Neu im Kino: Star Trek, Kidman und Schimpansen

Neben zwei Dramen und dem neuesten «Star Trek»-Teil kommt in dieser Woche auch eine Dokumentation aus dem Hause Disney in die deutschen Kinos.

«Star Trek Into Darkness»
Nach einem Verstoß gegen die Oberste Direktive, die das Eingreifen in die Entwicklung außerirdischer Zivilisationen untersagt, wird Captain Kirk (Chris Pine) degradiert und seinem langjährigen Mentor unterstellt. Doch nach einer Terrorattacke auf die Zentrale der Sternenflotte erhält Kirk sein Kommando zurück und den Befehl, John Harrison (Benedict Cumberbatch), den Verantwortlichen für den Anschlag, zu töten. Harrisons Flucht ins Territorium der Klingonen ist aber nicht die einzige Überraschung, die Kirk und seine Crew bei dieser Mission erwartet.

Was Quotenmeter.de-Redakteurin Antje Wessels vom neuen «Star Trek»-Film hält, erfahren Sie am Freitag in ihrer Kinokritik.

OT: «Star Trek Into Darkness» von J.J. Abrams; mit Chris Pine, Benedict Cumberbatch, Zachary Quinto, Zoe Saldana, Karl Urban und Simon Pegg


«Smashed»
Vorschullehrerin Kate (Mary Elizabeth Winstead) fasst es nicht als Problem auf, mit ihrem Mann Charlie (Aaron Paul) ihren Gute-Laune-Lifestyle durch übermäßigen Alkoholkonsum zu sichern. Erst, als sie sich vor ihrer Schulklasse übergibt und in der Not behauptet, schwanger zu sein, regt sich ihr Gewissen. Während sich die Lüge verselbständigt, fasst Kate durch den aufmerksamen Kollegen Dave (Nick Offerman) Mut, die Anonymen Alkoholiker zu besuchen und sich ihrer Sucht zu stellen. Nur Charlie zieht nicht mit und säuft weiter, was ihre Ehe auf eine schwere Probe stellt.

Das Drama kommt bei den Kritikern alles in allem recht gut weg, wenngleich sich kaum einer wirklich dafür begeistern kann. Jonas Ulrich von outnow.ch stellt auf der einen Seite fest, dass der Film "viele typische Merkmale - man möchte fast sagen Klischees - des Indie-Films" bediene und auch die Inszenierung "genrekonform" sei. Auf der anderen Seite überzeuge aber Winstead in der Hauptrolle und Co-Autor Ponsoldt "macht es sich nicht zu einfach", da der Film klarstelle, "dass Kate durch den Entzug nicht plötzlich alle ihre Probleme los ist und vom Saulus zum Paulus wird". Insgesamt sei «Smashed» somit ein "kleiner, netter und emotional bewegender Film". Günther H. Jekubzik von filmtabs.blogspot.de schreibt, dass der Streifen "nicht auf Drama im Hollywood-Sinn" mache. "Dafür glaubt man, dass Kate und die anderen echte Menschen sind, man kommt ihnen nahe, fühlt mit." Dies liege nicht alleine an der in dieser Produktion eingesetzten Handkamera, sondern auch am "hervorragenden Spiel von Mary Elizabeth Winstead". Chris Cabin vom Slant Magazine kritisiert hingegen die "allzu billigen und einfachen Lösungen", die der Film anbiete, "anstatt das Problem der Reintegration nach jahrelangem Drogenmissbrauch ernsthaft anzugehen. Immerhin der Cast sei jedoch "rundum brillant".

OT: «Smashed» von James Ponsoldt; mit Mary Elizabeth Winstead, Aaron Paul, Octavia Spencer, Nick Offerman, Mary Kay Place und Megan Mullally


«Stoker»
Nach dem Tod ihres Vaters hat die 18-jährige India Stoker (Mia Wasikowska) ihren einzigen emotionalen Bezugspunkt verloren. Gegenüber ihrer Mutter (Nicole Kidman) verhält sie sich so distanziert wie jene zuletzt gegenüber ihrem Ehemann. Als Indias Onkel Charlie (Matthew Goode), der bisher in der Familie ein Phantom war, plötzlich auftaucht, verschärfen sich die Spannungen zwischen Mutter und Tochter. Denn Charlie wirft mit seinem provokanten Charme ein großes Netz der Verführung aus und scheint genau zu wissen, dass ihn mit India mehr als Blutsbande verbinden.

Ob sich der Gang in die Kinos für dieses Drama lohnt, verrät Ihnen Quotenmeter.de-Kinokritiker Janosch Leuffen in seiner Kinokritik.

OT: «Stoker» von Chan-wook Park; mit Nicole Kidman, Mia Wasikowska, Dermot Mulroney, Matthew Goode, Ralph Brown und Lucas Till


«Schimpansen»
In einer Gruppe von Schimpansen im tropischen Regenwald Westafrikas befindet sich der kleine knuddelige Oscar. Er wird von seiner Mutter gehegt und gepflegt. Sie lehrt ihn, nach Essbarem zu suchen und Werkzeuge zu benutzen. Als sie nach einem Kampf mit einer rivalisierenden Gruppe von Schimpansen vermisst wird, ist das Jungtier auf sich gestellt und dem fast sicheren Tod ausgeliefert. Sein Überleben verdankt es dem Alpha-Männchen der Horde, das ihn quasi "adoptiert".

Die Disney-Dokumentation zum Schimpansen ist laut Meinung der meisten Kritiker sehenswert. So schreibt Michael Meyns von programmkino.de, dass sich der Film "alleine wegen seiner atemberaubenden Einblicke in das Leben dieser eben doch sehr menschlichen Tierart" lohne - "auch wenn man einen vermenschlichenden Blick auf die Tierwelt ablehnt". Laut Katharina Granzin werde in «Schimpansen» "eine Geschichte erzählt", was "ungewöhnlich für einen Dokumentarfilm" sei. Dies und ein "Off-Kommentator, der das Geschehen mit ironisch-humoristischem Gestus begleitet, [...] macht aus der außergewöhnlichen Affengeschichte ein nachfühlbares Drama, das dem gemeinen Kinogänger ans Herz geht". Und auch Andrew Barker von der Variety zieht ein insgesamt positives Fazit: "Ein visuell atemberaubendes Ergebnis, welches von einer solch großen Intimität geprägt ist, wie sie eigentlich nicht einzufangen ist." Weniger gut gefällt ihm aber, dass das Material "zu einer unsauberen Handlung zusammengeschnippelt und mit einer ausbeuterischen Erzählung versehen" werde.

OT: «Chimpanzee» von Alastair Fothergill und Mark Linfield
08.05.2013 13:50 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/63670