BR: Starker Film, schwache Quoten

«60 Minuten Freiheit» erhielt im Vorfeld Lob von Kritikern – wurde bei der TV-Premiere nun aber von der breiten Masse wenig beachtet. Die Quoten blieben am Samstagabend auf unspektakulärem Niveau.

Die Dokumentation hinterfragt Freiheitsbegriffe auf allen möglichen Ebenen – und das stets mit ehrlichem Interesse, keinem aufgesetzten, sondern einem authentischen Realitätsbezug, und einer knackigen, narrativ wie visuell ambitionierten Aufmachung. Ein wahres Highlight, von dem man sich schnellstmöglich mehr wünscht.
Quotenmeter.de-Kritiker Julian Miller zu «60 Minuten Freiheit»
Was ist eigentlich Freiheit? Über diese durchaus sehr philosophische Frage ließe sich vermutlich lange diskutieren. Die Filmemacher Michael Wende und Andreea Varga versuchten, der Antwort auf diese Frage zumindest ein wenig näher zu kommen. In «60 Minuten Freiheit», dem Produkt ihrer Recherchen, stellten sie unterschiedliche Facetten des Freiheitsbegriffs heraus. Der BR zeigte den von Kritikern sehr gelobten (s. Infobox) Dokumentarfilm am Samstagabend – und erntete damit zumindest aus Sicht der reinen Quoten keinen allzu großen Zuspruch.

Nur 0,11 Millionen Zuschauer ab drei Jahren konnten die Verantwortlichen ab 22 Uhr für sich verbuchen. Das kam einer Quote von 0,5 Prozent am Gesamtmarkt gleich. Zum Vergleich: Der Senderschnitt der TV-Station beläuft sich auf rund 1,8 Prozent. Noch weniger war bei den 14- bis 49-Jährigen Interessenten möglich, hier erreichte die Produktion nur schwache 0,2 Prozent bei 0,02 Millionen Zuschauern dieses Alters.

Der Senderschnitt, der sich auf deutlich niedrigere 0,6 Prozent beläuft, wurde damit ebenfalls weit verfehlt. Besonders bitter sind diese Ergebnisse bei einem Blick auf das unmittelbare Lead-in: «Massenberg», eine Spielfilm-Wiederholung aus dem Jahr 2010, hatte zu Beginn der Primetime erheblich bessere 0,23 Millionen Zuschauer sowie 0,9 Prozent bei allen erreicht – immerhin noch rund das Doppelte mehr.
16.06.2013 08:33 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/64372