Konzept mit Erfolg kopiert: Die besten Quoten hatte die lange Wahlnacht im Ersten – auch RTL kann zufrieden sein.
Nachdem 2008 das ZDF in der US-Wahlnacht mit seiner Berichterstattung von einer eigens in Berlin veranstalteten Wahlparty in der Zuschauergunst vorne lag, gab es 2012 nun gleich drei große Wahlpartys. Die ARD sendete aus dem Berliner E-Werk, RTL lud zusammen mit CNN ebenfalls in Berlin ein. Die RTL-Sondersendung aber kam nicht direkt von der Party, beinhaltete aber immer wieder Schalten dort hin. Aus qualitativer Sicht lieferte Das Erste die beste Berichterstattung – die Sendung mit Matthias Opdenhövel, Jörg Schönenborn und Co. lag auch in der Gesamtzuschauergunst vorne.
«Die Nacht der Entscheidung» im ZDF kam ab 23.50 Uhr hingegen nur auf 0,53 Millionen Zuschauer und 9,3 Prozent Marktanteil. Der Quotensieger von 2008 musste sich nun also weiter hinten einordnen. Besonders deutlich war der Abstand bei den 14- bis 49-Jährigen, wo man mit 6,1 Prozent doch ein gutes Stück hinter dem Ersten zurückblieb. RTL sendete ab 1.00 Uhr seine große Sondersendung, die von Peter Kloeppel und Christoph Teuner moderiert wurde. 0,45 Millionen Menschen sahen diese im Schnitt bis 3.00 Uhr morgens – die Quote lag bei 10,9 Prozent. Der Privatsender konnte also durchaus mit der öffentlich-rechtlichen ARD mithalten.
Die beiden Nachrichtensender lagen hingegen relativ gleichauf: n-tv sendete zwischen 23.00 und 01.00 Uhr schon das monothematische Programm, ehe man sich dann ab 1.00 Uhr mit den Kollegen von RTL zusammenschaltete. Zwischen 23.00 und 3.00 Uhr kam der Nachrichtensender auf durchschnittlich 0,09 Millionen Zuschauer, 0,05 Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahren alt. Die Quoten lagen bei 1,1 und 1,3 Prozent. N24 startete seine Sondersendung mit Tatjana Ohm und Thomas Klug um 1.00 Uhr und begeisterte in den folgenden zwei Stunden im Schnitt 0,07 Millionen Bürger, 0,04 Millionen davon im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Wegen der kürzeren und späteren Sendezeit waren die Quoten letztlich höher als bei der direkten Konkurrenz: Die Marktanteile lagen bei 1,7 und 1,9 Prozent.