«The Walking Dead» bricht in den Staaten neue Quotenrekorde. Hierzulande läuft die Serie schon im Bezahlfernsehen. Renatus Töpke über den Start des Formats.
Nach einem nahezu makellosen Auftakt in Staffel 1, der nur durch ein äußerst mäßig getrickstes Finale überschattet wurde und wiederum einem großartig-endzeitlichen Finale, dem eine teils zähe zweite Staffel voraus ging, startet nun die dritte «The Walking Dead»-Season. Nach der Kritik vieler Fans am zu langsamen Tempo, versprachen die Produzenten ein strafferes Tempo für die 16 neuen Folgen. Und tatsächlich geht es direkt in die Vollen. Als weitere Neuerungen lässt sich ein nihilistischerer Tonfall und ein düsterer, ja schwülerer Look ausmachen. Die Charaktere sind von den äußeren Umständen mehr als zuvor geprägt, der Humor scheint zurückgeschraubt worden zu sein, der Verfall macht auch vor den Protagonisten nicht halt.
Gerade der erste Auftritt der gepanzerten Zombies lässt einem schier den Atem stocken. Allein die Idee ist brillant und wird für einige großartige Momente genutzt. Doch keine Sorge, «The Walking Dead» bleibt sich treu: Es wird nicht, wie bei den meisten Zombiefilmen, um des Gorefaktors willen gemetzelt. Immer wieder stehen die Charaktere im Vordergrund, handeln menschlich, hadern mit sich und der Welt, die um sie herum im Sterben liegt. Mittlerweile scheint jeder der Charaktere seine Position in der Gruppe gefunden zu haben, jeder tut, was er am Besten kann. Der kleine Carl, bislang nerviges Anhängsel, hält sich in der ersten Folge angenehm zurück und scheint sich mehr in Richtung seines toughen Comiccharakters zu entwickeln. Schade nur, dass die interessante Dynamik zwischen Rick und seinem besten Freund Shane nicht mehr Teil der Handlung ist. Das kommt davon, wenn man seinen besten Freund erschießt...