Hollywood-Veteranen verteidigen Bruckheimer nach «Lone Ranger»-Flop

Nachdem Produzent Jerry Bruckheimer mit dem kostspieligen Westernepos «Lone Ranger» in den USA einen Flop erlitt, ergreifen viele Hollywood-Größen für ihn Partei.

Die erfolgreichsten Bruckheimer-Kino-Produktionen in Deutschland

  1. «Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2» (2006): 7,2 Millionen Besucher
  2. «Fluch der Karibik» (2003): 6,2 Millionen Besucher
  3. «Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt» (2007): 6,1 Millionen Besucher
  4. «Armageddon» (1998): 5,3 Millionen Besucher
  5. «Pearl Harbor» (2001): 4,6 Millionen Besucher
Schlappe 48,9 Millionen Dollar im Laufe eines fünftägigen, verlängerten Startwochenendes: Mit diesem Ergebnis qualifizierte sich der gleichermaßen überdrehte wie grimme Western «Lone Ranger» als US-Flop. Ein Urteil über den internationalen Erfolg lässt sich zwar noch nicht fällen, doch auf ihrem Heimatmarkt ist die 250-Millionen-Dollar-Produktion zweifelsfrei gescheitert, weshalb Insider davon sprechen, dass Produzent Jerry Bruckheimer die Details seines Vertrags mit Disney neu verhandeln muss. Bruckheimer, der dem Studio unter anderem mit den «Pirates of the Caribbean»-Filmen riesige Erfolge bescherte, sollte ursprünglich eine relativ umfassende Gewinnbeteiligung an Jack Sparrows nächstem Kinoabenteuer erhalten, die Disney nun nach dem US-Misserfolg von «Lone Ranger» angeblich zurückschrauben will.

Wie das Branchenblatt The Hollywood Reporter berichtet, warnen zahlreiche Hollywood-Größen allerdings davor, den sonst so erfolgsverwöhnten Produzenten vorschnell abzuschreiben. So kommentiert Jeffrey Katzenberg, CEO von DreamWorks Animation: „Jerry Bruckheimer ist Hollywoods Fels von Gibraltar. Zu unterstellen, dass ein Film, ganz gleich wie erfolglos er sein mag, auf irgendeine Weise seine Bedeutung oder seine Karriere untergräbt, ist Wahnsinn.“ Auch Ron Meyer, Präsident der Universal Studios, stärkt Bruckheimer den Rücken. Der Produzent sei ein großes Risiko eingegangen und sei gescheitert, was jedoch keine Schande sei. „Ich kenne keinen unter uns, dem das nicht bereits passiert ist“, so Meyer.

Disneys Studioleitung, darunter der neue Studioboss Alan Horn, gerieten im Laufe der Produktion von «Lone Ranger» mehrfach mit Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski aneinander, die sich den Studioforderungen bezüglich Tonfall und Laufzeit des Films nicht beugen wollten. Obwohl kurz vor Drehstart aufgrund von Unstimmigkeiten bezüglich des Budgets Gore Verbinski die Rechte am „Final Cut“ aberkannt wurden, verteidigte dieser vehement sein Vorhaben und entwarf sogar neue Sequenzen, um im Zweifelsfall Disney durch das Entfernen der neuen Szenen einen Kompromiss zu bieten. Studiokenner betonen allerdings, dass Verbinski dafür sehr entgegenkommend bei den Budgetverhandlungen gewesen sei und sich vornahm, seinem Ruf, zu verschwenderisch zu sein, entgegenzuwirken. Dass das Budget dennoch explodierte, sei eher Schuld von Unwettern, die mehrfach die Dreharbeiten verzögerten und die Kulissen zerstörten.
15.07.2013 13:04 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/64944