Sat.1 13/14: Pocher und Cindy für «BB»

Zudem kündigte Sat.1 eine neue Krimiserie mit Diana Amft und die Rückkehr von «Hell's Kitchen» in einer deutschen Version an.

Die Top-Highlights 13/14

  • «The Voice III»
  • «Promi Big Brother»
  • «The Taste»
  • «Hell's Kitchen»
Rund 150 Journalisten waren am Mittwochabend nach Hamburg gekommen, um zu erfahren, welche Programmhighlights die Sendergruppe ProSiebenSat.1 ab Herbst bereit hält. Es war vor allem der Sender Sat.1, der im Rampenlicht des Interesses stand. Es ist das erste Programmjahr, das vom neuen Senderchef Nicolas Paalzow geplant wurde – und es kann sich sehen lassen. Gleich mehrere Überraschungen hielt der neue Bällchensender-Boss bereit. Mit Spannung wurde zum Beispiel alles erwartet, was «Promi Big Brother» angeht. Wie schon in den Medien spekuliert wurde, wird die Promi-Show, die zwei Wochen im Programm sein wird, von Senderneuzugang Cindy aus Marzahn moderiert. An ihrer Seite wird Oliver Pocher das Geschehen in der Promi-WG kommentieren.

Gerade Oliver Pocher vollzieht aktuell einen spannenden Wandel. Nach seinem Weggang von Sat.1 vor über zwei Jahren, versuchte er sich ein Image als Sportjournalist aufzubauen, war für den Bezahlsender Sky mit der Sendung «Samstag Live!» On Air, berichtete von einem Box-Kampf und war sogar Reporter beim Champions League Finale 2012 in München. Nun also der Weg zurück ins frei empfangbare Fernsehen – und zu etwas seichteren, aber von der Masse mehr beachteten Formaten. Für Sat.1 präsentiert Pocher auch weiterhin die Spielshow «Mein Mann kann».

Einen genauen Sendeplatz nennt Sat.1 für «Promi Big Brother» aber noch nicht. Nur so viel: In den zwei Wochen wird es tägliche Live-Sendungen geben – und auch drei große Live-Shows, die Quotenmeter.de-Informationen zufolge vor Publikum entstehen. Als Starttermin für den Großen Bruder nannte Sat.1 am Mittwoch den Herbst. Dann wird auch «The Taste» in Sat.1 beginnen. Die Koch-Show, die ein wenig nach «The Voice»-Prinzip funktioniert, bringt TV-Koch Tim Mälzer zurück ins Privatfernsehen. Er wird Teil einer vierköpfigen Jury, die nur nach Geschmack entscheidet, welches Essen gut ist und welches nicht.

Obendrein wird Sat.1 – wie schon bekannt – im Herbst 2013 eine neue Staffel von «The Voice of Germany» zeigen und im kommenden Jahr auch den Ableger «The Voice Kids» wieder ins Programm nehmen. Neben der Showoffensive will Nicolas Paalzow, wie er in Interviews schon mehrfach sagte, mit Realitys punkten. Diese werden allesamt am Mittwochabend unterkommen. Neben «Julia Leischik sucht: Bitte melde dich» oder «Die strengsten Eltern der Welt» sollen dann auch «Mütter am Limit», das bisher noch unbekannte «Schluss mit Mobbing» oder «Stalker – Auf frischer Tat ertappt» im Programm unterkommen.

Zudem bestätigte Sat.1 am Mittwoch in Hamburg, was Quotenmeter.de schon vor Monaten wusste. Der Sender wird 2014 eine deutsche Version von «Hells Kitchen» ins Fernsehen bringen. Das hat RTL vor Jahren schon mal – ein wenig glücklos – mit Christian Rach probiert. In der Sat.1-Version soll Frank Rosin nun prominenten Hobbyköchen auf die Finger (sc)hauen. Obendrein wird Julia Leischik ein zweites Format beim Bällchensender bekommen und wieder mit viel Gefühl und Emotion aufwarten. In «An deiner Seite» wird es um Mitgefühl und Wiedersehensfreude gehen, so der Münchner Sender.

