Saarland-«Tatort» trotz Kritik stabil

Obwohl die Presse kein gutes Haar am «Tatort» aus Saarbrücken ließ, blieben die Quoten auf einem guten Niveau.

Kritikermeinungen zu «Tatort: Eine Handvoll Paradies»

  • „So, wie es jetzt läuft, verschleudert Striesow sein Talent. Der SR verschleudert seinen Namen, den er sich mit Weber und Brückner gemacht hat. Und der Zuschauer verschleudert Lebenszeit, wenn er sich das ansieht.“ -Süddeutsche Zeitung
  • „[E]ein langatmiges Konstrukt aus der Krimi-Rumpelkiste.“ -Abendzeitung München
  • „Obwohl es die eine oder andere Gelegenheit zum Schmunzeln gibt, wirkt das Konzept der Saarländer etwas undurchdacht. Die Spannungskurve bleibt bis auf wenige Ausnahmen flach und Stellbrinks Team im besten Falle blass.“ -Serienjunkies
Devid Striesow hatte keinen leichten Einstand in die «Tatort»-Welt. Fans der Krimireihe wählten seinen Ende Januar gezeigten Debütfall zu einem der schlechtesten in der über 800 Ausgaben umfassenden Geschichte der ARD-Marke und die Kritikerstimmen zu Striesows zweiten Einsatz ließen keine nennenswerte Besserung erwarten. Die Quoten blieben jedoch von der eiskalten Resonanz, die der Saarland-«Tatort» erntet, unbeeindruckt.

Mit 8,35 Millionen Zuschauern schnappte sich die Produktion den Tagessieg beim Gesamtpublikum. Zudem wurden mit 23,1 Prozent Marktanteil nahezu die Werte von Striesows Premiere wiederholt. Diese erreichte 23,6 Prozent aller Fernsehenden – die schlechte Mundpropaganda scheint also vernachlässigbar.

Auch die jungen Fernsehenden ließen sich nicht abschrecken: 2,80 Millionen Interessenten wurden gemessen, was in sehr gute 19,6 Prozent Marktanteil resultierte. Das sind nur 1,6 Prozentpunkte weniger als bei Til Schweigers viel debattierter Premiere als «Tatort»-Ermittler und schlappe 0,3 Prozent weniger als bei Striesows erstem Einsatz.

Im Anschluss disktutierte «Günther Jauch» mit seinen Gästen über Steuerflüchtlinge – während bei den Fernsehenden ab drei Jahren mit 4,50 Millionen Politinteressierten und 15,6 Prozent Marktanteil Werte im gewohnten Bereich geholt wurden, sah es bei den Jüngeren vergleichsweise schwach aus: Mit 0,62 Millionen 14- bis 49-Jährigen und 5,3 Prozent Marktanteil ist diese Ausgabe die quotentechnisch erfolgloseste Folge seit August 2012.
08.04.2013 09:09 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/63070