Quotencheck: «Continuum»

Erst nach einem Sendeplatzwechsel fand die Serie auf den rechten Quotenpfad zurück.

Der Montagabend bei VOX war in den vergangenen Jahren geprägt von US-Serienkost aus dem Bereich Krimi. Da die Einschaltquoten lange Zeit gut bis exzellent waren, gab es nur wenig Anlass, an diesem Erfolgsrezept etwas zu verändern. Doch nachdem zuletzt mit «Grimm» ein Format erfolgreich war, das viele Mystery-Elemente besaß, traute sich der Privatsender, mit «Continuum» sogar an das Genre Science-Fiction. Nachdem die kanadische Produktion einen tollen Start am Montagabend hinlegte, büßte sie jedoch schnell deutlich an Interesse ein. Erst nach einer Zwangsversetzung auf einen weniger prominenten Sendeplatz ging es wieder bergauf.

Die Serienpremiere verfolgten am 8. Juli um 22:10 Uhr durchschnittlich 1,50 Millionen Menschen, was einem sehr starken Marktanteil von 7,3 Prozent entsprach. Auch in der werberelevanten Zielgruppe lief es angesichts von 9,3 Prozent bei 0,79 Millionen voll und ganz zufriedenstellend. Eine Woche später musste man zwar Abschläge hinnehmen, doch werden die Programmverantwortlichen leichte Verluste bereits einkalkuliert haben. Mit 1,38 Millionen Interessenten und 6,5 Prozent Marktanteil lief es insgesamt nach wie vor ebenso gut wie beim jungen Publikum, wo jedoch trotz einer leicht auf 0,81 Millionen gestiegenen Reichweite der Marktanteil minimal auf 9,1 Prozent fiel.

Dies änderte sich ab der dritten Ausstrahlungswoche jedoch schlagartig, denn auf einmal wollten nur noch 0,96 Millionen eine neue Episode schauen. Mit fünf Prozent aller Fernsehenden kam auf einmal nur noch ein klar unterdurchschnittlicher Marktanteil zustande, bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 6,3 Prozent bei 0,47 Millionen sogar schon richtig problematisch aus. Jedoch war «Continuum» nicht das einzige Problem des Montagabends, denn «Grimm» sackte in dieser Zeit aufgrund der Ausstrahlungspause neuer Folgen fortan ebenfalls deutlich ab und zog den kompletten Montagabend mit ins Quotendilemma.

Die letzte Juli-Folge setzte insgesamt mit nur noch 4,0 Prozent bei 0,82 Millionen ihren Abwärtstrend weiter fort, während es beim jungen Zielpublikum mit 0,51 Millionen und 6,1 Prozent eine leichte Erholung zu verzeichnen gab. Diese war allerdings nur von kurzer Dauer, denn Anfang August wurde mit 5,3 Prozent bei 0,44 Millionen erneut ein neuer Tiefstwert erreicht. Bei allen Konsumenten setzte sich der kontinuierliche Abwärtstrend ebenfalls fort, hier wurden 3,7 Prozent bei 0,78 Millionen generiert.

Im direkten Vergleich mit den «Grimm»-Wiederholungen ergab sich anschließend ein erstaunliches Bild, denn die Folgen sechs und sieben kamen mit 4,0 und 4,6 Prozent auf bessere Werte als das vermeintliche Aushängeschild des Serienabends. Mit 0,86 Millionen und 0,95 Millionen stiegen auch die Zuschauerzahlen wieder leicht an. Bei den 14- bis 49-Jährigen zeigte sich ein ähnlicher Trend, denn auf noch sehr schwache 5,4 Prozent bei 0,47 Millionen folgten einigermaßen akzeptable 6,7 Prozent bei 0,55 Millionen. Offenbar reichte dies den Programmverantwortlichen jedoch nicht, um den Sendeplatz weiterhin an die kanadische Serie zu vergeben, denn die letzten drei Folgen der ersten Staffel verschoben sie auf 23:05 Uhr.

Hier fand man gleich zu alter Stärke zurück und verbuchte mit 6,6 Prozent bei 0,89 Millionen Serienfans gleich in der ersten Woche den bis dato zweithöchsten Marktanteil. Beim jungen Publikum fand man sich auf Höhe des Senderschnitts wieder, hier standen 7,6 Prozent bei 0,45 Millionen auf dem Papier. Allerdings kam das Programm hier generell wieder deutlich besser an, da «Grimm» nun mit Staffel zwei auf Sendung ging und wieder an alte Erfolge anknüpfte. Weiter in die richtige Richtung entwickelte sich die erste Septemberfolge mit 7,0 und 8,2 Prozent bei einer durchschnittlichen Sehbeteiligung von 0,92 Millionen.

Das Finale erreichte wieder etwas schwächere 7,5 Prozent bei den Werberelevanten, die Reichweite fiel auf den Tiefstwert von 0,43 Millionen Zusehern. Beim Gesamtpublikum fuhr man 0,83 Millionen Zuschauer ein, dies reichte für gute 5,9 Prozent.

Im Durchschnitt kamen die zehn seit Anfang Juli ausgestrahlten Folgen der ersten Staffel auf 0,99 Millionen Zuschauer, was zu einem Marktanteil von 5,5 Prozent führte. Damit lag man ziemlich genau auf Höhe der 5,4 Prozent, die VOX im Juli und August durchschnittlich erreichte. Beim besonders stark umworbenen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren erzielte «Continuum» eine Zuschauerzahl von 0,54 Millionen, was mit einem Marktanteil von 7,1 Prozent einherging. Hier gibt es für das Format noch deutlich Luft nach oben, kam es doch noch nicht einmal an die vergleichsweise schwachen 7,4 Prozent heran, welche die Sendernorm von VOX im Juli und August stellten.
10.09.2013 14:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/66040