Ein Hobby-Projekt wird groß

Das Sportradio360 ist ab sofort Bestandteil des neuen Sport1.FM. Sportreporter Andreas Renner hat das Projekt fast von Anfang an begleitet.

Der Name Jens Huiber ist sicherlich nicht jedem geläufig. Das wird sich vermutlich auch in näherer Zukunft nicht ändern. Aber sein Baby wird bekannter und bekannter und dürfte mit dem Freitag noch weiter an Popularität zulegen. Es dürfte rund vier Jahre her sein, dass Huiber zusammen mit seinem Nachbarn auf die Idee kam, ein Sportradio zu machen. Huibers Nachbar kommt aus der Branche, es ist der Fußball-Kommentator Markus Gaupp, der für Sky unter anderem aus der zweiten Liga und von internationalen Partien berichtet. Nach einiger Planungszeit entstand die Idee der «Big Show», die es seit inzwischen 109 Folgen immer donnerstags im Internet zu hören gibt. Neben Gaupp gehört auch Sky-Kommentator Andreas Renner zu den regelmäßigen Moderatoren des Formats. „Ich hatte früher schon einmal eine ähnliche Idee und war deshalb sofort von Sportradio 360 begeistert“, sagt Andreas Renner, der neben Fußball auch einen tiefen Einblick in den US-Sport hat.

Zu Beginn sahen die Sendungen von Sportradio360 noch anders aus – „damals dauerte die «Big Show» noch keine drei Stunden“, lacht Renner heute. Aber mit jeder Sendung habe man seine Kontakte ausgebaut. Inzwischen sprechen bekannte TV-Gesichter wie Kai Ebel, Thomas Wagner oder Markus Krawinkel regelmäßig im Sport-Radio. „Sportreporter sind immer auch große Sport-Fans. Und was tun Sportfans lieber als über Sport zu reden?“, sagt Andreas Renner.

Wichtig ist den Machern, dass Sportradio360 nicht nur den Fußball abdeckt. „Natürlich nimmt Fußball eine große Rolle bei uns ein – es ist die wichtigste Sportart im Lande. Aber wir decken US-Sport genauso ab wie die Formel 1, Handball und Eishockey“, garantiert Renner. Die Planung der Sendungen und die Gästeauswahl unterliegt übrigens dem Chef persönlich. Jens Huiber rackert sich nachwievor durch die breiten Themen – und das, obwohl es bisher meist nur wenig Geld für das Projekt gab. „Das ist ein Hobby-Projekt. Natürlich gab es mal ein paar Kröten von einem Sponsor – aber für den Aufwand wurden wir damit nicht entschädigt“, sagt Renner, der aber betont, die Arbeit für das Sportradio trotzdem gerne zu machen.

Das ändert sich ab Freitag mit dem Start von Sport1.FM. Nicht nur die große «Big Show» wird an fußballfreien Donnerstagen abends beim neuen Radiosender unterkommen, sondern auch extra produzierte Sendungen für Sport1.FM. Von Montag bis Freitag widmet sich der Sender zur Mittagszeit zwischen 13 und 14 Uhr immer einem Themengebiet: Angefangen von der zweiten Liga, bis hin zum Motor- oder US-Sport. „Das ist eine schöne Sache, speziell natürlich für Jens, der immer den größten Aufwand hatte“, freut sich Andreas Renner. „Bisher gab es – anders als in den USA – ja in Deutschland kein reines Sport-Talk-Radio, deshalb ist das ein guter Schritt“, sagt der Fußballkommentator. Egal ob bei Sport1.FM oder auf der Homepage online, Ziel von Sportradio360 sei es auch weiterhin nicht nur oberflächlich über das Geschehen zu sprechen, sondern Journalisten einzuladen, die hautnah am Geschehen dran sind.

Für Andreas Renner wird es ab Freitag übrigens auch selbst wieder spannend. Für den Bezahlsender Sky ist er ab dann wieder in den Fußballstadien der ersten und zweiten Liga unterwegs – zunächst allerdings im Unterhaus – und da verspreche die neue Saison viel Spannung. „Ich freue mich schon extrem. Die Sommerpause war dieses Mal Gott sei Dank nicht so lang. Ich bin sehr gespannt, was in der zweiten Liga passiert, weil man dieses Mal keinen Favoriten ausmachen kann, wie das in der zurückliegenden Spielzeit bei Hertha BSC der Fall war. Und natürlich werden wir auch in den kommenden Wochen nicht am Thema Pep Guardiola vorbeikommen. Manchmal frage ich mich schon: Gibt es eigentlich noch andere Themen?“
19.07.2013 11:15 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/64991