Round-Up: Comic-Con in San Diego

Was hat uns die Comic-Con 2013 über die Zukunft einiger TV-Serien verraten? Vorsicht, Spoiler!

Comic-Con: San Diego

Die San Diego Comic-Con International ist eine seit 1970 jährlich in San Diego stattfindende Comic-Veranstaltung. Die Comic Con ist momentan die weltgrößte Comicmesse ihrer Art. Obwohl ursprünglich als reine Comicbuchmesse konzipiert, bietet sie heute auch breiten Raum für Themen wie Horror, Science-Fiction oder Fantasy aus anderen Medien, wie Film und Fernsehen.
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Die diesjährige Comic-Convention in San Diego ist vorüber und die Nerds und Geeks dürfen wieder ihre richtigen Wohnungen ihre Heimat nennen. Die Reise zur Comic-Con wird sich für die meisten gelohnt haben, denn einiges Aufschlussreiches wurde im Rahmen der Veranstaltung preisgegeben, über Formate, die Serienfans den Mund wässrig machen:

«Agents of S.H.I.E.L.D.»
Vier Franchises beförderte Joss Whedon, auch im Rahmen der «Avengers», von Marvels Comicheften auf die großen Leinwände der Kinos. Der kreative Kopf, der schon jetzt einen Ehrenplatz bei den Marvel-Fans innehat, konnte bei der Comic-Con mit dem nächsten Schmankerl aufwarten: Den «Agents of S.H.I.E.L.D.». in San Diego präsentierte er den Massen die Pilotepisode über die Marvel-Gruppierung, die ohne große Namen auskommen soll - die Reaktionen waren überwältigend, womit es gut aussieht für eine Realisierung des Projekts. "Wir werden vielleicht ein paar Leute wiedersehen und wir werden vielleicht auch ein paar neuere, unbekannte Leute sehen, aber die Hauptsache ist, dass wir diese Leute hier sehen", sagte Whedon, während er auf seinen S.H.I.E.L.D. (für: Strategic Homeland Intervention Enforcement and Logistics Division)-Cast deutete, der unter anderem aus Clark Gregg («Marvel's The Avengers»), Ming-Na Wen und Brett Dalton besteht.

«Breaking Bad»
Die «Breaking»-Bad-Crew unterhielt seine Fans nur mit Fun-Facts: Nachdem Bryan Cranston sich einen Spaß daraus machte mit einer „Walter-White-Heisenberg“-Maske durch die öffentlichen Convention-Hallen zu flanieren, offenbarten die Verantwortlichen, dass die Szene in «BB» als Walter eine riesige Pizza auf das Dach seiner Garage wirft, ein "one take" war und, dass die Autoren mit der hanebüchenen, aber nicht gänzlich unmöglichen Storyline des "bösen Safttüten-Mannes" daherkamen, um zu erklären wie Walt fast Brock, den Sohn von Jesse's Freundin Andrea, tötete.

«Community»
Serienschöpfer Dan Harmon wurde nach Staffel drei als Showrunner entlassen und machte die darauffolgende, vierte Staffel, für die Moses Port und David Guarascio verantwortlich zeichneten, öffentlich schlecht. Umso komischer, dass er nun zur fünften Staffel zurückkehrt an die alte Wirkungsstätte. Im Umkreis des Panels, bestehend aus Jim Rash ("Dekan Dean"), Ivette Nicole Brown ("Shirley"), Alison Brie ("Annie"), Ken Jeong ("Chang"), Danny Pudi ("Abed") und Gillian Jacobs ("Britta"), verriet Harmon, dass "Six seasons and a movie" immer noch der Traum aller Beteiligten sei. Als bekannt wurde, dass die Zukunft von «Community» ungewiss sei, vereinigten sich nämlich die treuen Fans der Comedy in den sozialen Netzwerken und forderten mit einem entsprechenden Hashtag sechs Staffeln und einen dazugehörigen Film. Jedoch läge der Fokus zunächst auf den nächsten 13 Episoden der fünften Staffel. Es wird darin eine weitere animierte Episode geben, ein Sequel zur "Dungeons & Dragons"-Episode und einen würdigen Abschied für Troy (Donald Glover), der nach der fünften Folge die Show verlassen wird.

