde, längst hat sich die Produktion einen festen Platz in ewigen Bestenlisten erarbeitet. Mit der gesteigerten Popularität kam auch eine Flut an Fantheorien. Dokumentarfilmer Rodney Ascher nimmt sich diesen in «Room 237» an und beleuchtet somit die vielen, vielen Thesen, wovon «Shining» wirklich handeln soll …

Kritiker überschlagen sich mit Lobeshymnen für den Film zum Film. Hanns-Georg Rodek von der Welt genießt, wie Filmliebhaber in «Room 237» behaupten, Kubricks Klassiker handle von „der Ausrottung der amerikanischen Indianer, dem deutschen Massenmord an den Juden und der gefälschten Mondlandung von "Apollo 11"“ und lobt, dass die Dokumentation „die Deuter nicht für verrückt“ erklärt. SZ-Kritiker David Steinitz wiederum empfindet besonders „die genaue Analyse der filmischen Mittel, mit denen Kubrick ein ausgefeiltes System der Konfusion und permanenten Bedrohung geschaffen hat“ spannend. Tim Slagman urteilt unterdessen im Film-Dienst, dass die „Stärke von Aschers Experiment“ darin liegt, „den Zuschauer aktiv an der Spurensuche teilhaben zu lassen.“
OT: «Room 237» von Rodney Ascher
18.09.2013 13:00 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/66202