ARD und ZDF mit Boston-Berichterstattung gefragt

Die Jagd nach dem zweiten Täter, der für das Bomben-Attentat in Boston verantwortlich war, bestimmte am Freitag die Nachrichtenlage - und auch so manchen Fernsehsender, der deswegen sein Programm mit entsprechenden Sondersendungen umprogrammierten.

Boston im Ausnahmezustand - ein Großaufgebot der Polizei machte sich am Freitag auf die Suche nach dem zweiten, inzwischen gefassten, Täter des Marathon-Bomben-Attentats, bei dem Anfang der Woche hunderte von Menschen zu Schaden gekommen sind. Die Nachrichtensender berichteten seit den frühen Morgenstunden über die Verfolgungsjagd, Das Erste sendete erwartungsgemäß einen «Brennpunkt» zur besten Sendezeit. Dieser war für die Zuschauer offensichtlich am interessantesten: Mit insgesamt 3,97 Millionen Zuschauern spülte die etwa 15-minütige Sondersendung so viele Zuschauer an wie keine andere. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei entsprechend guten 13,4 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden immerhin 7,8 Prozent gemessen. Die «Tagesschau» erreichte zuvor 4,15 Millionen Zuschauer, die «Tagesthemen» um 22 Uhr weitere 3,73 Millionen.

Rund eine Stunde früher schickte das ZDF ein Spezial mit dem Titel «Terror-Jagd in Boston» auf Sendung, auch diese Berichterstattung war bei den Menschen gefragt. Nach der regulären «heute»-Sendung, die übrigens auf 3,51 Millionen Zuschauer gekommen war, blieben immerhin noch 3,18 Millionen Zuschauer für die Sondersendung dran. Der Gesamtmarktanteil lag bei 13,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 6,4 Prozent ausgewiesen. Das «heute-journal» wollten später 3,12 Millionen sehen.

Bei den Privatsendern wurden nur die üblichen Nachrichtensendungen gezeigt, diese erzielten dafür auch die üblichen Quoten. «RTL aktuell» beispielsweise kam auf 19,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, die ProSieben-«Newstime» um 18 Uhr auf 11,9 Prozent. Ganz schwach schnitten erneut die «Sat.1 Nachrichten» ab, die bei 7,2 Prozent Marktanteil hängen blieben. Aber auch die «kabel eins news» stießen auf kein größeres Interesse als sonst: Hier standen sogar nur 6,3 Prozent auf dem Papier.
20.04.2013 10:15 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/63320