Interessanter Schachzug des Kölner Senders: Während im europäischen Ausland Motorsport-Inhalte wie die Formel 1 immer mehr ins Pay-TV verdrängt werden, baut RTL diese Programm in 2013 nun deutlich aus.
Motorsport ist im europäischen Free-TV eher auf dem Rückzug. England hat es vorgemacht: Dort laufen nur noch die Hälfte aller Rennen ohne Bezahlschranke, die andere Hälfte gibt es nur für Kunden des Abo-Senders BSkyB. Auf ein solches Modell wird ab März jetzt auch in Italien gesetzt und in Frankreich verschwindet die Königsklasse des Motorsports sogar komplett im Pay-TV, weil der bisherige Sender TF1 die aufgerufenen Rechtepreise nicht mehr zahlen konnte. In Deutschland läuft der bestehende TV-Vertrag, der RTL alle Rennen einer Saison sichert, noch bis Ende 2015. Doch die jüngste Entwicklung und der abgeschlossene 3-Jahres-Vertrag von Sky Deutschland mit dem Formula One Management lässt Spekulationen aufkommen, dass ein solches Modell langfristig auch hierzulande kommen könnte.
RTL-Sportchef Manfred Loppe sagt: "Mit dem Ausbau unseres Angebots kommen wir dem Wunsch vieler Zuschauer nach und unterstreichen den hohen Stellenwert des Motorsports im RTL-Programm. Neben der Formel 1, die wir nun im 23. Jahr ununterbrochen und mit großem Aufwand zeigen, geben wir im Umfeld der Grand-Prix immer wieder attraktiven Rennserien eine Plattform. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr, wie schon über mehrere Jahre bis einschließlich 2009, mit der WRC wieder die spektakuläre Königsklasse des Rallyesports im Programm haben. Attraktives Neuland betreten wir dagegen mit den Rennen, die wir unter der Dachmarke der GT-Series präsentieren und die unser Motorsport-Porfolio ideal ergänzen. Hier treten starke Typen in starken Marken in einen spannenden Wettbewerb, der die vielen Motorsportfans hierzulande ganz sicher faszinieren wird."