Am Freitagabend fiebern Millionen Fußballfans dem Auftakt der 50. Bundesliga-Saison entgegen. Vielleicht mit einem neuen Zuschauerrekord? Quotenmeter.de blickt anlässlich der Jubiläumsspielzeit auf die Reichweiten der Eröffnungsduelle – kuriose Anekdoten und ein populärer Rekordmeister inklusive.
Kann der aktuelle Meister Borussia Dortmund seinen Titel verteidigen? Oder sichert sich Bayern München mit seinen millionenschweren Neueinkäufen wieder die Schale? Wird am Ende gar ein ganz anderer Verein an der Spitze stehen? Um diese Fragen und mehr dreht sich künftig wieder die Fußball-Welt am Wochenende: Die Bundesliga beginnt. Und geht am Freitagabend in ihre 50. Saison – ein Jubiläum, das nicht allzu groß gefeiert wird, aber mit dem Eröffnungsspiel Borussia Dortmund gegen Werder Bremen immerhin in einer großen Tradition steht. Denn die beiden Vereine duellierten sich auch am allerersten Bundesliga-Spieltag – am 24. August 1963 um 17.00 Uhr. Zur gleichen Zeit wurden sieben weitere Partien angepfiffen, mit weniger bekannten Vertretern wie dem Meidericher SV oder Preußen Münster, aber größtenteils mit heutigen Bundesliga-Dinos wie dem Hamburger SV, VfB Stuttgart und Schalke 04. Und eben dem BVB und Werder.
Generell setzte in den Jahren danach ein bis heute ungebrochener Fußball-Boom ein, der besonders den Stadien immer neue Besucherrekorde bescherte – und sich auch bei den Einschaltquoten der Eröffnungsspiele niederschlug: Seit der Saison 2005/06 hat nur eine von sieben Partien weniger als sechs Millionen Zuschauer gehabt. Dies war die Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und VfB Stuttgart, die am 7. August 2009 lediglich 5,39 Millionen Bundesliga-Fans unterhielt – obwohl man zwei von drei Meistern der letzten Jahre gegeneinander antreten ließ. Generell zeigt sich aber, dass meist der Rekordmeister FC Bayern München viele Zuschauer zu sich brachte: Die beiden erfolgreichsten Eröffnungsspiele der letzten zehn Jahre datieren von den Saisons 2005/2006 und 2006/2007, bei denen jeweils die Münchner antraten – einmal gegen Borussia Mönchengladbach vor 6,89 Millionen Zuschauern und einmal gegen den BVB vor 6,83 Millionen.
Beide großen Vereine – der BVB und Bayern München – sind besonders bei jungen Fußballfans beliebt, weshalb die Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen meist richtig gut sind, wenn eine der Mannschaften beim Bundesliga-Auftakt auf dem Platz steht. Treffen sogar beide zur Eröffnung aufeinander – wie 2006 zum einzigen Mal in den vergangenen Jahren geschehen – hagelt es dementsprechend Rekordquoten: 2,57 Millionen 14- bis 49-Jährige hatten das Spiel eingeschaltet und damit 24,4 Prozent. An diesen Wert kam keine andere Partie zuletzt auch nur annähernd heran.
An der Seitenlinie stand damals für Schalke ein Trainer, der heute mit dem FC Bayern wieder eine der Schlüsselfiguren der 50. Bundesliga-Saison sein wird: Jupp Heynckes. Damals war sein Engagement in Gelsenkirchen schon nach wenigen Spielen beendet – heute zählt für „Don Jupp“ und seine Münchner nur der erste Platz. Daher dürfte er am Freitagabend seinem damaligen Gegenüber von 2004 bereits die Daumen drücken: Thomas Schaaf. Dieser ist noch immer Trainer bei Werder Bremen – und könnte dem aktuellen Titelverteidiger Borussia Dortmund den Auftakt vermiesen. Vielleicht schreibt ja auch diese Jubiläumssaison ihre ganz eigene kuriose (Fußball-)Geschichte.