BDB-Präsident Pütz setzt Hoffnungen in übertragenden Sender. ARD-Sportkoordinator Balkausky sieht aber keine Möglichkeiten, einzugreifen.
3,36 Millionen Menschen sahen am Samstagabend den umstrittenen Boxkampf zwischen Marco Huck und Firat Arslan. Der vom Sauerland-Boxstall veranstaltete Fight endete mit einem Punktsieg für Huck, obwohl dies der überwiegende Teil des Publikums in der Halle anders sah. Als dann bekannt wurde, dass ein Ringrichter das wirklich enge Duell sogar 117 zu 111 wertete, kamen schnell Vorwürfe nach Betrug auf – auch gegen den übertragenden Sender ARD. „Ich lasse mich als Mitglied der ARD nicht als Betrüger beschimpfen“, erklärte Moderator Waldemar Hartmann im Fernsehen und auch Volker Herres, Programmchef des Ersten, wies die Vorwürfe in der „BamS“ von sich. „Die ARD hat keinerlei Einfluss auf die Entscheidung der unabhängigen Punktrichter, die ja einstimmig war. Sollten wir etwa beim nächsten umstrittenen Foul-Elfmeter die Bundesliga nicht mehr übertragen?"
„Ein Sauerland (…) wird sich immer den für ihn besten Weg aussuchen, wird sich den Verband aussuchen, die Punktrichter – so dass das für ihn passt. Da muss die ARD sagen: Passen Sie auf, Herr Sauerland, Sie haben unter einem deutschen Verband zu boxen.“ Von Quotenmeter.de mit den Aussagen von Thomas Pütz konfrontiert, sieht ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky (Foto) wenig Chancen diese in die Tat umzusetzen. „Wir werden bezüglich umstrittener Urteile keinen Einfluss auf den Sauerland-Boxstall ausüben. Das entzieht sich unserer Möglichkeiten. Das einzige, was wir vom Boxstall fordern, sind offene, spannende Kampfansetzungen. Dabei geht es nicht darum, dass der Sauerland-Boxer gewinnt. Im Sport muss man auch verlieren können.“