Helge hat doch keine Zeit

Entertainer Helge Schneider beendet nach nur zwei Ausgaben seine unkonventionelle WDR-Talkshow «Helge hat Zeit».

Das war ein kurzes Intermezzo: Das ungewöhnliche Unterhaltungsgenie Helge Schneider gibt seine erst im Herbst 2012 gestartete, gewollt konzeptlose Talkshow «Helge hat Zeit» nach zwei Ausgaben auf. Obwohl sich der Entertainer in seiner Sendung dauernde Improvisationen, chaotische Musikaktionen und teils intellektuelle, teils völlig sinnlose Albernheiten erlaubte, waren ihm die Grenzen noch immer zu eng gesetzt.

„Ich hab's versucht. Es hat mir Spaß gemacht. Aber es ist nicht mein Ding. Ich gehöre auf die Bühne“, erläutert Helge Schneider die Einstellung seines für den WDR produzierten Formats. Produzent Reiner Michalke drückt sowohl sein Bedauern als auch sein Verständnis für Helge Schneiders Entscheidung aus: „Wir hatten gemeinsam sehr viel Spaß bei der Produktion. Aber Helge ist so, wie er ist: Ein einmaliger Improvisations-Künstler, für den die Unberechenbarkeit zum Programm gehört und der aufhören kann, wenn es am schönsten ist.“

Schneider selbst bezeichnete sich nach der ersten Ausgabe der Sendung als „schlechtesten Showmaster aller Zeiten“, ein (nicht zwangsweise ganz ernst gemeintes) Urteil, dass der WDR nicht teilt: In einer Stellungnahme zur Beendigung von «Helge hat Zeit» lobt er das Format als „Unikum in der deutschen Fernsehlandschaft“, an der alle Beteiligten mit viel Herzblut gearbeitet hätten.
10.01.2013 10:01 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/61405