«Dexter»
Zeit für das Comic-Con-Publikum Abschied zu nehmen von einem von den hartnäckigsten Serienkillern, die die Fernsehgeschichte zu bieten hat. «Dexter» selbst, Michael C. Hall, wurde auf die Messe von Charakteren begleitet, die es nicht schafften die Serie lebendig zu überstehen (hier sollte man besser wegschauen, wenn man nicht auf dem allerneuesten Stand ist): Erik King ("Doakes"), Lauren Velez ("Maria LaGuerta") und Julie Benz ("Rita"). Der "Trinity Killer", gemimt von Jon Lithgow begrüßte dann noch die Fans via Video ("Hallo Fans von Dexter Morgan. Ich würde gerne bei euch sein, aber wie ihr alle wisst, bin ich tot"). Mit Hinweisen zum Serienfinale hielt man sich jedoch sehr bedeckt.

«Game of Thrones»

Alle sieben Clans der sieben Königreiche waren im Panel vertreten. Passend von den Verantwortlichen nach der letzten Staffel, die noch blutrünstiger war als die zuvor, den Massen ein "In Memoriam"-Video (oben) zu präsentieren, mit dem allen Verstorbenen in den drei Staffeln noch einmal die letzte Ehre zu Teil wurde. Autor David Benioff zeigte sich außerdem sehr zufrieden mit der Einstellung der Buchfans, wenn es darum geht Spoiler zu verraten oder in diesem Fall, sie geheim zu halten: als er merkte, dass Ned Starks Schicksal in der Serie die TV-Zuschauer überraschte, obwohl die Buchvorlage es ankündigte, wusste er, das die "Red Wedding" es auch tun würde. George R.R. Martin deutete seinerseits an, dass er dafür offen sei ein Prequel zu schreiben, das sich allerdings nicht mit Ned Stark beschäftigen würde.

«Sherlock»
Neben Mark Gatiss, dem Bruder von Sherlock Holmes in der Serie (seit Neuestem auch Mitglied des «Game of Thrones»-Cast für Staffel vier) und Produzent Sue Vertue, hielt Steven Moffat an der Strategie fest, die er auch inmitten des «Doctor Who»-Panels fuhr: Den Fans nichts sagen, sie aber damit zurücklassen, alles Mögliche zu wollen. Neben den Aussagen, dass es mehr von Mycroft (Gatiss) zu sehen geben werde und weniger von Moriarty, erklärte er den Interessierten, dass alle Hinweise für das Überleben Sherlocks in der "Reichenbach Fall"-Episode zu finden seien. Drei Worte ließ er sich noch entlocken, um die dritte Staffel zu beschreiben: "Ratte", "Hochzeit" und "Bogen".

«The Walking Dead»
Wie es der Season-Vier-Trailer zeigt, befinden sich Rick und die Gruppe der Woodbury-Überlebenden wieder im Gefängnis, das immer noch von "Walkers" umzingelt ist - und es sieht so aus als würde jemand oder etwas eine Schar der "Walkers" in den Umkreis der Überlebenden reinlotsen. Wie immer sagten die Produzenten, dass die neue Staffel noch einmal "viel verrückter" sei...

«Akte X»
Auch eine Reunion fand im Rahmen der Comic-Con statt: Nämlich diese zum 20-jährigen Jahrestag der TV-Science-Fiction «Akte X»: Mulder und Scully (Gillian Anderson und David Duchovny) waren natürlich mit von der Partie, ebenso wie Serienschöpfer Chris Carter und die Autoren Vince Gilligan, James Wong, Howard Gordon und die Gebrüder Morgan. Gillian Anderson machte sofort klar, dass es für sie nicht in Frage käme in die Serie zurückzukehren, allerdings wäre sie für einen dritten Film zu haben. Die meisten weiteren interessanten Aussagen kamen von Vince Gilligan, der zum Beispiel anführte, dass es ohne «Akte X» auch kein «Breaking Bad» geben würde und dass es am Set von «Akte X» war, als er das erste Mal Bryan Cranston traf.
23.07.2013 15:23 Uhr  •  Timo Nöthling  •  Quelle: guardian.co.uk Kurz-URL: qmde.de/65092