Im Serienbereich setzt man auf die bewährten Formate wie «Navy CIS», dessen Ableger, aber auch «The Mentalist», «Hawaii Five-0» oder «Criminal Minds». Im Herbst – das betonte Sat.1 deutlich – kommt die zweite Runde der gefeierten Produktion «Homeland». Zudem hat man die Rechte an dem in den USA schwach gestarteten «Crossing Lines» erworben und will auch die NBC-Serie «Hannibal» zeigen.

Im Bereich Comedy sind neben einer neuen Staffel von «Pastewka» und der Fortsetzung von «Knallerfrauen» mit Martina Hill zahlreiche Formate mit Cindy aus Marzahn geplant. Neben ihrem Bühnenprogramm wird der Münchner Sender ihr eine eigene „Surprise-Show“ namens «Cindyrella» geben, die Lead-Out von «The Voice» wird und somit starke Quoten so gut wie sicher hat.

Tops und Flops

  • «Celebrity Big Brother» Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das im Vorfeld schon so viel diskutierte Promi-«Big Brother» quotentechnisch nicht überzeugen würde. Ex-Endemol-Chef Borris Brandt sagte vor einigen Monaten bei Quotenmeter.de schon mal mindestens 15% Marktanteil voraus.
  • «Josy - Allein gegen Bullen» Ohne Zweifel: Diana Amft ist eine gefragte Frau - und im Doppel mit der im Archiv liegenden Krimiserie mit Susan Sideropoulos entsteht sicher ein nettes Pärchen. Aber: Zahlreiche neue deutsche Serien floppten jüngst - deshalb ist die Gefahr des Versagens hier groß.
Spannend ist die Ankündigung, im Bereich deutsche Fiktion doch noch einmal eine neue Serie zu starten. Das ist mutig von Nicolas Paalzow, flog Sat.1 zuletzt doch mit Sendungen wie «Der Cop und der Snob» ordentlich auf die Nase. Auf der anderen Seite hat man mit «Familie Undercover» noch ein deutsches Krimiformat in der Pipeline, das dringend einen Partner braucht und eigentlich schon vor neun Monaten gezeigt werden sollte. Dieser Partner dürfte «Josy – Allein unter Bullen» werden, eine neue Krimiserie mit «Doctor’s Diary»-Star Diana Amft. Amft übrigens wird in der neuen Saison auch in einem wichtigen RTL-Projekt auftauchen, der neuen deutschen Sitcom «Christine».

In der Sat.1-Serie soll Amft eine kluge, aber unerfahrene Kommissarin spielen, die sich gegen die coolen Jungs in ihrem Revier behaupten muss. „Wir wollen auch in Zukunft die erste Adresse für deutsche Fiction im Privatfernsehen sein“, betonte Senderchef Paalzow – und wollte somit wohl dem Eindruck zuvor kommen, Sat.1 baue vor allem auf Shows und Factual-Formate. Film-Highlihts werden unter anderem «Donnerherz - Der Freiheit entgegen» mit Nadja Uhl und Benno Fürmann sowie «Der Rücktritt» über das spektakuläre Ende eines deutschen Bundespräsidenten.

Was Sat.1 in Hamburg aber schuldig blieb – und das enttäuscht – sind Details zum neuen Vorabendprogramm. Hier hat der Sender die größte Baustelle, die bis September erst einmal mit alten Folgen von «Navy CIS» geflickt wird. „Wir arbeiten mit Hochdruck an neuen Programmen für die Daytime und Access Prime. In der Prime Time liegen wir an vielen Abenden schon vor der Konkurrenz, in der neuen Saison werden wir das mit noch mehr Stars und vielen neuen Formaten ausbauen. Unser Anspruch: Wir wollen den Zuschauern in der neuen TV-Saison Deutschlands schönstes Unterhaltungsfernsehen bieten“, so Paalzow, der 2013 als das Jahr der Transformation bezeichnete.
26.06.2013 22:05 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/64595