Durch fehlende Absprachen der Öffentlich-Rechtlichen konkurriert Jan Böhmermann bald am Donnerstagspätabend mit sich selbst.
Konkurrenzdenken, peinliche Unzulänglichkeiten hinsichtlich der Programm-Absprachen zwischen ARD und ZDF oder lediglich Unwissen über die Sendungen des jeweils anderen? Jan Böhmermanns neue Politsatire «Neo Magazin» tritt ab dem 31. Oktober um 23.00 Uhr gegen sich selbst an. Etwa diese Uhrzeit (23.04 Uhr) ist nämlich die angestammte Sendezeit für Böhmermanns «LateLine» in einigen der ARD-Jugendwellen, die ab dem 21. November auch wieder audio-visuell über EinsPlus verfolgt werden kann. Die Beziehung zwischen den beiden großen öffentlich-rechtlichen Anstalten geben weiterhin zu Denken, in einer Fernsehwelt, in der man wohl lediglich besser abschneiden möchte als der jeweils andere.
In Mainz sieht man dazu allerdings keinen Anlass. So hat der donnerstägige Slot sich doch auch bei anderen Comedy-Formaten wie «neoParadise» oder «Stuckrad Late Night» ausgezahlt. Das «Neo Magazin» soll also zur ohnehin humoristischen Programmfarbe des neo-Donnerstags («nate light») beitragen, sowie einen weiteren Akzent setzen, so der etwaige Konsens auf Nachfrage von "DWDL". Die ohnehin schon rar gesäten Jugendprogramme, auf den ironischerweise als "Jugendsendern" betitelten Digitalkanälen werden nun also auch noch zeitgleich versendet. Seinen Humor verliert der Leidtragende Jan Böhmermann allerdings trotzdem nicht: Er spricht vom "ersten echten Second-Screen-Angebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehens".